KTM ließ am Red Bull Ring die Hüllen fallen!
Der österreichische Hersteller hat am Samstag der Öffentlichkeit sein MotoGP-Bike präsentiert, mit dem man ab der kommenden Saison in der Königsklasse auf zwei Rädern angreifen will.
"Das ist ein sehr emotionaler Moment für uns", sagt KTM-Boss Stefan Pierer über das Projekt, das derzeit für drei Jahre geplant ist.
Die Ziele sind hoch: "Wenn wir einsteigen, wollen wir auf das Podest fahren und ich träume auch vom WM-Titel."
Wildcard beim Saisonfinale
Gelingen soll dies mit Pol Espargaro (ESP) und Bradley Smith (GBR), die als Piloten engagiert wurden.
Den ersten großen Auftritt hat die "RC16" schon in diesem Jahr. Dank einer Wildcard darf der routinierte Testpilot Mika Kallio beim Saisonfinale in Valencia für KTM an den Start gehen.
Ernst wird es dann beim Saisonstart 2017 in Katar. Davor steht noch viel Testarbeit an.
"Es wird dir nichts geschenkt"
"Nächste Woche sind wir mit Ducati in Misano, dann testen wir in Aragon. Später noch in Brünn und dann hat Mika die Chance mit der Wildcard", sagt Mike Leitner, der als "Vice President Onroad" maßgeblich am Projekt beteiligt ist.
Aus langjähriger Erfahrung als ehemaliger Crewchief von Dani Pedrosa bei Honda weiß Leitner, wie groß die Herausforderung in der MotoGP ist.
"Der Wettkampf wird hart, das weiß ich. Dir wird nichts geschenkt. Hier sind alle voll dahinter. Wenn wir so fokussiert bleiben, können wir gute Erfolge erzielen", ist er dennoch zuversichtlich.
Die KTM-Leiter in die MotoGP
Durch das MotoGP-Projekt und den Einstieg in die Moto2 ist KTM ab dem kommenden Jahr in allen drei Klassen mit Werksteams vertreten.
Angefangen vom "Red Bull Rookies Cup" will man den besten Nachwuchs im eigenen Team sehen.
"Seit zehn Jahren gibt es den Rookies Cup, aber wir konnten viele Fahrer nicht begleiten. Nach der Moto3 war es vorbei. Das war hart, so viele talentierte Jungs gehen zu lassen. Jetzt wollen wir eine KTM-Familie sein. Das Ziel ist es, dass ein Kind im Rookies Cup startet und bei uns bis in die MotoGP nach oben kommt", erklärt KTM-Motorsportchef Pit Beirer.
"Nur der Wettkampf hält dich am Leben"
Nicht zuletzt ist es auch aus Firmensicht ein logischer nächster Schritt. "Wenn du eine globale Motorsport-Marke werden willst, musst du in der MotoGP fahren. Aber es ist mehr als das. Es geht nicht nur um Marketing, sondern auch um die Technologie und den Wettkampf. Nur der Wettkampf hält dich am Leben, das ist klar", sagt CEO Pierer.
Bisher liege man voll in der Zeit. Und das Feedback von Testpilot Kallio ist sehr positiv: "Einen wirklichen Schwachpunkt konnte ich nicht ausmachen. Die Pace war sofort da, die Rundenzeit auch. Sicher gibt es noch Dinge zu verbessern, aber alles geht Schritt für Schritt."
Etwas weniger als zwei Sekunden fehlten beim Test im Juli auf die Spitze. Der Konkurrenz ringte man damit allerhöchsten Respekt ab.
Aus Spielberg berichtet Andreas Terler