Der Ausstieg von Volkswagen aus der Rallye-WM sorgt für Spannung am Fahrermarkt. Mit Andreas Mikkelsen, Jari-Matti Latvala und vor allem Sebastien Ogier sind plötzlich Hochkaräter verfügbar.
Im Mittelpunkt der Spekulationen steht vor allem Weltmeister Ogier, der bereits mit Citroen, M-Sport und Neueinsteiger Toyota in Verbindung gebracht wird.
Logische Wahl wäre Citroen, das Team widmet sich 2017 wieder voll der WRC. Teamchef Yves Matton ist nicht abgeneigt, pokert aber: "Ich habe meine Fahrer für 2017 und daran will ich nichts ändern. Aber wenn Sebastien mich anruft, dann werde ich natürlich abnehmen und mit ihm reden."
Für Citroen wäre es die Korrektur eines "Fehlers": Da die Franzosen voll auf Sebastien Loeb setzten, verabschiedete sich Ogier und heuerte bei Volkswagen an. Der Rest ist Geschichte - in Form von vier WM-Titeln.
M-Sport will zuschlagen
Diese Erfolge machen den 32-Jährige zur heißesten Aktie. Auch M-Sport-Chef Malcolm Wilson zeigt Interesse. Bereits 2011 nach dem Citroen-Abschied gab es Verhandlungen, letztlich schlug VW zu. "Es ist kein Geheimnis, dass er immer meine erste Wahl war", so Wilson gegenüber autosport.com. "Ich werde alles versuchen, dass er uns dieses Mal nicht entwischt."
Beim britischen Team laufen die Vorbereitungen auf die neue Saison mit der nächsten Generation des Ford Fiesta WRC auf Hoch-Touren. "Ich bin überzeugt, dass wir ein Auto haben, mit dem er zum fünften Mal Weltmeister werden kann", so Wilson weiter.
Unverhoffte Chance für Toyota
Der VW-Ausstieg eröffnet auch Rückkehrer Toyota neue Möglichkeiten. Bisher war für Teamchef Tommi Mäkkinen ein Topfahrer aufgrund der Vertragssituationen nicht verfügbar. Das hat sich am Mittwoch schlagartig geändert.
"Ich habe schon vor einiger Zeit gesagt: Wenn ich die Möglichkeit bekomme, diese Fahrer zu bekommen, dann werde ich es versuchen", so der Ex-Weltmeister im finnischen TV. Konkreten Kontakt bestätigt er mit Ogier und Latvala: "Sie sind die schnellsten Fahrer der Welt und es wäre ein Wunder, wenn sie nicht interessiert wären."
Aus finanzieller Sicht haben die VW-Piloten keine Eile, sind ihre Verträge doch trotz des Ausstiegs auch 2017 gültig.