Für Fernando Alonso beginnt am Sonntag in Jeddah (Saudi Arabien) ein neues und strapazierendes Abenteuer.
Im Vorfeld seines Debüts bei der Rallye Dakar (5. - 17. Jänner), wo mit Matthias Walkner ein Österreicher an Bord ist, zeigt sich der zweifache F1-Weltmeister aufgeregt: "Ich muss die Sache mit einer gewissen Gelassenheit angehen. Das ist die bisher größte Herausforderung meiner Karriere."
Siegeschancen möchte sich der 38-jährige Spanier nicht ausrechnen. "Es ist sehr gewagt, an einen Sieg zu denken", sagte Alonso.
Alonso: "Komme vom Asphalt"
Alonso bestreitet das Offroad-Abenteuer durch Saudi-Arabien an der Seite seines erfahrenen Beifahrers und Landsmannes Marc Coma in einem Toyota Hilux. Top-Favorit auf den Gesamtsieg ist sein Markenkollege Nasser Al-Attiyah aus Katar, der im Vorjahr bereits seinen insgesamt dritten Dakar-Triumph nach 2011 und 2015 gefeiert hat.
"Gebt mir Sand und ich bin glücklich", meinte der Titelverteidiger, als dessen größte Konkurrenten die Mini-Piloten Carlos Sainz (ESP/zweifacher Dakar-Sieger) und Stephane Peterhansel (FRA/mit 13 Siegen Dakar-Rekordsieger/davon sieben in der Auto-Wertung) gelten.
"Nicht einmal Loeb hat es geschafft, die Dakar zu gewinnen, und noch dazu müsst ihr bedenken, dass ich vom Asphalt komme", bekräftigte indes Alonso mit Blick auf den neunfachen Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb seine Rolle als Underdog. Sein Ziel sei es daher, diese Rallye "als bereichernde Erfahrung" anzugehen.
Alonso nicht der erste F1-Fahrer
Alonso ist übrigens nicht der erste ehemalige Formel-1-Pilot, der den berühmt-berüchtigten Rallye-Klassiker in Angriff nimmt: Der Belgier Jacky Ickx, der im Laufe seiner Königsklassen-Karriere acht Grand Prix und zudem noch sechs Mal die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hatte, krönte sich 1983 zum Dakar-Sieger und wurde 1986 sowie 1989 jeweils Zweiter. Und der Franzose Patrick Tambay, der zwei Formel-1-GP-Siege feierte, kam 1988 und 1989 jeweils als Dritter aufs Podest.
Ursprünglich war die Dakar ihrem Namen entsprechend von 1979 bis zur Absage im Jahr 2008 in Afrika ausgetragen worden. Ab 2009 hatte sie dann aus Sicherheitsgründen und wegen Terrorgefahr in Südamerika stattgefunden.
Austragungsort in der Kritik
In diesem Jahr kämpfen die Piloten nun erstmals in Saudi-Arabien, das wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik steht, aber aufgrund seiner Finanzstärke immer mehr internationale Sportveranstaltungen austrägt, um den Gesamtsieg. Insgesamt 7.855 Kilometer müssen bis zur Zielankunft am 17. Jänner in Qiddiya zurückgelegt werden, 5.096 davon auf Wertungsprüfungen.
"Wir sind natürlich sehr gespannt auf die Dakar in Saudi-Arabien. Das wird für jeden eine neue Herausforderung", betonte "Mr. Dakar" Peterhansel, dem vor allem die Orientierung in der Wüste Kopfzerbrechen bereitet. "Die Navigation soll laut der Veranstalter diesmal sehr kompliziert werden und eine große Rolle spielen."