Ein heftiger Abflug vor seiner Haustür bedeutet das bittere Karriere-Aus für Niederösterreichs Rallye-Ass Gerwald Grössing.
Der 51-jährige Draufgänger und Organisator der Schneebergland-Rallye verkündet ausgerechnet nach einem schweren Unfall bei seiner Heim-Veranstaltung das Ende seiner Laufbahn. "Ich habe vor Beginn der Saison für mich beschlossen, Ende des Jahres aufzuhören. Jetzt ist das Ende eben etwas schneller gekommen", erklärt der Forstwirt aus Rohr im Gebirge von seinem Krankenbett aus.
Auf der achten Sonderprüfung der Schotter-Rallye in seiner näheren Heimat kommt Grössing mit Co-Pilot Sigi Schwarz und dem Ford Fiesta WRC mit ca. 120 km/h von der Strecke ab und prallt gegten einen Baum.
Grössing bricht sich dabei das Brustbein und zieht sich zahlreiche Prellungen zu. Ein Verletzungsbild wie bei seinem Unfall 2014 im Rebenland. Für die Genesung, das weiß der Forstwirt, ist ein lange Zeit der Schonung notwendig. Co-Pilot Schwarz zieht sich einen Bruch der Elle und Speiche im linken Arm zu.
Gerwald Grössing: "Habe Österreichs Rallye-Sport nachhaltig beeinflusst"
Grössing sinniert im Krankenhaus über seine Zukunft und meint rückblickend gegenüber dem Online-Portal rallye-magazin.de: "Ich möchte keine Sekunde meiner Zeit im Rallye-Boliden missen. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und auch viele Freundschaften geschlossen."
Zudem ist der in Schladming geborene und seit 2002 (erste Rallye) in der Szene beliebte Pilot überzeugt: "Ich glaube, dass ich den Sport in den letzten Jahre durch meine Bemühungen, die World Rally Cars in Österreich fahren zu lassen, nachhaltig beeinflusst habe. Ich werde den geliebten Rallye-Sport vermissen, jedoch habe ich erkannt, dass es Zeit ist, damit aufzuhören."