Die Rallye Türkei sorgt im Titelrennen um die WRC-Krone für neue Spannung. WM-Leader Ott Tänak verliert nach technischen Problemen wichtige Punkte, während Weltmeister Sebastien Ogier mit seinem dritten Saison-Sieg groß aufzeigt.
Citroen jubelt über einen Doppelsieg, nachdem der Esapekka Lappi 34,7 Sekunden hinter dem französischen Champion Zweiter wird. Rang drei (+1:04 Minuten) erobert der Norweger Andreas Mikkelsen im Hyundai i20 WRC.
Tänak sichert sich mit der Bestzeit auf der abschließenden Power-Stage fünf wichtige Extra-Punkte und führt das WM-Rennen mit 210 Zählern an. Ogier rangiert vor den drei finalen Veranstaltungen in Katalonien, Wales und Australien mit 193 Punkte auf dem zweiten Platz. Thierry Neuville muss sich in der Türkei mit dem achten Platz zufriedengeben und behält mit 183 WM-Zählern weiterhin die Chance auf den WM-Titel.
Sebastien Ogier jübelt über 47. WM-Sieg
Ogier beweist mit seinem 47. WRC-Erfolg, dem 78. Podestplatz in der Rallye-WM, im Hinterland der türkischen Riviera, dass er nicht nur einer der nervenstärksten Fahrer im Feld ist, sondern auch mit am besten mit den Reifen umgehen kann.
Nur einmal erwischt den 35-Jährigen ein Reifenschaden, der ohne große Auswirkungen bleibt. "Wir haben diesen Erfolg wirklich gebraucht", sagt Ogier im Ziel der Rallye Türkei. "Es ist gut für das Team in einer schwierigen Phase. Wir müssen uns weiter bewegen und es gibt noch einige Dinge zu verbessern, aber ich bin echt glücklich, ihnen diesen Sieg zu schenken."
Andreas Mikkelsen wird als bester Hyundai-Pilot Dritter. Das Team führt weiter die Hersteller-Wertung an, kann sich darüber aber nicht freuen.
Keine Freude bei Hyundai und Toyota
"Es ist nicht das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten", sagt der italienische Teamchef Andrea Adamo, der nach dem Ausrutscher von Neuville am Samstagmorgen seine beiden anderen Fahrer auffordert, auf den extrem materialmordenden Strecken jegliches Risiko zu vermeiden.
Toyota-Teamchef Tommi Mäkinen muss in der Türkei mitansehen, wie seinen Fahrern das Pech quasi am Yaris klebt. Reifenschäden, Ausrutscher und technische Defekte, es gibt fast nichts, was Jari-Matti Latvala, Kris Meeke oder Ott Tänak, der zuletzt in Finnland und Deutschland triumphierte, auslassen. "Auf uns wartet eine Menge Arbeit, dass wir auch bei solchen Bedingungen um die Spitze kämpfen können", erläutert Meeke.
In der WRC2 Pro sorgt Gus Greensmith nach einem Abflug am Sonntagmorgen noch einmal für Spannung. Doch der Ford-Pilot bringt den Sieg nach Hause. In der WRC2 siegt der Pole Kajetan Kajetanowicz (Skoda), trotz eines Antriebsschadens im Finish.