Die Toronto Raptors müssen sich in den Eastern Conference Semifinals der NBA den Cleveland Cavaliers mit 0:4 geschlagen geben. Der Titelverteidiger macht den Sack am Sonntagabend mit einem 109:102-Auswärtssieg zu.
Die in den Playoffs weiter ungeschlagenen Cavs treffen in der nächsten Runde auf Boston oder Washington.
LeBron James (35), Kyrie Irving (27) bzw. Serge Ibaka (23) und DeMar DeRozan (22) sind Topscorer.
Jakob Pöltl kommt wie der verletzte Kyle Lowry nicht zum Einsatz.
Die Raptors zeigen mit 28 Assists gutes Teamplay und treffen auch ihre Dreipunkter solide (10/29). Einen 16-Punkte-Rückstand im dritten Viertel verwandeln sie im Schlussabschnitt in eine 1-Punkt-Führung.
Cleveland trifft seinerseits erneut überragend von außen (16/41), Kyle Korver (18 Zähler) wird zum X-Faktor und Irving in der Schlussphase mit elf Cavs-Punkten in Folge zum Matchwinner.
CLEVELAND CAVALIERS (2) - Toronto Raptors (3) | 4 : 0 |
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CLEVELAND CAVALIERS - Toronto Raptors | 116 : 105 |
CLEVELAND CAVALIERS - Toronto Raptors | 125 : 103 |
Toronto Raptors - CLEVELAND CAVALIERS | 94 : 115 |
Toronto Raptors - CLEVELAND CAVALIERS | 102 : 109 |
Guter Start der Raptors
Cory Joseph, DeRozan, Ibaka, Jonas Valanciunas und P.J. Tucker, der sich 46 Minuten lang um James kümmert, bilden die Starting Five der Raptors. In der Anfangsphase spielen die Hausherren um Valanciunas toughe Defense, vorne verteilt DeRozan den Ball schön - eine 14:6-Führung nach sechs Minuten ist die Folge.
Noch treffen die Raptors besser von außen als die Cavs und der Vorsprung wächst nach einem Ibaka-Dreier auf 21:10 an. Danach übernimmt wieder einmal LeBron James das Kommando und Cleveland gleicht bis zum Abschnittsende auf 28:28 aus.
Korver mit unglaublichem Run
Im zweiten Viertel liegt Toronto zunächst 35:34 voran, doch danach liefert Korver seine ganz persönliche Show ab. Der während der Saison von den Atlanta Hawks geholte Shooter versenkt einen Wurf nach dem anderen und erzielt alleine in diesem Quarter 16 Punkte.
Die Cavaliers geben zu 18 ihrer ersten 24 Feldkörbe einen Assist und verzeichnen bereits zur Halbzeit zehn erfolgreiche Dreier bei 21 Versuchen.
Ibaka, Joseph und DeRozan halten dagegen, der Rückstand zur Pause beträgt zwölf Zähler (49:61).
Toronto zeigt Herz
Angeführt von James und Irving ziehen die Gäste auf 67:51 und 69:53 weg. Toronto gibt aber nicht auf und bewegt den Ball weiter ausgezeichnet, vor allem durch Joseph (12 Assists) und DeRozan (8, Playoff-Career-High).
Ibaka besticht durch Wurfstärke und bringt sein Team auf 67:74 heran, DeRozan verkürzt später auf 72:76.
Channing Frye als Werfer auf der Fünf bereitet den Raptors wie gewohnt Probleme und scort zum 85:75 aus Cavs-Sicht. Nach einem Dreier von Tucker kurz vor dem Buzzer zum 80:85 sind die Raptors dennoch voll im Spiel.
Irving nicht zu stoppen
Tucker eröffnet den Schlussabschnitt mit einem weiteren Dreier und Fred VanVleet, der wegen seiner werferischen Fähigkeiten den Vorzug gegenüber Delon Wright als Backup-Point-Guard bekommt, legt zum 86:87 nach.
Die Raptors zeigen großes Herz und lassen hinten wenig zu - selbst James hat in dieser Phase seine Probleme. Sechseinhalb Minuten vor Ende lässt Ibaka, der das Power-Forward-Duell mit Kevin Love diesmal klar gewinnt, das Air Canada Centre mit einem And-One zum 93:92 erbeben.
Danach gewinnt die große individuelle Klasse der Cavs: James überlässt Irving die Führung und der Point Guard legt im Alleingang den entscheidenden 11:2-Run auf 103:95 für Cleveland hin.
James spielt die Shot-Clock herunter und macht mit einem Dreipunkter zum 106:95 endgültig den Deckel drauf.
Bestmarken für Cavs
Die Cavaliers sind der erste Champion, der die darauf folgenden Playoffs mit acht Siegen in Folge eröffnet. Acht Playoff-Erfolge in Serie in aufeinander folgenden Jahren bedeuten ebenfalls Premiere in der NBA-Geschichte.
Für James ist es bereits der elfte "Sweep" in seiner Karriere. Cleveland ging neun Mal mit einer 3:0-Führung in ein viertes Spiel und gewann dieses ebensooft.
Conference Semifinals, 4. Spiel, Sonntag:
Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers 102:109 (28:28, 21:33, 31:24, 22:24)
Raptors: Ibaka 23, DeRozan 22, Joseph 20 (12 Assists), Tucker 14 (12 Rebounds), Powell 10, Valanciunas 8, VanVleet 3, Carroll 2, Patterson; Pöltl, Nogueira, Siakam, Wright
Cavaliers: James 35, Irving 27, Korver 18, Frye 10, Thompson 6, Love 5, Deron Williams 5, Smith 3, Shumpert; D. Jones, J. Jones, Jefferson, Derrick Williams
Endstand in der Best-of-seven-Serie: 4:0 für Cleveland