Enea Bastianini erlebte einen bitteren Sonntag am Red Bull Ring in Spielberg.
Der 24-jährige Italiener ging erstmals in seiner MotoGP-Laufbahn von der Pole-Position in einen Grand Prix.
Den ersten Platz musste er schon beim Start an Werks-Ducati-Kollege Francesco Bagnaia abgeben, doch danach lieferte er sich anschauliche Fights mit Jack Miller und Jorge Martin.
Nach wenigen Runden folgte aber die Ernüchterung: "La Bestia" hatte sichtbar mit Bremsproblemen zu kämpfen, wodurch er auf dem Weg zu Kurve vier sein Bike nicht mehr genügend entschleunigen konnte und geradeaus ins Kiesbett fuhr.
Kleiner Fehler kostete ihm das Rennen
Zwar konnte er sich auf seiner Desmosedici halten, musste das Österreich-Rennen aber noch in derselben Runde vorzeitig beenden. Was war genau passiert?
"Ich bin in der Runde zuvor zwischen den Kurven neun und zehn mit dem Vorderrad auf den Kerb geraten und die Felge wurde beschädigt. Der Luftdruck im Vorderreifen ging nach unten und mein Rennen war vorbei. Das war Pech", begründet der Mann aus Rimini sein jähes Aus.
Bastianini weiter: "Als ich dann im ersten Sektor bremste, war die Front jedes Mal wie verrückt zu fahren. Und als ich in Kurve vier ankam, fuhr ich geradeaus."
Bastianini: "Hätte die Pace von Pecco und Co. fahren können"
Bis zu diesem Zeitpunkt "waren wir gut unterwegs, ich fuhr meine Pace und ließ etwas Abstand zu 'Pecco' und Jack, um die Temperatur des Vorderreifens zu kontrollieren", erzählt der Gresini-Fahrer.
"Mit dem etwas dummen Manöver von (Anm: Jorge) Martin verloren wir Zeit, ich überholte ihn danach aber wieder und fuhr meinen Rhythmus", sagt der Italiener, der über den "Nuller" enttäuscht ist.
"Es ist schade, wenn man um das Podium oder den Sieg kämpfen hätte können – um die Podestplätze mit Sicherheit, vielleicht auch um den Sieg", ärgert er sich. "Ich war heute konkurrenzfähig und ich glaube, dass wir die Pace von 'Pecco', Quartararo und Miller hätten fahren können."
"Es ist jetzt so gelaufen, aber im nächsten Rennen werden wir wieder dabei sein", hofft Bastianini, dass es in zwei Wochen in Misano zumindest mit einem Podestplatz klappt.
Miller-Erbe soll noch vor Misano entschieden werden
Bis dahin soll sich laut Ducati-Rennsportchef Luigi Dall'Igna auch entscheiden, wer das Werks-Erbe von Jack Miller antreten wird. Der Australier verlässt das italienische Fabrikat bekanntlich nach Saisonende und schließt sich KTM an.
Die ohnehin schwierige Entscheidung für die Verantwortlichen haben aber weder Bastianini noch Konkurrent Martin erleichtert. Denn der Spanier warf einen möglichen Podestplatz mit einem etwas übermotivierten Überholmanöver in der letzten Runde gegen Miller weg.
"Ich weiß noch nicht, wie meine Zukunft aussieht", betont "La Bestia", der sich damit auch nicht großartig beschäftigt. "Das werden wir vor oder nach Misano erfahren. Wir müssen so weitermachen wie bei diesem Grand Prix."