Die Golden State Warriors sind nur noch zwei Siege von der erfolgreichen Titelverteidigung in der NBA entfernt.
Draymond Green (28 Punkte) und Co. gewinnen das zweite Finalspiel gegen die Cleveland Cavaliers in der Nacht auf Montag klar mit 110:77 und führen in der "best of seven"-Serie mit 2:0.
Die Cavs liegen kurz nach Seitenwechsel nur sechs Punkte zurück, sind danach aber hilflos. Sorgen bereitet Kevin Love, der nach einem Schlag gegen den Hinterkopf nach der Pause passen muss.
Stephen Curry kommt wegen Foulproblemen weniger als 25 Minuten zum Einsatz, ist aber dennoch mit 18 Zählern (4/8 Dreier) und neun Rebounds zweitbester Scorer seines Teams.
LeBron James führt die Gäste mit 19 Punkten, neun Assists, acht Rebounds und vier Steals an, begeht aber auch sieben Turnovers.
Das dritte Spiel findet in der Nacht auf Donnerstag in Cleveland statt.
Bogut setzt Akzente
Die Cavaliers um Tristan Thompson starten besser in die Partie, die Warriors finden vor allem durch Andrew Bogut ins Spiel: Der Center blockt in den ersten acht Minuten vier Würfe, Curry und Kollegen dominieren am Rebound.
Gegen Ende des ersten Viertels legen die defensiv konzentrierten Cavs angeführt von Richard Jefferson einen 6:0-Run hin und gehen mit 21:19 in Führung. James verwirft zwar seine ersten fünf Würfe und ist ohne Punkt, hält aber bereits bei fünf Assists und drei Steals.
Der Forward wird früh auf die Bank beordert, um den zweiten Abschnitt mit vier Bankspielern zu eröffnen.
20:2-Run bringt Wende
Dank den ersten zwei Körben von James funktioniert diese Line-up mit Matthew Dellavedova, Iman Shumpert, Channing Frye und Jefferson kurzfristig auch gut, die Cavs legen auf 28:22 vor.
Danach fällt jedoch bereits die Vorentscheidung: Nach einem 9:0-Run bringt Tyronn Lue Kevin Love und Kyrie Irving zurück, aber der Lauf weitet sich auf 20:2 aus, Golden State stellt auf 42:30.
Cleveland vergibt acht Würfe in Serie, Irving enttäuscht erneut. Auf Seiten der Gastgeber spielt Draymond Green groß auf. Er trifft drei Dreier und hält bereits bei 18 Zählern.
James hält Cavs im Spiel
Love wird beim Reboundkampf von Harrison Barnes mit dem Ellbogen am Hinterkopf getroffen, bleibt kurz liegen, kann aber zunächst weitermachen.
Nach Dreipunktern von Curry und Klay Thompson und beim Stand von 52:37 scheint das Spiel komplett in eine Richtung zu laufen, doch Curry fasst sein drittes Foul aus.
James übernimmt mit 14 Zählern in diesem Viertel und hält den Halbzeitrückstand erträglich (44:52).
Love out, Warriors nicht zu bremsen
Nach Seitenwechel verkürzt Irving noch auf 46:52, aber Curry antwortet mit einem Dreier und Love, den nach dem Schlag Schwindelgefühle plagen, lässt sich auswechseln. Der Power Forward wird nun auf eine mögliche Gehirnerschütterung untersucht, ein Ausfall für das nächste Spiel ist nicht ausgeschlossen.
Obwohl Curry nach drei Minuten sein viertes Foul begeht, kann Cleveland nicht mehr mithalten. Acht Ballverluste im dritten Viertel - James läuft sich öfters fest, dazu kommen Fangfehler der Kollegen - und eine geölte Offensiv-Maschinerie der Dubs lässt diese auf und davon ziehen.
Green legt weitere zwei Distanztreffer nach und Klay Thompson übernimmt ebenso Verantwortung. Golden State punktet mehrmals nach scharfen Cuts direkt am Korb, Clevelands Defense und Wachsamkeit sind nach dem ersten Viertel alles andere als einer Finalserie würdig.
"Wir müssen tougher werden", bekennt auch Coach Lue.
Vor der letzten Pause heißt es bereits 82:62, obwohl Curry nur 20 der ersten 36 Minuten mitmacht.
Spiel | Heim | Auswärts | Termin/Score |
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1 | WARRIORS | Cavaliers | 104:89 |
2 | WARRIORS | Cavaliers | 110:77 |
3 | Cavaliers | Warriors | 8./9. Juni, 3 Uhr |
4 | Cavaliers | Warriors | 10./11. Juni, 3 Uhr |
*5 | Warriors | Cavaliers | 13./14. Juni, 3 Uhr |
*6 | Cavaliers | Warriors | 16./17. Juni, 3 Uhr |
*7 | Warriors | Cavaliers | 19./20. Juni, 2 Uhr |
15:5 Dreipunkter
Cleveland wirft praktisch das Handtuch und bringt erstmals Timofey Mozgov, Leandro Barbosa trifft spielübergreifend den zehnten Wurf in Folge ohne Fehlversuch und die Warriors machen mit einem 9:0-Run auf 91:62 endgültig alles klar.
James' stolze Serie, neunmal in Folge nach einem 0:1-Serienrückstand auf 1:1 auszugleichen, geht zu Ende. Erstmals seit 2008 in den Eastern Conference Finals gegen Boston liegt ein Team vom "King" 0:2 zurück.
Die Cavaliers treffen nur 35,4 Prozent aus dem Feld, die Dreierquote (5/23, 21,7%) ist noch erschreckender. Neben James punkten nur Jefferson (12) und Irving (10, 5/14) zweistellig.
Völlig gegensätzlich lesen sich die Stats von Golden State: 54,3 Prozent aus dem Feld, 15/33 Dreipunkter. Klay Thompson erzielt 17, Barbosa zehn Punkte.
Serien und Rekorde
Die Warriors bleiben bereits zum siebenten Mal in Folge gegen die Cavaliers siegreich - es ist dies die längste Siegesserie gegen ein Team von LeBron James.
Die Cavs-Bilanz in Finalspielen verschlechtert sich auf 2:10. Der Negativlauf in den Finals beläuft sich auf fünf Niederlagen in Folge.
Mit dem Erfolg in Spiel zwei stellen die Dubs den Rekord der Chicago Bulls aus der Saison 1995/96 ein und halten inklusive Grunddurchgang bei 87 Siegen.