Ein bizarrer Zwischenfall, der in der MotoGP so noch nie zu sehen war: Fabio Quartararo bestritt die letzten Runden des Grand Prix von Katalonien am Circuit de Barcelona-Catalunya mit offener Leder-Kombi.
Der Reißverschluss seines Anzugs hätte sich von allein geöffnet, wie der Franzose nach dem Rennen angab. Schließen konnte er den Verschluss nicht mehr, so Quartararo. Weil ihn der durch den Wind verrutschte Brustprotektor störte, schmiss er das Schutzteil gleich ganz weg.
Weil komplette Schutzausrüstung natürlich vorgeschrieben ist, kassiert der WM-Leader nachträglich eine Drei-Sekunden-Strafe, die ihn von Rang vier auf Rang sechs zurückwirft und weitere WM-Punkte kostet. Das Strafmaß lag dabei im Ermessen der Stewards, weil ein solcher Fall im Reglement gar nicht berücksichtigt ist.
Von der Konkurrenz gibt es zwiespältige Reaktionen: Während Ex-Fahrer Casey Stoner auf "Twitter" klar eine Disqualifikation aus Sicherheitsgründen noch während des Rennens forderte und ihm die Podiumsfahrer Miguel Oliveira, Johann Zarco sowie Jack Miller beipflichteten, zeigten andere Kollegen auch Verständnis, in solch einer Situation an das eigene Rennen - und nicht primär die Sicherheit - zu denken.
Für Quartararo, der ursprünglich als Dritter die Ziellinie überquerte, ist es die zweite Strafe des Rennens. Schon für einen Abkürzer in Turn 1 fasste er drei Strafsekunden aus, die Rang vier statt drei bedeuteten.
Die Führung in der WM auf den zweitplatzierten Zarco beträgt aktuell noch 14 Punkte.
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— Circuit de Barcelona-Catalunya (@Circuitcat_eng) June 6, 2021
Fabio Quartararo drops to sixth place after a 3-second penalty for riding without his chest protector and his leather suit.pic.twitter.com/5qgoiMxTDj