Österreichs Motorrad-Aushängeschild Matthias Walkner muss die Pläne für die Anfang Jänner startende Rallye Dakar ad acta legen.
Der Salzburger zog sich bei der Vorbereitung in Kalifornien am Dienstag bei einem Sturz mit seiner KTM-Maschine schwere Bein- und Fußverletzungen zu und wurde bereits in Palm Springs operiert. Das teilen KTM und Management des 37-Jährigen am Donnerstag mit.
Walkner zog sich bei dem Sturz mehrfache, auch offene, Frakturen an Schien- und Wadenbein und am Fuß, sowie einen komplexen Trümmerbruch am linken oberen Sprunggelenk zu. Auch eine Knieverletzung wird vermutet.
Ist das das Karriereende?
"Ich muss mich jetzt auf eine sehr lange Rehaphase einstellen", sagt der Dakar-Sieger 2018. Sobald wie möglich solle Walkner nach Österreich ins UKH Graz überstellt werden.
"Ziel ist es, dass Matthias in absehbarer Zeit sein Bein wieder bestmöglich belasten kann", sagt seine Schwester und Medienbetreuerin Eva Walkner. "Ob und wann die sportliche Karriere weitergeführt wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest."
Aus Sicht von KTM-Berater und Walkner-Mentor Heinz Kinigadner ist die Karriere des Mannes aus Kuchl vorbei. "Er ist natürlich total am Boden, so eine Karriereende hat er sich nicht vorgestellt, aber mit dieser Verletzung muss man davon ausgehen, dass es das Karriereende ist", sagt der ehemalige Motocross-Weltmeister auf Ö3.
Walkner: "Bin froh, mir keine grobe Rückenverletzung zugezogen zu haben"
Der Sturz passierte auf einer Besichtigungsrunde "mit moderatem Tempo", wie Walkner erzählt. "Wie so oft in unserem Sport ist das Licht sehr flach, dazu kommen ein wenig aufgewirbelter Staub von den vorderen Fahrern und schlechte Kontrastverhältnisse. Ich habe zu den Teamkollegen einen guten Abstand gehalten und bin ein schnelles, aber kein Renntempo gefahren. Ich habe eine fünf Meter hohe Abrisskante mit einem kleinen Gegenhang unten im Flachen übersehen. Der Aufprall war so enorm, dass ich sehr froh bin, mir keine grobe Rückenverletzung zugezogen zu haben. Die Fußverletzung ist leider schwerwiegend."
Walkner war in den vergangenen Jahren stets einer der Top-Fahrer bei der legendären Rallye. Neben dem Triumph 2018 stehen zwei zweite Plätze (2017, 2019), ein dritter Rang (2022) sowie insgesamt sechs Top-Ten-Plätze zu Buche. Im Vorjahr hatte Walkner nach einem Sturz auf der vorletzten Etappe wie schon 2015 (erkrankt) und 2016 (Oberschenkelbruch) das Rennen vorzeitig beenden müssen.