Das Erzbergrodeo im grünen Herzen Österreichs kommt zurück.
Nach zwei Jahren Corona-Pause zelebriert das größte Dirtbike-Festival der Welt vom 16. bis 19. Juni 2022 seine 26. Ausgabe, das Reglement wurde noch einmal nachgeschärft.
"Für uns zählt der Motorsport pur", sagt Karl Katoch, der Veranstalter des Motorrad-Spektakels, bei einer Pressekonferenz in Wien. Auch DTM-Boss Gerhard Berger macht dort Werbung für den Motorsport-Standort Österreich.
Erzbergrodeo zählt zur WM
Laut Katoch liegen derzeit rund 1.200 Anmeldungen vor. Auch Szene-Größen wie Manuel Lettenbichler (GER), Billy Bolt (GBR) oder Taddy Błażusiak (POL) haben ihre Teilnahme wieder zugesagt. Der bisher letzte Sieger ist der Brite Graham Jarvis, der 2019 gewann. Tickets sind noch über die Webseite redbullerzbergrodeo.com erhältlich.
Das Erzbergrodeo 2022 zählt außerdem als dritter Lauf zur FIM Hard Enduro Weltmeisterschaft. "Man muss sagen, dass dieses Segment Hard Enduro eigentlich auf dem Erzberg erfunden worden ist", sage Österreichs Motorrad-Legende Heinz Kinigadner.
"Es ist ein Riesenspektakel, da darf man als Offroad-Fan keinesfalls fehlen." Berger meint: "Wir sind ein kleines Land, aber haben eine große Motorsport-Historie."
Das müsse gepflegt werden, so der Tiroler.
Verschärfungen der Regeln
Der Höhepunkt des Events findet wie gewohnt am Sonntag mit dem Red Bull Hare Scramble statt, dabei treten die besten 500 des Prologs an. ServusTV überträgt live.
Neu ist in diesem Jahr, dass Teilnehmer auf dem gesamten Streckenverlauf keine Hilfe von Zuschauern, Mechanikern oder anderen Teammitgliedern in Anspruch nehmen dürfen ("No Help"-Zone).
Weiters wird es auf der knapp 35 Kilometer langen Rennstrecke keine Tank- oder Lade-Punkte mehr geben, die Teilnehmer müssen das komplette Rennen mit einer Tank-beziehungsweise Akku-Füllung bestreiten.
"Der Berg lebt und verändert sich"
Die Streckenführung wird jedes Jahr geändert. Teilweise erfolgt das durch den Erzabbau und Innovationen des Bergbaubetreibers gezwungenermaßen. "Der Berg lebt, der verändert sich", sagt Katoch. Für die steirische Erzberg-Region ist die Veranstaltung nicht nur dem Image dienlich, sondern zusätzlich ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Katoch und Berger unterstützen mit ihren Motorsport-Veranstaltungen auch die "Wings for Life"-Stiftung für Rückenmarksforschung, die Kinigadner und Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz 2004 gegründet haben.
Katoch: "Ich kenne den Heinz schon seit Jahrzehnten. Es waren viele Vorfälle, die bedauerlich waren. Klar, dass wir da an einem Strang ziehen."
Kinigadners Sohn Hannes ist nach einem schweren Motocross-Unfall im Jahr 2003 gelähmt, auch sein Bruder Hans sitzt im Rollstuhl.
"Wings for Life" auch in der DTM präsent
In der DTM wird "Wings for Life" in diesem Jahr als Charity-Partner fungieren. Overalls und Helme der siegreichen Piloten werden auf einer Versteigerungsplattform angeboten.
"Ich bin 1984 bei einem schweren Verkehrsunfall knapp an einer Querschnittslähmung vorbeigegangen", erzählt Berger. "Von diesem Zeitpunkt an habe ich dieses Thema immer eng verfolgt."
Vor einem Jahr sei ihm eingefallen, "warum verwenden wir nicht die DTM-Plattform? Das hilft, den Namen noch internationaler zu machen, auch nach Deutschland zu tragen."
Am Wochenende vom 23. bis 25. September gastiert die DTM auf dem Red Bull Ring in Spielberg.