Der MotoGP steht die wohl verrückteste "Silly Season" der Geschichte bevor.
Aktuell haben lediglich fünf Fahrer einen Vertrag für die Saison 2025: Doppel-Weltmeister Francesco Bagnaia (Ducati), Brad Binder (KTM), Johann Zarco (LCR Honda), Luca Marini (Repsol Honda) sowie der erst 18-jährige Fermin Aldeguer, der aus der Moto2 aufsteigen wird und bei Ducati einen Zweijahresvertrag unterzeichnet hat. Der Spanier kommt mit großer Wahrscheinlichkeit beim Pramac-Team unter.
Die unzähligen zu vergebenden Plätze öffnen natürlich den Raum für Spekulationen, besonders wenn Namen wie Fabio Quartararo ihre Zukunft noch nicht geklärt haben. Der Weltmeister von 2021 fährt dem Feld auf seiner Yamaha hinterher, wurde beim Auftakt in Katar lediglich Elfter und verlor über 17 Sekunden auf Sieger Bagnaia.
"Werde keine Monate für eine Entscheidung brauchen"
Immer wieder stellte der Franzose seinem Team die Rute ins Fenster, forderte ein konkurrenzfähigeres Bike.
Das japanische Team arbeitet zwar härter als je zuvor daran, in absehbarer Zeit wieder um Siege mitmischen zu können. Doch Quartararo weiß, dass es "in drei Monaten keinen Schritt von 0 auf 100 geben" wird. "Selbst wenn die Resultate sich nicht verbessern, so können wir immerhin ganz gute Daten sammeln", ist er um Durchhalteparolen bemüht.
In drei Monaten könnte der Mann aus Nizza seine Entscheidung für 2025 - und womöglich darüber hinaus - aber schon getroffen haben. Vor dem Grand Prix von Portugal an diesem Wochenende kündigt er an: "Es wird bald soweit sein. Das genaue Datum kann ich nicht sagen, aber ich werde keine Monate für eine Entscheidung brauchen."
Es werde recht schnell gehen, betont "El Diablo" weiter. Der Publikumsliebling gibt offen zu, dass Gespräche "mit ein paar Herstellern" geführt werden. Damit betraute er seinen besten Freund Tom Maubant, der gleichzeitig auch sein Physiotherapeut ist. "Er ist die einzige Person, der ich hundertprozentig vertraue."
Er selbst wolle nicht über Verträge und Verhandlungen nachdenken müssen, sich nicht ablenken lassen.
Aprilia zeigt konkretes Interesse
Konkretes Interesse am 24-Jährigen soll es von Aprilia geben. Beim Team aus Noale stehen aktuell Aleix Espargaro und Maverick Vinales unter Vertrag, allerdings nur mehr bis Ende dieser Saison.
Espargaro kündigte vergangenes Jahr schon an, dass 2024 seine letzte Saison sein könnte (hier nachlesen >>>), Vinales wiederum konnte seit seiner Ankunft 2021 nicht restlos überzeugen. Mit Quartararo würden sich die Italiener einen Superstar der Szene schnappen, der gleichzeitig ein Zugpferd auf dem Weg an die absolute Spitze sein könnte.
Neben dem Franzosen wird in der Gerüchteküche auch Enea Bastianini gehandelt, der Italiener fährt aktuell für das Werksteam von Ducati - diesen Platz will ab 2025 jedoch Vizeweltmeister Jorge Martin beanspruchen, der schon für heuer auf den Sitz neben Bagnaia schielte.
Langweilig wird es heuer also auch abseits der Strecken dieser Welt nicht werden.