Der oberösterreichische Motorrad-Hersteller KTM gibt am Wochenende beim WM-Finale in Valencia sein MotoGP-Debüt.
Der finnische Testpilot Mika Kallio soll die KTM RC16 in Spanien sicher ins Ziel bringen und damit wertvolle Daten für die kommende Saison sammeln.
"Für uns ist das ein Test für Katar 2017", betont Team Manager Mike Leitner mit Blick aufs erste volle WM-Jahr in der Königsklasse. Vor einem Jahr begann das MotoGP-Projekt der Mattighofner mit den ersten Testrunden in Spielberg.
"Müssen realistisch bleiben"
"Wir sind froh, dass wir nun beim Saisonfinale in Valencia mit einer Wildcard dabei sind. Das werden unsere erste Erfahrungswerte unter Grand-Prix-Bedingungen. Das Wichtigste ist, dass wir das Rennen beenden können", erklärt Leitner zur Zielsetzung.
Gleichzeitig liebäugelt der 54-jährige Oberösterreicher aber auch mit WM-Punkten bei der Premiere.
"Es wäre natürlich großartig, könnten wir die Leistung erreichen, die wir bei den jüngsten Tests gezeigt haben. Aber trotz der hohen Erwartungshaltung, die von außen an uns herangetragen wird, müssen wir realistisch bleiben. Dieses Rennwochenende ist für uns der nächste Schritt."
Ehre für Kallio
Insgesamt 35 intensive Tage wurde das orange Bike vor dem WM-Start auf Herz und Nieren getestet, zumindest 270 PS soll der V4-Motor mit Stahlrohrrahmen leisten.
Kallio fiebert dem Rennen am Sonntag (14.00 Uhr) bereits entgegen.
"Der Start in Valencia wird ein denkwürdiger Moment. KTM präsentiert dieses neue Motorrad, es ist eine große Ehre für mich, damit als Erster ein Rennen bestreiten zu dürfen", erklärt der Moto2-Vizeweltmeister von 2014.
"Das ganze Jahr war großartig, ich hätte mir kein besseres Ende für diese Saison vorstellen können", ergänzt der 34-Jährige, der 2009 und 2010 die MotoGP-WM auf einer Ducati bestritten hatte.
Der Finne kündigte an, dass er sich nicht mit der Statistenrolle zufriedengeben will.
Stars können befreit Gas geben
"Ich werde mich in diesem Rennen sicher nicht am Ende des Feldes einordnen. Ich konzentriere mich auf einige meiner persönlichen Ziele nach den freien Trainings. Ich kann ohne Druck antreten", sagt Kallio, der so wie der Rest des Teams schon gespannt darauf ist, wo KTM im Vergleich mit der MotoGP-Konkurrenz steht.
Im kommenden Jahr werden der Spanier Pol Aspargaro und der Engländer Bradley Smith die KTM-Piloten in der MotoGP sein.
Die Fans dürfen sich in Valencia auf tolle Rennen freuen, nachdem alle Titelentscheidungen in den Fahrerwertungen bereits gefallen sind und die Stars damit befreit Vollgas geben können.
Der Spanier Marc Marquez (Honda) kommt als dreifacher MotoGP-Weltmeister zu seinem Heimspiel, KTM stellt mit dem Südafrikaner Brad Binder den Champion der Moto3-Kategorie.
In der Moto2-Klasse tritt der zweifache Weltmeister Johann Zarco zum letzten Mal an, denn der Franzose misst sich ab dem nächsten Jahr so wie KTM mit den Besten in der MotoGP.