KTM-Werkspilot Matthias Walkner belegt am Freitag auf der zwölften und letzten Etappe der Rallye Dakar von Yanbu nach Jeddah wie auf dem ersten Teilstück den dritten Rang.
Der Salzburger verabschiedet sich mit einem starken Rennen, auch wenn er einen Stacheldrahtzaun übersieht - der darauffolgende heftige Sturz verläuft glimpflich. Den Gesamtsieg holt der Argentinier Kevin Benavides, 4:56 Minuten vor Titelverteidiger und Schlussetappensieger Ricky Brabec (USA/beide Honda).
Walkners KTM-Markenkollege Sam Sunderland (GBR) fällt auf der Schlussetappe vom zweiten auf den dritten Gesamtrang zurück. Für Benavides ist es nach 47:18:14 Stunden der erste Gesamtsieg seiner Karriere. Walkner kann sich nach einem Kupplungsdefekt auf der zweiten Etappe und damit verbundenem Zeitverlust von rund zweieinhalb Stunden (Zwischenrang 43) mit Rang neun in der Gesamtwertung noch über ein versöhnliches Ende freuen.
"Habe heute noch einmal Vollgas gegeben"
Die seit 2020 in Saudi-Arabien ausgetragene Dakar war die 43. Auflage der Langzeit-Rallye.
"Es war ein cooles Rennen. Ich habe heute noch einmal Vollgas gegeben und bin richtig glücklich, nun gesund im Ziel zu sein", sagt Walkner. Vor der Schlussetappe hatte er noch gemeint, dass er während der ganzen Dakar kein einziges Mal gestürzt sei, doch da hatte er den Tag vor dem Abend gelobt.
"Dann fahre ich heute mit 60 km/h in einen Stacheldrahtzaun, der nicht nachgegeben hat. Mich hat es mit voller Wucht vom Motorrad gerissen, und zum Glück war das Brillenglas hart genug und hatte vom Stacheldraht nur ein paar Kratzer abgekommen. Lippe und Schulter hab ich mir etwas beleidigt, und ein paar Sterne sehe ich immer noch, aber es geht mir gut."
Die Rallye-Dakar-Rennen werden seiner Ansicht nach jedes Jahr anspruchsvoller. "Das war heuer schon echt eine brutale Dakar."
Walkners Resümee: "Es war heuer eine sehr schwierige Dakar für mich. Dabei hat alles so gut begonnen, aber dann der Kupplungsdefekt, bei dem ich knapp zweieinhalb Stunden verloren habe. Das hat auf einen Schlag und gleich auf der zweiten Etappe jegliche Podiumshoffnungen zerschlagen."
Dennoch habe er alles versucht und bis auf die letzten beiden Tage "extrem viel Spaß" gehabt. Die Motivation für "die goldene Ananas" sei aber manchmal schwierig gewesen, gestand der Salzburger.
Peterhansel holt sich seinen 14. Dakar-Sieg
Bei den Autos gewinnt Rekordsieger Stephane Peterhansel zum insgesamt 14. Mal die traditionsreiche Rallye.
Der 55-jährige Franzose im X-Raid Mini bringt auf der Schlussetappe seinen komfortablen Vorsprung auf den für Toyota fahrenden Katarer Nasser Al-Attiyah (+13:51 Min.) sicher ins Ziel. Den Etappensieg sichert sich am zwölften Tagesabschnitt Carlos Sainz, der Gesamt-Dritter wird. Für Peterhansel ist es seit 2004 der achte Gesamtsieg mit dem Auto. Davor hatte "Mr. Dakar" zwischen 1991 und 1998 sechsmal auf dem Motorrad triumphiert.
Ergebnisse der Rallye Dakar in Saudi-Arabien:
Motorräder, 12. Etappe, Yanbu - Jeddah (Sonderpüfung 225km/gesamt 452km):
1. Ricky Brabec (USA) Honda 2:17:02 Stunden
2. Kevin Benavides (ARG) Honda +2:17 Min.
3. Matthias Walkner (AUT) KTM +4:13
Weiter:
12. Sam Sunderland (GBR) KTM +13:07
Gesamtwertung:
1. Benavides 47:18:14 Std.
2. Brabec +4:56 Min.
3. Sunderland +15:57
Weiter:
9. Walkner +2:32:12 Std.
Autos, 12. Etappe, Yanbu - Jeddah (Sonderprüfung 200km/gesamt 447km):
1. Carlos Sainz sen. (ESP) Mini 2:17:33 Std.
2. Nasser Al-Attiyah (QAT) Toyota +2:13 Min.
3. Stephane Peterhansel (FRA) +2:53
Gesamtwertung:
1. Peterhansel 44:28:11 Std.
2. Al-Attiyah +13:51 Min.
3. Sainz sen. +1:00:57 Std.