Zum vierten Mal in Folge stehen die Cleveland Cavaliers in den NBA Finals. Die Cavs besiegen im Halbfinale in Spiel 7 die Boston Celtics mit 87:79.
Wie schon in Spiel 6 ist Superstar LeBron James mit einer starken Vorstellung und 35 Punkten der Schlüsselspieler für den Erfolg. "King James" bekommt Entlastung durch Jeff Green, der 19 Zähler verbucht.
Auf Seiten der Celtics scoren Jayson Tatum 24 Punkte und Al Horford 17 Zähler.
Finalgegner der Cavs ist der Sieger der Partie Warriors gegen Rockets.
Die Cavaliers sind erst das fünfte Team der NBA-Geschichte, das maximal als Nummer 4 gesetzt die NBA Finals erreichen. Zuletzt schafften das die New York Knicks 1999, die als Nummer 8 im Endspiel dann den San Antonio Spurs unterlagen.
LeBron James freut sich auf seine 8. NBA Finals in Folge
"Man hat uns schon früh in dieser Saison abgeschrieben, doch wir haben alles gegeben und es wieder geschafft", lautet der zufriedene Kommentar von James. In Abwesenheit seines All-Star-Teamkollegen Kevin Love, der im sechsten Match am Freitag früh mit einer Gehirnerschütterung ausgeschieden ist, spielt der zweifache Olympiasieger (2008 und 2012) die vollen 48 Minuten.
Der 33-jährige James (12/24 FG), der zum achten mal in Serie in den NBA Finals steht, verbucht zu seinen 35 Punkten noch 13 Rebounds, 9 Assists, aber auch 8 Ballverluste.
In der zweiten Halbzeit zeigt bei den Cavaliers auch J.R. Smith (12 Zähler) sein Können. Für Boston schafft Bankspieler Marcus Morris (14 Punkte, 12 Rebounds) ein Double-Double.
"Ich bin jetzt ein wenig müde", gesteht James nach der Serie lächelnd und betont, "bis zum letzten Tropfen alles" aus sich und dem Team "rausgequetscht" zu haben.
LeBron James holt 6. Sieg in Serie in einem Spiel 7
"Ich strebe immer nach dem Maximum. Das ist ein extrem großer Erfolg für unseren Club. Es ist ein Vergnügen, diese Burschen anzuführen." Für ihn persönlich war es der bereits sechste Sieg in Folge in einem Entscheidungs-Spiel einer "best of seven"-Serie.
Nachdem die Celtics, die im Play-off ohne ihre rekonvaleszenten Topspieler Kyrie Irving (nach Knieoperation) und Gordon Hayward (nach Schienbein- und Knöchelbruch) auskommen müssen, die erste Halbzeit großteils bestimmt und teilweise schon mit bis zu zwölf Punkten (35:23/16.) voran liegen, wird es ab Mitte des dritten Viertels extrem spannend.
Da die Cavaliers nach der Pause viel besser verteidigen, darf James im 100. Saison-Spiel (82 im Grunddurchgang, 18 im Playoff) seine insgesamt neunte Final-Teilnahme bejubeln.
Cleveland-Coach Tyronn Lue lobt James in den höchsten Tönen
"Das war vielleicht das beste Spiel seiner Karriere. In einem siebenten Spiel auswärts in einer solchen Atmosphäre so ein Spiel zu machen, das ist unglaublich", lobt Cleveland-Coach Tyronn Lue seinen Matchwinner und nennt ihn wieder einmal den "besten Basketballspieler der Welt".
Nur die NBA-Legenden Bill Russell (zehn Mal in Folge), Tom Heinsohn und Sam Jones (jeweils neun Mal hintereinander), die allesamt Mitglieder der berühmten "Celtics-Dynastie" (acht Titel in Folge von 1959 bis 1966) waren, standen noch öfter in Serie im NBA-Finale.
Die Celtics verlassen ihren TD Garden bitter enttäuscht, haben sie doch zuvor sämtliche zehn Heimspiele in den diesjährigen Playoffs für sich entschieden.
Zudem verliert der 17-fache Meister (zuletzt 2008) im 38. Anlauf auch erstmals eine Serie nach einer 2:0-Führung. "Es war ein unglaublicher Lauf dieser Mannschaft. Diese Niederlage tut weh, aber der Schmerz ist nur Teil unseres Weges", sagt Bostons Trainer Brad Stevens.
Der 41-Jährige lobt aber auch die Leistung von James, der bisher dreimal - 2012 und 2013 mit Miami sowie 2016 mit Cleveland - NBA-Champion wurde. "Er steht zum achten Mal in Serie im Finale, das ist total verrückt", meint Stevens. "Auf diesem Niveau, so dem Druck standzuhalten und die Erwartungen zu erfüllen, das ist unglaublich."
Schaffen auch Golden State Warriors 4. NBA-Finale in Folge?
Clevelands Endspiel-Gegner wird in der Nacht auf morgen Dienstag (3:00 Uhr MESZ/live DAZN) in Spiel 7 zwischen Regular-Season-Sieger Houston Rockets und Titelverteidiger Golden State Warriors ermittelt.
Sollte der amtierende Champion aus Oakland gewinnen, wäre auch er zum vierten Mal in Folge im NBA-Finale und hätte damit die Chance auf seinen dritten Titel in vier Jahren.
Die erste Final-Partie findet in der Nacht auf Freitag (3:00 Uhr MESZ/live DAZN) entweder in Houston oder in Oakland statt.