Ehre, wem Ehre gebührt! Unter der Patronanz von Jörg Pattermann, Franz Wittmann junior und Sigi Schwarz feierten zahlreiche Rallye-Legenden sowie Größen aus Sport und Wirtschaft den 70. Geburtstag von Franz Wittmann senior nach.
Was also lag näher, als den Ehrentag des ehemalige Rallye-WM-Lauf-Siegers und nunmehrigen Golfplatz-Besitzers (GC Adamstal) mit einem ordentlichen Turnier zu begehen. Co-Piloten-Legende Schwarz machte es möglich, dass das 2. Golf- und Rallye-Turnier auf dem Leading Golf Platz des Golfclub Schladming abgehalten werden konnte. Im vom Deutschen Bernhard Langer vor 30 Jahren designten "Pubble Beach der Alpen", wo es sonst 18 Löcher zu meistern gilt, waren diesmal 18 "Sonderprüfungen" zu bewältigen...
"Sigi hat gerufen - und die Rallye-Größen sind gefolgt", fasst ein bestens gelaunter Sepp Haider das gelungene "Klassentreffen" der aktuellen und ehemaligen heimischen "Quertreiber" im steirischen Ennstal treffend zusammen.
Der einst für seinen extrem spektakulären Fahrstil bekannte Salzburger holt sich mit einer 86er-Runde (21 Brutto-Punkte) den Gesamtsieg in der Klasse der Rallye-Piloten und löst damit den Premieren-Gewinner und Titelverteidiger Christoph Dirtl (17 Punkte) als Sieger in der Wertung der Rallye-Asse ab..
Wittmann infizierte Haider mit dem Golf-Virus
Mit dem Golf-Virus "infiziert" wurde "Driftkönig" Haider einst wohl von seinem Freund Franz Wittmann senior - beide konnten als einzige Österreicher bislang einen Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen.
Auf dem Grün hat aber ein anderer Wittmann das bessere Händchen: Platz zwei belegt Franz Wittmann junior - 20 Brutto-Punkte mit einem Birdie auf der abschließenden 18. Spielbahn -, der schon als Rallye-Pilot auf den Spuren seines Vaters wandelte und sich nun auch als Top-Manager des gastgebenden Leading Golf Courses Schladming-Dachstein hervorragend schlägt.
Platz drei belegt Christoph Dirtl - der Rallye-Staatsmeister des Jahres 1991 gewann das erste Golf- und Rallye-Turnier im Vorjahr in Oberösterreich, ahnte aber bereits vor der Bekanntgabe des Ergebnisses, dass es für eine Titelverteidigung wohl nicht gereicht hat.
Mit seiner Einschätzung vor allem in punkto Sepp Haider lag der Niederösterreicher aber falsch: "Ich werde den Titel nicht verteidigt haben, weil ich mit Wittmann senior und Sepp Haider den selben Topfen gespielt habe - immerhin sind wir alle unfallfrei ins Ziel gekommen..."
Sperrer spendierte Wittmann eine Geburtstagstorte
Unfallfrei und natürlich mit dem gebotenen Mindestabstand ging auch die Überreichung einer beeindruckenden Geburtstagstorte über die Bühne: Raphael Sperrer überraschte Franz Wittmann senior mit dem Schmuckstück aus der Backstube Schwarz - der zwölffache Rallye-Staatsmeister musste seinen 70. Geburtstag am 7. April im Lockdown-bedingten kleinen Kreis feiern und zeigte sich mehr als nur erfreut über die Überraschung.
Berührender Moment, als Wittmann senior sich bei Sperrer bedankte: "Raphael hat mir, als ich einst mit dem World Rally Car ein Ciomeback in Österreich feierte sehr wertvolle Tipps gegeben - für dieses sportliche Verhalten möchte ich mich sehr bei ihm bedanken."
Die unglaubliche Karriere des Franz Wittmann senior war auch Gegenstand jenes Portraits, mit dem Reporter-Legende Peter Klein die illustren Gäste zu begeistern vermochte.
Gänsehaut verspürten die Gäste schließlich, als der ehemalige Weltklasse-Co-Pilot Jörg Pattermann einen Aufschrieb aus gemeinsamen Zeiten vorlas und es nunmehr galt, dass Wittmann senior die entsprechende Sonderprüfung erraten sollte. Tatsächlich erkannte Franz senior die Prüfung: "Argentinien 1988, SP1 auf der Pferderennbahn von Buenos Aires. Da waren 50.000 Fans und wir konnten die Bestzeit fahren - vor den Werksteams von Lancia!"
Neben den Legenden wie Gabi Husar, die als einzige Frau im September 1986 bei der Varta-Rallye in Kärnten in einem Porsche 911 SC einen heimischen meisterschaftslauf für sich entscheiden konnte, "Rallye-Doc" Helmuth Czekal, "Mister Pirelli" Thomas Hummer und zahlreichen Größen aus Sport und Wirtschaft wie etwa Claus Retschitschegger (bet-at-home) gab sich auch die aktuelle Rallye-Elite die Ehre.
Der zweifache Rallye-Staatsmeister Hermann Neubauer wurde von Franz Wittmannn junior frecherweise als "Schotter-Spezialist" bezeichnet, was im Golfsport wenig Gutes bedeutet. Und auch Simon Wagner schnupperte Golf-Luft.
Ex-Sporthilfe-Chef Toni Schutti sichert sich den Gesamtsieg
Die Gesamtwertung gewinnt bei Top-Bedingungen und einem hervorragend gepflegten Platz übrigens mit einer starken 76er-Runde (31 Brutto-Punkte) der frühere Sporthilfe-Chef und "Lokalmatador" Anton Schutti der aus der nahen Ramsau anreiste, bei den Damen siegte Karin Tröstl (23 Brutto).