Im Schatten des Wiener Riesenrads wollen Österreichs 3x3-Basketballer beim FIBA 3x3 Europe Cup 2024 powered by win2day nach der ersten Medaille greifen. "Es wird langsam Zeit, uns für die harte Arbeit zu belohnen", sagte Nico Kaltenbrunner über die Ambitionen des Männer-Teams.
Am Donnerstag geht es auf der Kaiserwiese los, erstmals bei einer EM findet auch ein Turnier für Rollstuhlbasketballerinnen und -basketballer statt. In der 4.000 Fans fassenden Arena werden volle Kulissen erwartet.
Schon 2022 war Österreich mit Graz Ausrichter des FIBA Europe Cup im 3x3. Nach der WM am Wiener Rathausplatz im Vorjahr wurde die Dimension des Events noch einmal nach oben geschraubt.
Olympiasieger als Gruppengegner
Die schnelle Variante auf einen Korb soll auch im Prater die Fans bei prinzipiell freiem Eintritt in Scharen anlocken. Olympia sahen Österreichs Auswahlen nur im Fernsehen.
Die in Paris erfolgreichen Niederländer sind in Wien Gruppengegner der Österreicher, der Aufstieg ins Viertelfinale sollte dennoch gelingen.
In der Dreier-Gruppe ist am Freitagabend (17.15/21.20/live ORF Sport +) zum Auftakt Aserbaidschan der Gegner. Neben Kaltenbrunner stehen auch Enis Murati, Toni Blazan und Fabio Söhnel im Aufgebot.
Österreicher selbstbewusst
Nicht dabei ist Matthias Linortner, der nach einem Achillessehneneinriss Mitte Juli operiert wurde und monatelang ausfällt. Bei der WM 2023 war für Österreich im Viertelfinale gegen die starken Serben Endstation, die EM in Israel wurde als Fünfter beendet. Murati und Co. gelten nun als Mitfavorit auf eine Medaille.
Die Niederländer bieten drei von vier Olympiasiegern auf, allen voran Worthy de Jong, der in Paris zum "MVP" (wertvollsten Spieler) gewählt wurde.
"Wir haben sie beim Olympia-Quali-Turnier in Hongkong geschlagen, haben jetzt das Publikum im Rücken. Wenn es annähernd so wird wie letztes Jahr, wird es unglaublich", sagte Kaltenbrunner.
Murati bezeichnete den Aufstieg als klares Ziel. Im Viertelfinale ginge es am Samstag gegen einen Vertreter aus Pool A mit Deutschland, Spanien und den topgesetzten Serben.
Spezielles Turnier für Kalaydijev
Für Österreichs Frauen-Team mit Alexia Allesch, Anja Fuchs-Robetin, Rebekka Kalaydjiev und Simone Sill wird es bereits Donnerstag ernst, wenn es gegen Aserbaidschan und Spanien (17.15/21.20 Uhr) um den Aufstieg in die K.o.-Phase geht.
Vor allem für Kalaydjiev wird es speziell. Die Wienerin musste nach einem schweren Autounfall vor drei Jahren in den USA lange pausieren. Bei der WM in Wien im Vorjahr war sie als Zuschauerin dabei, stieg danach wieder ein.
"Ich bin dankbar, dass ich wieder Basketball spielen kann", sagte die 24-Jährige nun. Aserbaidschan und Spanien sind die Gegner in der Gruppe, die Ibererinnen wurden bei Olympia Zweite. Die Österreicherinnen gehen als Außenseiterinnen ins Turnier.
Erste 3x3-EM im Rollstuhlbasketball
"Wenn wir als Team zusammenspielen, ist alles möglich", beteuerte Kalaydjiev. "In so einem großen Stadion ist die Energie sicher da, die uns pushen kann."
Nach dem Exhibition-Bewerb bei der WM wird in Wien erstmals auch eine 3x3-EM im Rollstuhlbasketball ausgetragen. Österreich ist bei den Männern vertreten, am Donnerstag geht es beim Start gegen Tschechien (20.15).
"Wer werden unser Bestes tun, um ins Halbfinale zu kommen", meinte Kapitän Matthias Wastian. Sportminister Werner Kogler strich den inklusiven Charakter der EM hervor. "Da ist man schon sehr weit", sagte der Vizekanzler. Es gelte diesbezüglich auch in anderen Sportarten "nachzueifern".