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Pöltl will bei Spurs "die Chance ergreifen"

Jakob Pöltl vor 3. NBA-Saison über Erwartungen, Ziele und harte Gangart von Popovich:

Pöltl will bei Spurs Foto: © GEPA

Wenn die NBA am 17. Oktober in ihre 73. Spielzeit startet, ist auch ein Österreicher wieder mit dabei: Jakob Pöltl.

Vor seiner dritten Saison als NBA-Profi spricht der Wiener über seine erste Bilanz bei seinem neuen Verein und welche Ziele er sich für die kommende Zeit gesteckt hat. 

Bei den San Antonio Spurs lebt sogar die Chance auf einen Platz in der Startformation. Diese Tatsache motiviert Pöltl: "Grundsätzlich ist die Chance da, ich muss sie nur ergreifen."

Keine Änderung der Erwartungshaltung

Die Vorschusslorbeeren, die Pöltl in San Antonio entgegengebracht werden, sind beträchtlich. Trainer Gregg Popovich, Mitspieler und auch die Presse lobten seine Spielintelligenz, seinen Einsatz und seine Vielseitigkeit. "Aber das zählt alles nichts, wenn ich es nicht auf dem Platz beweise, dass sie Recht haben", sagte Pöltl. "Ich habe das Gefühl, dass ich hier gut hineinpasse und viel Erfolg haben kann. Jetzt muss ich das Ganze auch beweisen."

Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass seine Statistiken ansteigen müssen. "Ich messe meinen Erfolg über die Saison nicht daran, ob mein Punkteschnitt jetzt um drei raufgegangen ist, oder ich zwei Rebounds mehr geholt habe. Darum geht es im Endeffekt nicht", betonte Pöltl im Gespräch mit der APA.

 

 

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Die Erwartungen an ihn selbst hätten sich durch den Sommertransfer von den Toronto Raptors nach Texas nicht geändert. "Ich will einen positiven Einfluss auf uns als Team haben."

Durchschnittlich 6,9 Punkte, 4,8 Rebounds und 1,2 Blocks hatte Pöltl in der Vorsaison in 18,6 Minuten pro Spiel erzielt. Dass er nach zwei Jahren in Toronto auch in San Antonio nicht die erste Offensivoption sein wird, weiß der Center, der am Montag seinen 23. Geburtstag feiert. "Es geht um andere Kleinigkeiten, die ich auf dem Feld mache, die uns hoffentlich helfen. Ich versuche da gerade, meine Rolle zu finden."

Die Chance auf einen Platz in der Startformation lebt

 


In der Vorbereitung stand Pöltl bereits einige Male in der Starting-Five
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Die personelle Situation bei den Spurs lässt für die Zukunft hoffen. Der bisherige Stammcenter Pau Gasol ist 38 Jahre alt und hat bereits angedeutet, während der regulären Saison auch mit weniger Spielzeit leben zu können. Österreichs NBA-Export könnte daher - wie zuletzt einige Male in der Vorbereitung - über kurz oder lang in die Startformation rutschen. "Grundsätzlich ist die Chance da, ich muss sie nur ergreifen", meinte Pöltl. Der Titel des "Starters" alleine mache für ihn noch nicht wirklich einen Unterschied.

Mit den Topscorern seines Teams auf dem Feld zu stehen, sei dennoch eine Umstellung. Pöltl würde dadurch noch mehr in die Rolle des Helfers für DeMar DeRozan, Rudy Gay oder LaMarcus Aldridge schlüpfen.

In San Antonio bricht nach den Abschieden von Manu Ginobili (Karriereende) und Tony Parker sowie dem Tausch von Kawhi Leonard mit DeRozan, in den auch Pöltl involviert war, eine neue Ära an. 21 Mal in Folge haben die Texaner zuletzt das Playoff erreicht. Gelingt das noch einmal, würden sie den NBA-Rekord der Philadelphia 76ers (1950-1971, bis 1963 als Syracuse Nationals) einstellen.

Die Serie soll auch ohne den verletzten Spielmacher Dejounte Murray (Kreuzbandriss) fortgesetzt werden. "Wir sind logischerweise keine Favoriten", sagte Pöltl über das Rennen um den NBA-Titel. Langfristig müsse eine Meisterschaft aber immer das Ziel sein. "Ob das jetzt in dieser Saison ist oder in der Saison darauf."

Bestmögliche Entwicklung als Ziel für die Zeit bei den Spurs 

Pöltl ist bis Sommer 2020 an San Antonio gebunden, in der kommenden Spielzeit verdient er 2,947 Mio. Dollar (2,56 Mio. Euro). Ein Apartment hat er bereits bezogen, fertig eingerichtet ist es noch nicht. Toronto sei eine seiner Lieblingsstädte gewesen. Der 2,13-Meter-Mann kann aber auch der weitläufigen 1,5-Millionen-Einwohner-Metropole im südlichen Texas etwas abgewinnen. "Es ist nicht sehr dicht belebt, eher eine nette, ruhigere Stadt, wo ich mich trotzdem wohlfühlen kann."

Primär geht es ohnehin um die basketballerische Entwicklung. Und für die scheinen die Spurs ein nahezu perfekter Ort - nicht zuletzt wegen Starcoach Popovich, der den Klub seit 1996 zu allen fünf Meistertiteln (1999, 2003, 2005, 2007, 2014) geführt hat. "Mit ihm zu arbeiten, von ihm zu lernen und hoffentlich etwas mitzunehmen für die Zukunft, ist schon sehr wertvoll", meinte Pöltl.

 

Starcoach Popovich hält viel von Pöltl
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Neben dem taktischen Verständnis gehe es auch um die Mentalität. "Sein Nummer-1-Ding ist Vollgas. Wenn man etwas nicht gescheit macht, braucht man es gleich gar nicht machen." Mit dem mitunter harten Durchgreifen des 69-Jährigen habe er kein Problem. "Ich finde es sogar gut. Er weiß, wann es Zeit ist, dass er uns eine drüber haut, weil wir einen 'Schas' aufführen. Er weiß aber auch, wann es notwendig ist, eher Ruhe reinzubringen."

Von Pöltl verlangt "Pop" vor allem, auf dem Feld aktiv zu sein. "Er will nicht, dass ich mich aufs Abstellgleis stelle und warte." Der Österreicher ist als reiner Center vorgesehen. Seine Stärken soll er im variantenreichen Spiel der Spurs, die am Mittwoch (2.30 Uhr in der Nacht auf Donnerstag) zu Hause gegen die Minnesota Timberwolves in die Saison starten, aber auch außerhalb der Zone einbringen können.

Neben Popovich stehen ihm auch die Routiniers Gasol und Aldridge sowie Klub-Legende Tim Duncan mit Rat und Tat zur Seite. Letzterer ist nach seinem Karriereende noch immer regelmäßig beim Training vor Ort. "Ich habe viel Wissen, auf das ich zurückgreifen kann, viel Erfahrung und Spielverständnis, das ich hoffentlich anzapfen kann", erklärte Pöltl. "Um mich als Basketballer weiterzuentwickeln, ist das hier auf jeden Fall eine Top-Möglichkeit."

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