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Ausstellung erinnert an Motorradhelden der Nachkriegsjahre

Am 11. September ist der 70. Todestag von Rupert Hollaus. Er war Österreichs einziger Motorrad-Weltmeister in einer Solo-Klasse.

Ausstellung erinnert an Motorradhelden der Nachkriegsjahre Foto: © Gerhard Kuntschik

Die frühen 1950er-Jahre: Wirtschaft und Mobilität waren im Aufbruch. Der Motorsport faszinierte die Massen. 1950 wurde die Formel 1 "erfunden", auch im Motorradsport wurde um Weltmeister- und andere Ehren gerast.

Ab 1951 war ein junger Mechaniker aus Niederösterreich mittendrin: Rupert Hollaus. Im zweiten Jahr als NSU-Werkfahrer wurde der damals erst 23-Jährige Weltmeister – und starb in Monza. Damit ist der Traisner seit 70 Jahren Österreichs einziger Motorrad-Weltmeister (Rundstrecke) in einer Solo-Klasse.

Tragischer Unfall in Monza kostete ihm das Leben

Hollaus, geboren am 4. September 1931, begann noch als 18-Jähriger 1950 im Rennsport, startete ab 1951 auch im Ausland. Mitte 1953 bekam er in Barcelona erstmals eine Werks-NSU, wurde auf Anhieb Dritter und erhielt einen Werksvertrag.

1954 legte Hollaus eine einmalige Siegesserie hin: Tourist Trophy, Ulster-GP, Assen, Solitude (vor über 400.000 Zuschauern am Renntag!). Da stand er bereits als 125-ccm-Weltmeister fest.

Es folgte der beeindruckende 250-ccm-Sieg im Regen auf dem Bremgartenring, bei dem er bis auf den Zweiten das Feld überrundete und in der Viertelliterklasse Vize-Champion wurde. In Monza verunglückte er am 11. September 1954 im Abschlusstraining, zog sich einen Schädelbruch zu und überlebte die schwere Verletzung nicht.

Im Gedenken an den Niederösterreicher gibt es in seinem Heimatort Traisen (20 Kilometer südlich von St. Pölten) eine vom langjährigen Bürgermeister Herbert Thumpser kuratierte Ausstellung.

Der 63-Jährige ist seit Langem Motorradfan und begann 2014 die heimische Szene des Motorradsports zu dokumentieren. Mittlerweile sind im Eigenverlag zahlreiche Bücher zu den "Legenden der Schräglage" erschienen.

Motorräder, Helme und Rennanzüge ausgestellt

Im Volksheim Traisen werden vom 7. bis 15. September originale Pokale, Schleifen, Auszeichnungen, Bilder und Zeitungsausschnitte gezeigt, die die kurze, aber steile Karriere des Mechanikers dokumentieren. Auch Helme und Rennanzüge konnten aufgespürt werden.

Die Schau wird von 20 italienischen Rennmotorrädern von den 1950er-Jahren bis zur Gegenwart abgerundet, darunter eine Hollaus-Moto-Guzzi aus den 1950er Jahren, eine Morini aus 1963 (aus Giacomo Agostinis Anfangszeit) und eine GP-Ducati von Andrea Dovizioso.

Am 7. September gibt es neben einem Sonderpostamt (ein Dreierblock Briefmarken wurde eigens kreiert) ab 15:00 Uhr ein Treffen österreichischer Staatsmeister und Legenden im "Legendencafé".

Um 17:30 Uhr erinnert die Marktgemeinde Traisen mit einer Kranzniederlegung am Ehrengrab an den in Monza Verunglückten. Am 8. September steht ab 10:00 Uhr ein eigens aufgebauter Simulator zur Verfügung, an dem sich Interessierte auf eine Rennstrecke wagen können.

Einmalige Motorsport-Utensilien werden versteigert

Der letzte Ausstellungstag (15. September) steht im Zeichen der Kinderkrebshilfe. Eine Benefizfahrt ab 11:00 Uhr von Kirchstetten zur Ausstellung nach Traisen ist der Unterstützung der Kinderkrebshilfe gewidmet.

Dabei wird der ehemalige dreifache Staatsmeister und Vizeeuropameister von 1994, Christian Zwedorn, die Fahrt anführen. Mit einem Eintreffen in Traisen ist ab 12:30 Uhr zu rechnen (www.benfizfahrt.at).

Eine Versteigerung von einmaligen Motorsport-Utensilien - Fanpaket von Valentino Rossi, signiertes Buch von Giacomo Agostini bis hin zu einem GP-Helm mit den Autogrammen aller am Jahr 2019 am Red Bull Ring gestarteten Fahrer (Rossi, Marquez, Quartararo, Bagnaia u. v. m.) - rundet die Ausstellung am 15. September ab.



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