Kein Tag ohne Aufregung bei der Rallye Dakar in Saudi Arabien. Am Donnerstag auf der fünften von zwölf Etappe, die 353 km Sonderprüfung beinhaltet, feiert der australische Vorjahressieger Toby Price seinen zweiten Tageserfolg nach dem Gewinn der Auftakt-Etappe.
Der britische KTM-Teamkollege Sam Sunderland, der sich auf der 4. Etappe über die Bestzeit freuen durfte, lieferte am Tag nach seinem Erfolg bei Kilometer 187 einen heftigen Crash bei dem sich der 30-jährige Dakar-Gewinner von 2017 am Rücken und an der Schulter verletzt. Für Sunderland ist die Wüsten-Rallye damit beendet.
Walkner verbessert sich im Gesamtklassement um drei Plätze
Der Österreicher Matthias Walkner startet stark und verbucht bei der ersten Kontrolle nach 51 km die Bestzeit.
Am Ende belegt der 33-Jährige aus Kuchl mit 6:54 Minuten Rückstand auf KTM-Teamkollege Price den fünften Tagesrang und verbessert sich im Gesamtklassement vom neunten auf den sechsten Platz. Walkner weist nunmehr 30:54 Minuten Rückstand auf Dakar-Leader Ricky Brabec (USA-Honda) auf.
Walkner: "Es ist eine Gaudi bei 130 km/h durch die Dünen zu brettern"
Walkner ist sich mit seiner Leistung zufrieden: "Heute war ein echt guter Tag, ich hatte eine richtige Gaudi beim fahren. Zu Beginn verlor ich etwas Zeit, da ich viele Fahrer überholen musste - Tempo und Navigation haben aber richtig gut gepasst. Ab Kilometer 130 sind wir nur noch 'off piste' gefahren, also gut 200 Kilometer im Sand, in Dünen und durch Wüstengras und das bei 100 bis 130km/h."
Walkner weiter: "Ich bin so gut wie alles im Stehen gefahren, was brutal anstrengend war. Bei Kilometer 187 bin ich bei Sam, der gestürzt ist, vorbeigekommen und habe ihn liegen gesehen. Danach habe ich etwas zurückgesteckt und auch nicht mehr viel riskiert. Bei diesem Tempo in diesem Gelände, hat man es zum Teil auch einfach nicht mehr selber in der Hand und jeder von uns Fahrern hat pro Tag vier bis fünf Momente , bei denen es extrem knapp her geht."
Walkner blickt optimistisch auf den Freitag voraus: "Meine Ausgangsposition ist sehr gut, ich starte als Fünfter und werde versuchen, Zeit gutzumachen. Körperlich fühle ich mich sehr gut und noch richtig fit, ich merke, dass sich das Training über den Sommer wirklich ausgezahlt hat. Meine Kräfte werde ich noch brauchen für die kommenden sieben Etappen."
Ricky Brabec kommt mit drei Minuten Rückstand vor Walkner ins Ziel
US-Leader Brabec auf seiner Honda erreicht am Donnerstag mit 3:03 Minuten Rückstand auf Price das Ziel als Vierter hinter den beiden Husqvarna-Piloten Pablo Quintanilla (CHI/+1:12 Min.) und Andrew Short (USA/+2:31).
Dakar-Titelverteidiger Price ist nach seinem zweiten Tagessieg mit 9:06 Minuten Rückstand auf Brabec nunmehr erster Verfolger des US-Piloten in der Gesamtwertung. Kevin Benavides (ARG/+11:32 Min.) rangiert auf dem dritten Zwischenrang.
Carlos Sainz behauptet Führung bei den Autos
Bei den Autos bleibt Carlos Sainz im Mini ungefährdet.
Der Spanier - 2010 und 2018 Dakar-Sieger - sichert sich am Donnerstag den Etappen-Sieg und baut den Vorsprung auf seinen zweitplatzierten Verfolger Nasser Al-Attiyah (Toyota) auf sechs Minuten aus.
Hinter dem Draufgänger aus Katar ist der Franzose Stephane Peterhansel Dritter (Mini/+17:53 Min.).
Rallye Dakar in Saudi-Arabien, 5. Etappe (563 km/davon 353 SP):
Motorräder:
1. Toby Price (AUS) KTM 3:57:33 Std.
2. Pablo Quintanilla (CHI) Husqvarna +1:12 Min.
3. Andrew Short (USA) Husqvarna 2:31
4. Ricky Brabec (USA) Honda 3:03
5. Matthias Walkner (AUT) KTM 6:54
Gesamtwertung:
1. Brabec 19:07:19
2. Price 9:06
3. Kevin Benavides (ARG) Honda 11:32
Weiter:
6. Walkner 30:54
Autos:
1. Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP) Mini 3:52:01
2. Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA) Toyota +2:56
3. Stephane Peterhansel/Paulo Fiuza (FRA/POR) Mini 6:11
Gesamtwertung:
1. Sainz 19:04:13
2. Al-Attiyah 5:59
3. Peterhansel 17:53