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Saison elf: Die Elektrischen schneller als die Formel 1

Die neue Formel-E-Saison steht in den Startlöchern. LAOLA1-Experte Gerhard Kuntschik liefert eine umfangreiche Vorschau:

Saison elf: Die Elektrischen schneller als die Formel 1 Foto: © FE/Galloway

Einen Tag, bevor die Formel 1 in die Winterpause geht, beginnt die Formel E ihre elfte Saison am Samstag (Start: 18:00 Uhr MEZ, live ServusTV) am ungewohnten Startort Sao Paulo.

Samba im Sambadrome von Anhembi? Auf jeden Fall ist einiges neu.

Für die nächsten zwei Jahre bekommen die elf Teams – Kiro Race Co ist die bisherige ERT-/frühere Nio-Mannschaft – noch mehr Leistung mit der Gen3 Evo-Aufrüstung. Der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h soll in 1,82 Sekunden gelingen, das wäre laut FE-Organisation 30 Prozent schneller als ein Formel-1-Bolide.

Die Batterie (47 kWh) kommt von Williams Advanced Engineering und leistet maximal 544 PS (im Rennen 408). Neben verbesserter Aerodynamik und Standfestigkeit (?) gibt es nun Allradantrieb – in den Qualifikations-Duellen (also um die ersten acht Startplätze), beim Rennstart und im Attack Mode. Hankook liefert die nächste Generation Reifen mit mehr Haftung, dazu sind 35 Prozent des Materials wiederverwertbar.

Max Günther in neuem Team

Ein Neustart ist die Saison auch für den Deutsch-Österreicher Max Günther, der das Team (von Maserati zu DS Penske), nicht aber den Stellantis-Antrieb wechselte. Der Allgäuer tauschte das Cockpit mit Stoffel Vandoorne.

Mit dem Doppelchampion Jean-Éric Vergne bildet Günther das vielleicht "heißeste" Fahrerduo neben den unveränderten Topbesetzungen bei Porsche (Weltmeister Pascal Wehrlein, Ex-Champion Antonio Felix da Costa) und Jaguar mit den Team-Titelverteidigern Mitch Evans und Nick Cassidy.

Da das Kiro-Team zu Porsche als Antriebspartner wechselte, kommt dort der bisherige Porsche-Reservist David Beckmann (GER) zu seiner ersten Rennsaison neben Dan Ticktum. Außerdem ist das im amerikanischen Eigentum stehende Kiro-Team nun Partner von Cupra, denn die Spanier verließen Abt. Und beim bisherigen Porsche-Kunden Andretti ist der Schweizer Nico Müller ein vielversprechender Neuzugang neben Ex-Champion Jake Dennis.

Heimspiel für Lucas di Grassi

Maserati ist mit Vandoorne und Jake Hughes (von McLaren) neu aufgestellt. Der bei Andretti ausgemusterte Norman Nato kehrte zu Nissan zurück (wo Oliver Rowland weitermacht), Taylor Barnard kommt zu einer Debütsaison bei McLaren neben Routinier Sam Bird, der in Sao Paulo im Frühjahr den ersten FE-Sieg von McLaren geholt hatte.

Einen Neuling nahm auch Lola-Yamaha-Abt unter Vertrag: Ex-Red-Bull-Junior Zane Maloney wird Partner von Lucas di Grassi, der Samstag im Heimspiel natürlich besonders glänzen will. Wie Porsche und Jaguar blieben auch Mahindra (Nyck de Vries, Edo Mortara) und Envision (Sébastien Buemi, Robin Frijns) unverändert.

Der weitere Fahrplan

Nach Sao Paulo geht es am 11. Jänner nach Mexiko, wo auf dem Rodriguez-Kurs (in zur F1 unterschiedlicher Konfiguration) bisher Saisonstart war. Dann folgt die Premiere auf dem für die Formel E adaptierten Jeddah Corniche Circuit (statt Diriyah, 14./15. Februar). Das für März geplante Rennen entfällt, es geht weiter in Miami (12. April).

In Monaco gibt es erstmals zwei Läufe (3./4. Mai), dann geht es nach Tokio (18. Mai), zum Doppel nach Schanghai (31. Mai/1. Juni) und nach Jakarta (21. Juni). Den Abschluss machen die Doppelrennen in Berlin (12./13. Juli) und London (26./27. Juli – doch wieder im ExCel).

Die Formel E verweist auf eine Steigerung von 35 Prozent auf 491 Mio. TV-Zuschauer in der vergangenen Saison. Meistgesehenes Rennen weltweit war der E-Prix von Monaco mit 40 Mio.

Auch in der Saison elf ist in Österreich wieder ServusTV live im Free-TV sowie auf der Streamingplattform ServusTV On dabei. Im ersten Jahr als Rechteinhaber kam die Formel E bei ServusTV auf 751.000 Seher und 222.300 Views. In Sao Paulo ist Moderator Andreas Gröbl vor Ort, Daniel Goggi und Daniel Abt sind das gewohnte Kommentatoren-Duo.

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