Ott Tänak und sein Toyota Yaris WRC sind bei der Schweden-Rallye die perfekte Kombination.
Der 31-jährige Este sichert sich bei der 66. Auflage des Kult-Events auf Eis und Schnee rund um Karlstadt im Süden Schwedens seinen 7. WM-Sieg und übernimmt, nachdem er auch bei der abschließenden Powerstage der Schnellste ist, die WM-Führung.
Klar geschlagen landen der Finne Esapekka Lappi (Citroen/+53,7) und der Belgier Thierry Neuville (Hyundai/+56,7) auf den Plätzen. Weltmeister Ogier holt zwei WM-Punkte.
Der Sieger der Rallye Monte Carlo landet nach seinem Ausritt am Samstag mit 24:19 Minuten Rückstand nicht in den Top-30, erobert aber als Vierter der Powerstage noch zwei WM-Zähler.
Tänak gewinnt Powerstage vor Neuville und Evans
Die fünf Zusatz-WM-Punkte sichert sich Tänak vor Neuville (4) und dem Briten Elfyn Evans (3), der in seinem Ford Fiesta WRC (+1:08 Min.) im Endklassement hinter Andreas Mikkelsen (NOR-Hyundai/+1:05 Min.), aber vor seinem britischen Landsmann Kris Meeke (Toyota/+1:38) den fünften Rang.
Neunfach-Champion Sebastien Loeb aus Frankreich, der 2004 bei der 53. Auflage der Schweden-Rallye als erster Nicht-Nordländer triumphierte, belegt im Hyundai den 7. Rang (+1:49 Minuten).
Loeb, der vor sechs Jahren zum letzten Mal in Schweden am Start stand, hat so seine Probleme mit der für ihn neuen Strecke.
Sebastien Loeb mit Höhen und Tiefen
"Es gab Höhen und Tiefen und ich bin froh im Ziel zu sein", erklärt der Rekord-Weltmeister und meint weiter: "Wir haben gute Zeiten erreicht, aber auch weniger gute. Es gab viel zu lernen und am Ende war es nicht so schlecht."
Tänaks Auftritt im Toyota war richtig gut und konkrolliert: "Ich hatte einen guten Rhythmus gefunden und bin ein wenig schneller gefahren, aber ohne ein Risiko einzugehen. Das war eine richtig gute Prüfung", freut sich Tänak, der nach dem Sieg und dem Erfolg auf der Powerstage zum ersten Mal in seiner Karriere die Rallye-WM anführt.
Tänak führt nach zwei von 14 WM-Events mit 47 Zählern vor Neuville (44) und Ogier (31).
Max Zellhofer und Jürgen Heigl freuen sich über Zielankunft
Der Österreicher Max Zellhofer kommt mit Beifahrer Jürgen Heigl nach 19 schwierigen Sonderprüfungen als 36. ins Ziel. Das Duo aus Niederösterreicher verliert im Ford Fiesta R5 knapp 40 Minuten auf Sieger Tänak. "Es ist jedes Mal eine unheimliche Herausforderung bei dieser Rallye an den Start zu gehen. Aber wenn man einmal unterwegs ist, dann sieht man die Begeisterung und das gewaltige Interesse der Fans am Rallye-Sport und gewöhnt sich an seine Aufgabe", analysiert der Routinier aus Amstetten.
Zellhofer weiter: "Mein persönliches Highlight war die Sonderprüfung Vargasen, die zweimal gefahren wurde und den berühmt berüchtigten Sprung Colins Crest zum Mittelpunkt hatte. Dort habe ich es zweimal richtig laufen lassen, bin ca. 35 Meter weit gesprungen und habe mich leider gedreht und im tiefen Schnee eingegraben. Der Applaus der Massen war uns aber sicher, man hat uns wieder heraus gepuddelt und wir konnten mit mehr als zwei bzw. mehr als vier Minuten Zeitverlust weiterfahren. Was uns schon ein bisschen stolz macht ist nicht nur unsere Zielankunft mit dem 36. Gesamtrang, sondern die Tatsache, dass wir gestern beim Sprung in Colins Crest die viertbeste Weite mitten unter der Weltelite erreicht haben."
Der Norweger Henning Solberg muss sich mit seiner österreichischen Beifahrerin Ilka Minor im Skoda Fabia R5 in der WRC2-Wertung mit Rang 7 (+4:35 Min.) und dem 17. Gesamtrang begnügen.