Es gibt weiterhin keine offizielle Stellungnahme von Alpine zu den Ursachen von Ferdinand Habsburgs schwerem Testunfall im Motorland Aragon Ende März.
So geht es dem Österreicher nach seinem Crash >>>
In der langsamen Rechtskurve (Turn 7) war das Alpine-Hypercar in die Begrenzung gekracht, der Österreicher erlitt Rückenverletzungen. Nach Erstbehandlung im Spital von Alcaniz wurde er nach Österreich überstellt, wo Kompressionsbrüche zweier Lendenwirbel festgestellt wurden.
"Die vergangene Woche war ziemlich schmerzhaft, jetzt geht es schon etwas besser", ließ Ferdinand aus seinem Wiener Domizil wissen. Dass ein technisches Gebrechen die Ursache war und kein Fahrfehler, deutete er an, wollte es aber offiziell nicht bestätigen: "Dazu kann nur das Team etwas mitteilen." Das aber bisher nur erklärte, die Untersuchung der Ursache sei im Gang.
Dass Habsburg den zweiten WM-Lauf auf der Langstrecke, die Sechs Stunden von Imola am 21. April, wird bestreiten können, ist kaum anzunehmen. Der nächste WM-Lauf ist die Le-Mans-Generalprobe am 11. Mai in Spa-Francorchamps. Die Rehabilitation geht aber vor. Definitiv absagen musste er sein Antreten im Auftakt der europäischen Le-Mans-Serie (ELMS) an diesem Wochenende in Barcelona, wo ihn im Cool Racimng-LMP2 sein Alpine-Kollege Paul-Loup Chatin ersetzen wird.
Preining in Le Mans? "Das entscheidet Porsche"
Bei dem Test in Aragon war neben Alpine noch Porsche vertreten, wo der Linzer DTM-Champion Thomas Preining bereits seinen vierten Einsatz im 963-Hypercar des Porsche-Penske-Teams hatte, als einer von acht eingesetzten Fahrern – sechs WM-Piloten, Preining sowie Ex-F1-Champ Sebastian Vettel in seinem ersten Antreten für die Zuffenhausner außerhalb der werkeigenen Strecke in Weissach.
"Der 36-Stunden-Lauf lief ohne Probleme ab. Für mich war es ein weiterer großer Erfahrungsschritt", teilte Preining mit. Ob er – wie Vettel – für einen der beiden freien Plätze im dritten Werkwagen für die 24 Stunden von Le Mans in Frage komme? Preining dazu: "Das entscheidet Porsche. Doch wir legten schon im Winter fest, dass mein Fokus auf der Titelverteidigung in der DTM liegen wird. Leider überschneidet sich der offizielle Testtag in Le Mans (9. Juni, Anm.) mit dem DTM-Rennen in Zandvoort. Daher glaube ich nicht, dass sich eine Le-Mans-Premiere im Hypercar für mich heuer schon ausgehen wird."
Dennoch könnte es für den 25-Jährigen schon bald eine weitere Nebenbeschäftigung geben, da ihn Porsche möglicherweise in einer anderen Serie testen lässt.
Starke Präsenz im GTWC-Start in Le Castellet
Österreichs Asse in GT- und Sportwagen sind Sonntag beim Auftakt der GT World Challenge Europe (Endurance Cup) in Le Castellet allesamt auf den Tagessieg aus – mit vier unterschiedlichen Fabrikaten. In dem Dreistunden-Rennen geht BMW-Werkpilot Philipp Eng im Rowe-M4 mit Marco Wittmann und Nick Yelloly an den Start, unter den BMW-Werkfahrern ist u. a. Motorrad-Ikone Valentino Rossi im M4 von WRT ein Gegner.
Lucas Auer greift im Mercedes AMG GT3 von Mann Filter mit Maro Engel und Daniel Morad an, er wird neben den fünf Endurance-Läufen auch die fünf Sprints in der GTWC bestreiten. Porsche-Vertragsfahrer Klaus Bachler ist im 911 GT3 von Pure Rxcing mit jenen Partnern unterwegs, mit denen er auch den WM-Auftakt in Lusail hatte gewinnen können: mit Alex Malykhin und Joel Sturm.
Schließlich greift Mirko Bortolotti mit seinen Lamborghini-Kollegen Andrea Caldarelli und Matteo Cairoli im Huracan Eco an. Alle vier bestreiten die GTWC in der höchsten Klasse Pro. In den Klassen "Silber" und "Bronze" (Fahrer-Einstufung der FIA) sind mit den Steirern Christopher Zöchling und Philipp Sager (jeweils Dinamic Porsche 911) zwei weitere Österreicher unter den insgesamt 31 Teams am Start.