Das "Wunder von Tiflis" ist erwartungsgemäß ausgeblieben: Österreichs Basketball-Herren verlieren am Montagabend auch ihr sechstes und letztes Spiel (Gruppe G) in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2019 und scheidet damit aus.
Sie unterliegen Gastgeber Georgien 73:98 (33:51). Jakob Pöltl muss wegen einer Infektion passen.
Ohne den NBA-Center - und weil auch Rasid Mahalbasic sowie Jozo Rados fehlten - steht dem ÖBV-Team kein einziger echter Innenspieler mehr zur Verfügung. Die Österreicher schlagen sich trotzdem vor allem unter dem gegnerischen Korb mit 18 Offensiv-Rebounds überaus wacker. Allein Moritz Lanegger holt sechs.
Ogunsipe als stärkster Österreicher
Nie unter Kontrolle zu bringen war jedoch der georgische Power Forward Tornike Schengelia. Der 2,07 Meter große 26-Jährige, der zu den Top-Spielern in der spanischen ACB zählt, hatte bereits nach nur 14:18 Minuten Einsatzzeit mit 19 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double zu Buche stehen. Am Ende waren es 24 und zwölf.
Die offensiv stärkste Waffe der Österreicher an diesem Montagabend war Marvin Ogunsipe. Der 22-jährige Legionär bei FC Bayern Basketball verzeichnete mit 18 Zählern eine persönliche Bestleistung im Nationalteam.
Lanegger steuerte 16 Zähler für die ÖBV-Auswahl bei, die ihre nächsten Bewerbspiele nun im September in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2021 bestreiten werden. Für das kontinentale Turnier in drei Jahren will sich der heimische Verband um die Ausrichtung einer Vorrunde bewerben.
Pöltls Ausfall in Tiflis hatte der ÖBV bereits am Montagvormittag in einer Aussendung kundgetan. Laut Teamarzt Georg Jonas leidet der 22-Jährige an einer "neu aufgetretenen Infektion des Fußes". Eine Therapie sei "umgehend eingeleitet" worden. Die Dauer der Trainingspause für Pöltl "ist derzeit nicht absehbar", wurde der Arzt zitiert.
"Wussten, dass es schwer wird"
Georgien habe über weite Strecken besser gespielt, musste Moritz Lanegger eingestehen. "Wir wussten, dass es schwer wird ohne Center. Wir mussten unseren Spielstil total ändern. Aber die Georgier haben ihre Würfe getroffen."
"Die Veränderungen, die wir in der Defensive vornehmen mussten, haben nicht funktioniert", stellte Coach Mike Coffin fest. "Wir haben viele Dreier von Georgien hinnehmen müssen (es waren 16 an der Zahl, Anm.)."