Letztes Jahr war Raul Fernandez als Moto2-Rookie noch der absolute Überflieger und musste den Weltmeister-Titel nur knapp seinem Teamkollegen Remy Gardner überlassen.
Sowohl der Spanier als auch der Australier wurden daraufhin mit einem MotoGP-Platz bei Tech3 belohnt, doch während Gardner von Rennen zu Rennen immer besser zurechtkommt, will es bei Fernandez einfach nicht sein.
Der 21-Jährige erreichte dieses Jahr erst zweimal die Punkteränge und musste Gardner zumeist den Vortritt lassen. Hinter den Kulissen wurde in den letzten Wochen und Monaten schon viel spekuliert, so soll sein Umfeld für viele Schwierigkeiten mit KTM gesorgt haben.
Zudem ist nun bereits ein Platz beim neu formierten GasGas-Team, welches Tech3 ersetzen wird, vergeben. KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer stellt deswegen am Samstag klar, dass Fernandez die Mattighofener mit Saisonende verlassen wird.
Entscheidung steht schon seit Jerez fest
Der Deutsche ist gleichzeitig versucht, diverse Gerüchte aufzuräumen: "Ich meine, in der Presse herrscht ein wenig Verwirrung, und es werden verschiedene Dinge gesagt. Denn ich hatte ein wirklich ehrliches und sogar nettes und freundliches Gespräch zwischen Raul, mir und seinem Manager."
Dieses Sechs-Augen-Gespräch habe bereits in Jerez stattgefunden, die Entscheidung steht also bereits seit Mai fest.
"Seitdem ist es nur noch ein formaler Weg, wie wir den Vertrag stoppen, aber seit Jerez steht es ihm frei, mit anderen Teams zu sprechen", führt Beirer aus.
Fernandez: "KTM wird immer in meinem Herzen sein"
"Es gibt also keine Hoffnung, dass er bleibt, aber es wurde diese Woche auch ein bisschen aggressiv", spricht der Motorsportchef die vielen Gerüchte an.
"Da ist absolut nichts zwischen ihm, dem Team und uns. Er ist dem Team gegenüber fair, er macht seinen Job, wir werden alles für ihn tun bis zum letzten Rennen, das ist also ganz klar."
Fernandez betont in einer Medienrunde: "Ich kann nichts Schlechtes sagen. KTM wird immer in meinem Herzen sein, ich bin seit dem Red Bull Rookies Cup so viele Jahre mit ihnen gefahren."
Er sei ein "Glückspilz", dass er so viele Jahre mit dem oberösterreichischen Fabrikat arbeiten konnte. Wie es für ihn weitergeht, weiß er selbst noch nicht. "Am Ende kümmert sich mein Management und sie arbeiten daran", so Fernandez.
Zumindest der MotoGP dürfte der Spanier jedoch erhalten bleiben, so soll er in Verhandlungen mit Aprilia über einen Platz beim neuen Aprilia-Kundenteam WithU-RNF stehen. Für das Team, das aktuell noch mit Yamaha-Maschinen fährt, wird auch Miguel Oliveira gehandelt.