Die letzten Wochen waren für Matthias Walkner die schwierigsten seiner bisherigen Karriere, wenn nicht sogar seines Lebens.
Am 7. Dezember stürzte der 37-Jährige in der Vorbereitung auf die anstehende Rallye Dakar schwer, erlitt neben offenen Frakturen an Schien- und Wadenbein sowie am Fuß zudem einen komplexen Trümmerbruch am linken oberen Sprunggelenk.
"Mein Sprunggelenk sah aus, als wäre ich auf eine Landmine getreten", erzählt Walkner nun gegenüber "Speedweek.com". Aus einem Knochen waren 31 Teile geworden, zwei von drei Venen zum Knöchel wurden bei dem Unfall stark beschädigt. "Wenn mir das in Afrika passiert, ist mein Fuß nicht zu retten", ist sich der Salzburger sicher.
Unzählige Operationen musste Walkner bereits über sich ergehen lassen, alleine die Operation am zerstörten Sprunggelenk, das unter anderem durch ein Stück Beckenknochen ersetzt wurde, dauerte 15 Stunden.
In Amerika kamen dunkle Gedanken auf
Seit er nach Graz überstellt wurde, geht es bergauf - doch in Amerika erlebte er die schwärzesten Tage.
Zu den Sorgen, dass sein Fuß womöglich amputiert werden müsse, kamen tagelanger Schlafentzug, ein Krankenhaus-Keim, der zu Magenkrämpfen führte und ungeheure Schmerzen.
Wie stark diese auf einer Skala von eins bis zehn tatsächlich waren? "Acht, neun. Locker", antwortet Walkner. Bei dem dunkle Gedanken aufkamen: "Ich habe über Sterbehilfe nachgedacht. Wie es Menschen geht, die zu nichts mehr fähig sind vor Schmerzen."
"Ich werde wieder Motorrad fahren können"
Heute kann Walkner schon wieder etwas lachen. Und ist froh, "dass ich so glimpflich davongekommen bin. Ich werde wieder Motorrad fahren können, mit ein bisschen Glück bis zur nächsten Dakar sogar schmerzfrei", verrät er.
In diesen Tagen steht aber erst einmal die vorläufig letzte Operation an, bei der das rechte Wadenbein wieder an seine angestammte Position im Knie gebracht wird. "Danach freue ich mich, irgendwann alleine ohne Schläuche und Nähte wieder duschen zu können."
Walkner hofft, seinen linken Fuß im Frühjahr wieder belasten zu können und hat ein Ziel vor Augen: "Beim Wings for Life World Run werde ich eher nicht als Läufer am Start stehen, aber als Fahrer des Catcher Cars."