Sebastien Ogier steht vor einem historischen Triumph. Und das vor seiner Haustür in Gap, wo er einst als Skilehrer sein Geld verdiente.
Der 37-jährige Franzose ist drauf und dran den Saison-Auftakt der Rallye-Weltmeisterschaft 2021 zu gewinnen. Ogier kann bei der "Monte" nach seinen Erfolgen 2009, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018 und 2019 am Sonntag den achten Triumph bei der "Mutter aller Rallyes" einfahren. Sein Landsmann Sebastien Loeb hält bei sieben Siegen, Walter Röhrl (GER) und Tommi Mäkinen (FIN) halten unter anderem bei vier "Monte"-Titeln.
Der siebenfache Weltmeister Ogier und Co-Pilot Julien Ingrassia gehen im Toyota Yaris WRC nach elf der 15 Sonderprüfungen mit 13 Sekunden Vorsprung in den Schlusstag der 89. Auflage der Rallye Monte Carlo.
Nach drei Tagen auf Eis und Schnee in den französischen Seealpen liegen drei Toyota-Piloten voran. Der Brite Elfyn Evans aus Wales - nach zwei Tagen Spitzenreiter - ist nun erster Jäger von Ogier, der vor seinem insgesamt 50. Erfolg bei einem WM-Lauf steht und nach seinen bislang fünf SP-Bestzeiten bei seinem 158. WM-Lauf auf insgesamt 598 schnellste Zeiten auf einer Wertungsprüfung zurückblickt. Unglaubliche Bestmarken, die der "Driftkönig" aus Gap am Sonntag ins Ziel nach Monte Carlo bringen will.
Der Finne Kalle Rovanperä weist als Dritter 56,8 Sekunden Rückstand auf. Auf Platz vier und mit bereits 1:03 Minuten Rückstand geht Vorjahres-Sieger Thierry Neuville (BEL-Hyundai) in die vier ausstehenden Prüfungen am Sonntag.
Hermann Neubauer und Johannes Keferböck halten ihre Positionen
Die Österreicher Hermann Neubauer (mit Co-Pilot Bernhard Ettl im Ford Fiesta Mk II) und Johannes Keferböck (mit Co-Pilotin Ilka Minor im Skoda Fabia Evo) halten sich weiter gut. Der Salzburger Neubauer übernachtet mit knapp 17 Minuten Rückstand auf Rang 20, der Oberösterreicher Keferböck schlägt sich beachtlich auch wenn er als 28. bereits 26:30 Minuten Rückstand auf Ogier aufweist. I, WRC3-Klassement ist der Mühlviertler Siebter.
Nach dem problematischen Auftakt am Donnerstag verläuft der Freitag für Neubauer perfekt und er fährt in die Top-Fünf der WRC3-Wertung. Der Samstag aber beginnt mit einem Problem: Der Salzburger "trifft" auf der ersten Prüfung des Tages einen Kanaldeckel, der zuvor von den WRC-Piloten "ausgegraben" wird.
Die Spurstange des Fiesta wird beleidigt und Neubauer muss Vorsicht walten lassen. Vor dem Schlusstag lauert der Lungauer auf dem vierten Rang in der WRC3.
Dementsprechend positiv das Fazit des zweimaligen Staatsmeisters: "Von der Schrecksekunde gleich in der Früh abgesehen war es ein super Tag, es hat wirklich Spaß gemacht. Wir sind ganz bewusst ohne großes Risiko unterwegs, das nehmen wir uns jetzt auch noch für den Schlusstag vor, dann hoffe ich auf eine gute Platzierung im Ziel der Monte!"