In Estland ist er ein Superstar. Im verschneiten Finnland erhöhte Ott Tänak seinen Heldenstatus indem er an WM-Siegen mit der deutschen Legende Walter Röhrl gleichzieht.
Tänak liefert bei der Arctic Rallye im Hyundai i20 WRC mit Beifahrer Martin Järveoja eine überzeugende Vorstellung ab und feiert bei der kurzfristig in den WM-Kalender aufgenommene Veranstaltung am Rande des Polarkreises einen souveränen Start-Ziel-Sieg.
Im Kampf um den 2. Platz liefern sich Kalle Rovanperä (Toyota) und Thierry Neuville (Hyundai) bis zum letzten Meter ein beinhartes Duell. Mit nur 2,3 Sekunden Vorsprung behält der junge Finne die Oberhand und sammelt als Schnellster auf der abschließenden Power-Stage (fünf WM-Zähler) sogar so viele Punkte, dass er die WM-Führung von Sebastien Ogier übernimmt.
"Es war kein perfektes Wochenende, hat aber trotzdem gepasst", erklärt Rovanperä und meint weiter: "Mir ist ein Fehler unterlaufen und wir hatten auch nicht das passende Tempo. Der zweite Platz geht aber in Ordnung."
Rovanperä führt in der WM-Wertung nach zwei von zehn Veranstaltungen mit 39 Punkten vier Zähler vor Neuville (35) sowie Ogier und Evans, die bei 31 Punkten halten.
Sebastien Ogier reist mit einem WM-Pünktchen vom Polarkreis heim
Für Sebastien Ogier (Toyota) endet das Wochenende beinahe mit einer Nullnummer. Der Franzose kracht am Samstag in eine Schneewand und wird im Gesamtklassement aussichtslos zurückgeworfen. Am Ende fährt der siebenfache Champion mit über 11 Minuten Rückstaned als 20. über die Ziellinie.
Mit Rang fünf in der Power-Stage rettet der Weltmeister einen WM-Zähler. "Mehr konnte ich nicht mehr tun", so Ogier, der seine Chancen bereits auf der Start-Etappe vergab, wo er als erster Fahrer auf den schneebedeckten Prüfungen eine Spur ziehen musste. "So ist das Spiel", akzeptiert der Champion die Startreihenfolge und seine Rolle als "Schneepflug".
Der Ire Craig Breen (Hyundai) erreicht den vierten Platz vor Elfyn Evans aus Wales, der zwei der zehn Sonderprüfungen (fünf SP-Bestzeiten von Tänak, 2x Rovanperä, 1x Neuville) für sich entscheiden konnte. "Es lief nicht so, wie wir uns das gewünscht hatten", meint der britische Toyota-Pilot, der auf den extrem schnellen Prüfungen rund um Rovaniemi das Spitzentempo nicht konstant mitgehen konnte.
Evans Teamkollege Katsuta Takamoto beendet die Rallye noch auf dem sechsten Platz, nachdem Oliver Solberg (Hyundai) durch einen Dreher auf dem letzten Kilometer wertvolle Sekunden verliert. Dennoch ist der Sohn von Ex-Weltmeister Petter Solberg die große Überraschung des Wochenendes. Der Youngster absolviert nicht nur seinen ersten Einsatz in einem World Rally Car, sondern muss kurz vor dem Start auch noch seinen Beifahrer austauschen, weil der Stamm-Co-Pilot in die Corona-Quarantäne geschickt wird.
Die Rallye-Weltmeisterschaft wird vom 22. bis 25. April mit der neuen Rallye Kroatien rund um Zagreb fortgesetzt.