Für Österreichs Basketball-Team ist die Chance auf eine Qualifikation zur Europameisterschaft nur mehr theoretischer Natur.
Ein 67:70 gegen die Ukraine am Montag in der "Bubble" in Ljubljana bedeutet, dass die ÖBV-Auswahl in der Gruppe F der Qualifikation weiter sieglos bleibt.
Vier Spiele, vier Niederlagen lautet die ernüchternde Bilanz: Gegen die Ukraine wird eine große Chance vergeben. Der Gegner aus Osteuropa leistet sich nämlich nicht weniger als 27 Ballverluste, 16 davon schon vor der Pause.
Aber die Österreicher, die nur etwas mehr als 19 Stunden nach der Schlusssirene der Partie gegen Slowenien wieder aufs Parkett mussten, wissen das nicht zu nützen.
Ausgleich in Schlussphase vergeben
Hinzu kommt eine Freiwurfausbeute von nur 57,7 Prozent (15/26). Allein Bogic Vujosevic vergibt in den letzten zwei Spielminuten drei Mal von der Linie. Dass ein Dreipunkteversuch des Guards kurz vor Schluss am Ring landet, ist Pech. Ein Treffer hätte den Ausgleich bedeutet.
Benedikt Güttl verzeichnet bei seinem fünften Einsatz in einem Spiel der EM-Qualifikation mit 16 Punkten eine persönliche Bestleistung in der Nationalmannschaft. Erol Ersek, der am Sonntag gegen Slowenien debütierte, schreibt erstmals in der ÖBV-Auswahl an. Er verbucht vier Zähler.
Teamkapitän Thomas Schreiner wird es nur ein schwacher Trost sein, dass er als zweiter Spieler nach Rasid Mahalbasic in der ÖBV-Auswahl nun vierstellig gescort hat. Seine vier Punkte vom Montag bedeuten, dass er bei 1.001 Zählern hält.
Die Qualifikation geht für Österreich im Februar 2021 mit zwei weiteren Spielen zu Ende. Der Gegner ist dann jeweils die Auswahl Ungarns, die bei zwei Siegen aus ebenso vielen Begegnungen hält und Ljubljana wegen mehrerer Corona-Fälle im Team vorzeitig verlassen musste. Neben zwei klaren Siegen gegen die Magyaren dürfte der östliche Nachbar für die Mini-Chance auch in den verbliebenen zwei Spielen keinen Punkt mehr machen, um zumindest einen Gleichstand herzustellen.
Slowenien und die Ukraine sind nach den Siegen gegen das ÖBV-Team in Ljubljana für die Europameisterschaft qualifiziert. Österreich gelang dies zuletzt 1977.
Trotzdem sticht auch Positives hervor
ÖBV-Teamchef Raoul Korner sieht trotz der neuerlichen Niederlage und der nur mehr theoretischen Chance auf ein EM-Ticket einen "großen Schritt vorwärts". Seine Mannschaft habe mehr Ballbesitz gehabt, aber zu wenig daraus gemacht. Zudem seien einfache Punkte vergeben worden.
"Die Ukraine war ein bisschen kaltschnäuziger", sagt Korner in der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Österreich habe über 40 Minuten soliden Basketball gezeigt, resümiert Rekord-Nationalspieler Schreiner. Durch Aggressivität in der Defensive sei es gelungen, die Ukraine zu Ballverlusten zu zwingen. Die nicht getroffenen Freiwürfe würden schmerzen.
Um Spiele wie jenes vom Montag zu gewinnen, brauche es "noch einen Schritt".