Österreichs NBA-Export Jakob Pöltl reist nach fast drei Monaten in seiner Heimat am Mittwochvormittag zurück in die USA nach San Antonio. Mit im Gepäck des 25-Jährigen - eine ungewisse Zukunft. Der Rookie-Vertrag des Wieners lief am Ende der vergangenen Saison aus, Österreichs NBA-Pionier ist "Restricted Free Agent".
Das bedeutet, dass Pöltls bisheriges Team, die San Antonio Spurs, ein Angebot eines anderen Teams matchen können, um die Dienste Pöltls zu behalten. Die Free Agency beginnt mit 20. November, ab 22. dürfen Verträge unterschrieben werden.
Pöltl wird, negativer Coronatest vorausgesetzt, nach seiner Ankunft in San Antonio bleiben und in den Einrichtungen der Spurs trainieren. "Voraussichtlich steht Individual-Training mit den Spurs auf dem Programm", so der Wiener.
Darüberhinaus ist die Zukunft Pöltls ungewiss. "Es heißt für mich bis zum 20. November einmal abwarten. Wenn die Free Agency beginnt, wird es wegen der heuer sehr beschränkten Dauer schnell gehen. Je nachdem, ob ich bei den Spurs bleibe oder wechsle, gibt es natürlich verschiedene Szenarien. Bei einem Wechsel müsste ich mir eine Wohnung suchen und mich erst einleben. Egal wo, der Beginn des Trainingscamps erfolgt schon in drei Wochen am 1. Dezember."
"Situation für Free Agents schwieriger als sonst"
Gerade im Jahr der Corona-Pandemie ohne Vertrag dazustehen ist unglücklich, für Pöltl natürlich nicht planbar. Den Zeitpunkt des Starts der neuen Spielzeit, knapp zwei Monate nach Ende der vorangehenden Finals, nimmt Pöltl gelassen. "Es gibt positive und negative Seiten. Im Endeffekt war es für alle Beteiligten eine Business-Entscheidung, so schnell wie möglich mit der nächsten Saison zu starten", so der Center.
"Die Free Agency wird sicher stressiger verlaufen, als es in einem normalen Jahr der Fall wäre. Ich nehme es, wie es kommt. Falls ich in San Antonio bleibe, würde sich für mich durch den frühen Beginn nichts großartig ändern. Wenn ich in eine neue Stadt ziehe und mich schnell akklimatisieren muss, macht es der eng bemessene Zeitraum sicher schwieriger."
Die Problematik einer zu kurzen Pause der Spieler hat Pöltl jedenfalls nicht, seine Spurs schafften es nicht in die Playoffs. "Trotzdem ist die Situation für Rookies und Free Agents schwieriger als sonst, für manche vielleicht ein wenig unfair. Aber da muss man jetzt reinbeißen, diese Zeit wird schnell vorbeigehen", zeigt sich Pöltl kämpferisch.