Im Sommer traten die heimischen 3x3-Basketballer einen neuen Hype in der Sportart los. Mit dem EM-Sieg im eigenen Land rechneten nur die wenigsten.
Doch der Titelgewinn des Herren-3x3-Nationalteams basiert zu großen Anteilen auf einem Vereinsteam, der einzigen 3x3-Profimannschaft Österreichs - Team Vienna.
Die Leistungsträger der Nationalauswahl sind nämlich auch die Leistungsträger des Klubs. Im Normalfall ist Matthias Linortner für beide eine feste Größe. Der 27-Jähre ist allerdings seit Mitte Juli mit einem Achillessehnenriss außer Gefecht und verpasste somit die EM.
Involviert ist Linortner nichtsdestoweniger in das 3x3-Geschehen. Den EM-Hype bekam er aus nächster Nähe mit, doch was blieb hängen?
"Politiker aus unterschiedlichen Abteilunge haben ihren Zuspruch geäußert und gesagt, es hat ihnen voll getaugt", sagt der Wiener und betont: "Insofern bringt das schon eine arge Resonanz über das hinaus, was Basketball im 5x5 normal bewegen kann."
"Auf der Kippe"
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Der Zuspruch ist also da, die Resonanz positiv. Ein Problem gibt es jedoch: "Sponsoren hat es uns noch keine gebracht, also für das Nationalteam schon, aber für unser Team auf Klubebene nicht."
Linortner hofft auf eine Lösung in den nächsten Wochen: "Der Basketball-Verband arbeitet an einer Lösung, will das unbedingt weiterführen, aber es ist halt nichts garantiert und steht gerade ein bisschen auf der Kippe. "
Die Problempunkte: Die Bundesheer-Plätze laufen nach aktuellem Stand im Februar aus, ein großer, privater Sponsor wurde noch nicht gefunden. "Da muss man ehrlich sagen, man weiß aktuell nicht, wie es weitergeht. Die nächsten Wochen werden sehr richtungsweisend sein", gibt Linortner zu.
NBA-ähnliche Belastung, ohne NBA-Entlastung
Im Fußball wird zurzeit immer häufiger über die Möglichkeit von Spieler-Streiks gesprochen. Von zu vielen Spielen und zu hoher Belastung ist oft die Rede.
Die hohe Belastung sei im 3x3 auch ein "riesen Thema", betont der aktuell verletzte Basketballer. Gerade bei der Vielzahl von Turnieren auf verschiedenen Kontinenten.
"Da kommt man schon in die Richtung des NBA-Niveaus, aber mit minimaler Physio und medizinischer Betreuung - insofern ist Überlastung immer ein Thema", so Linortner.
Ansetzen müsse man aber nicht bei der Anzahl von Matches: "Wir wollen ja so viel wie möglich spielen, damit wir Nummer eins der Welt werden, müssen wir Turniere spielen und dort abliefern. Die Stellschraube, an er man drehen sollte, ist also die Betreuung. Und das ist einfach eine Budgetfrage."