Das als "March Madness" bekannte Finalturnier der NCAA (National Collegiate Athletic Association) im US-amerikanischen Hochschulbasketball geht in diesem Jahr mit zwei Österreichern in Szene.
Nordin Kapic (UC San Diego) und Rashaan Mbemba (Colorado State University) sind in der 86. Ausgabe mit dabei. Conference-Champions dürfen sich die beiden 21-Jährigen bereits nennen. Kapic hat am Wochenende in der "Big West" den Titel geholt, Mbemba in der "Mountain West".
Die "Tritons" aus Kalifornien gehen mit 15 Siegen hintereinander in das Finalturnier, die "Rams" aus Fort Collins nahe Denver mit zehn Erfolgen in Serie. Unter den inklusive der Vorrunde 68 Universitätsmannschaften in der "March Madness" sind die Teams der beiden Wiener dennoch Außenseiter.
San Diego trifft am Donnerstag auf "Big Ten"-Gewinner Michigan. Colorado State bekommt es am nächsten Tag mit "American Athletic"-Champion Memphis zu tun.
"March Madness" kurz erklärt
Der März ist der Monat des College-Basketballs. Offiziell trägt das höchstrangige College-Turnier den Namen "NCAA Division I Basketball Championship", wird aber aufgrund der zahlreichen Upsets und des medialen Interesses "March Madness" genannt.
Neben den 32 Sieger der jeweiligen Conferences qualifizieren sich weitere 36 Teams, welche von einem "Selection Committee" bestimmt werden, für das Finalturnier. Kapic und Mbemba gewannen mit ihren Teams ihre jeweilige Conference.
Das Finalturnier wird in einem K.o.-System ausgespielt. Dabei gibt es pro Begegnung nur eine Partie, heißt es gibt keine Serien wie in der NBA.
Auch besteht in der Spiellänge ein wesentlicher Unterschied. Im College werden die Spiele nicht in Viertel, sondern in zwei Halbzeiten á 20 Minuten abgehalten. Zwischen den Halbzeiten gibt es eine 15-minütige Pause.
Gibt es nach der regulären Spielzeit keinen Gewinner, dann wird gewohnt mit einer fünf-minütigen Verlängerung weitergespielt, und so weiter. Ebenso hat ein Team für eine Angriffssequenz 30 Sekunden Zeit. In der NBA, sowie im internationalen Basketball, sind es 24 Sekunden.
Ein Volkssport
"March Madness" genießt in den USA einen sehr hohen Stellenwert. Teilweise sind die Einschaltquoten höher als bei der Super-Bowl. Auch bewegen sich die Werbeeinnahmen in Milliardenhöhe.
Darüber hinaus ist das Tippen des "Brackets", dem Turnierbaum, eine Art Volkssport im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Die Wettbüros reiben sich besonders die Hände, über zehn Milliarden US-Dollar werden hierbei an Sportwetten investiert. Politiker, Promis, Laien - einfach alle tippen das Bracket durch. Bis heute wartet man auf die eine Person, welche den gesamten Turnierbaum richtig getippt hat.
"Unglaublicher Moment" und "unbeschreibliches Gefühl"
Jedenfalls spüren auch Österreichs Exporte den Hype rund um "March Madness".
Es sei "ein unglaublicher Moment für mich", gab sich Kapic überwältigt. Er habe sich schon mit dem Wechsel in die Division I nach zuvor zwei Jahren eine Stufe tiefer einen Traum erfüllt und erlebe jetzt ein "Extraplus", sagte der Power Forward zur APA.
Dabei verwies er auch auf die Saisonbilanz von 30:4-Siegen, die San Diego in die "March Madness" geführt habe. Kapic hat auf dem Weg zum ersten "Big West"-Titel seiner Universität 10,6 Punkte und 5,2 Rebounds im Schnitt pro Begegnung zu Buche stehen.
Es sei "ein unbeschreibliches Gefühl", übermittelte Mbemba "megaglücklich" der APA. "Wir haben alles gegeben."
Colorado State hat mit dem Power Forward, der vor seinem Wechsel in die USA für den SKN St. Pölten auf Korbjagd gegangen ist, erstmals seit 2003 den Conference-Titel geholt. Der "Freshman" (Universitätsspieler im ersten Jahr, Anm.) hat im Saisonverlauf durchschnittlich 7,2 Punkte und 3,6 Rebounds pro Partie beigesteuert.