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Pöltl besticht bei Sieg in Miami mit Kampfgeist

Beim nächsten Comeback-Sieg der Raptors liefert Pöltl unglaubliche Plus/Minus-Statistik ab.

Pöltl besticht bei Sieg in Miami mit Kampfgeist

Die Toronto Raptors fahren in der Nacht auf Freitag in der NBA einen beeindruckenden 101:84-Erfolg bei den Miami Heat, die zuvor 24 ihrer letzten 30 Spiele gewinnen konnten, ein.

Die Gäste liegen dabei um 15 Punkte zurück und siegen bereits zum 19. Mal in dieser Saison nach zweistelligem Rückstand.

Jakob Pöltl kommt in 23,5 Minuten auf 4 Punkte und 6 Rebounds und führt alle Spieler mit einer unglaublichen Plus/Minus-Statistik von +30 an. DeMar DeRozan überragt mit 40 Punkten.

Nach dem vierten Sieg in Folge halten die Raptors bei einer 43:29-Bilanz und haben mit fünfeinhalb Spielen Vorsprung auf Atlanta den Heimvorteil in der ersten Playoff-Runde praktisch sicher. Die im Osten drittplatzierten Washington Wizards (43:28) liegen nur knapp vor den Kanadiern, Cleveland (46:24) und Boston (46:26) führen die Conference an.

Miami (35:37) nimmt derzeit den achten Platz ein.

Fehlstart ohne gesperrten Ibaka

Serge Ibaka wurde nach seiner Schlägerei im Spiel gegen Chicago für ein Spiel gesperrt, für ihn startet P.J. Tucker als Power Forward. Die Heat haben zu Beginn leichtes Spiel, Center Hassan Whiteside führt Miami trotz seiner zuletzt erlittenen Schnittwunde an der Hand mit zwei Dunks und einem Assist zu einer 7:2-Führung.

Auch eine frühe Auszeit von Raptors-Coach Dwane Casey nützt wenig, die Hausherren führen nach nur dreieinhalb Minuten 14:5. DeRozan trifft seinen 2.998. Freiwurf im Toronto-Dress und verdrängt damit Chris Bosh in der Franchise-Bestenliste von Rang eins.

Pöltl wird beim Stand von 19:10 für die Heat nach sechs Minuten eingewechselt und ist sofort an einem Offensiv-Rebound und einem Ballgewinn beteiligt, bei einem weiteren Kampf um einen Offensiv-Rebound wird er gefoult. Obwohl die Raptors mit ihm auf 16:21 verkürzen, wird der Wiener nach rund zwei Minuten ausgetauscht, da Casey auf eine kleine Aufstellung setzt.

Dies bringt wenig Erfolg, Miami kommt immer wieder unter dem Korb zu Punkten und zieht auf 33:18 davon. 14 der 18 Punkte hat zu diesem Zeitpunkt der überragende DeRozan auf dem Konto - er hält bei einer Feldwurfquote von 6/7, der Rest des Teams bei 2/11.

Norman Powell bringt Toronto bis zur ersten Pause auf 23:33 heran.

DeRozan und Defense

Zu Beginn des zweiten Abschnitts darf Pöltl wieder ran, er bekommt bei einem angeblichen Offensiv-Foul den vielleicht absurdesten Pfiff seiner bisherigen NBA-Karriere aufgebrummt. Ein Shooting-Foul gegen Josh Richardson folgt, vorne wird Pöltl beim Abschluss geblockt und nach mehr als vier Minuten beim Stand von 28:36 durch Valanciunas ersetzt.

Die Wurfquote der Raptors lässt zu wünschen übrig, aber die Defense - vor allem gegen Goran Dragic - wird besser und DeRozan bringt sein Team immer näher heran.

Nach zwei harten Offensiv-Foul-Pfiffen gegen Valanciunas kommt Pöltl für die letzten 2:45 Minuten vor der Pause wieder. DeRozan gleicht mit seinen Punkten 23 und 24 von der Linie erstmals aus (45:45), ehe Dragic mit einem Fast-Break-Korbleger kurz vor dem Buzzer den Halbzeitstand herstellt.



Endlich die erste Führung

Der dritte Abschnitt bleibt lange ausgeglichen, Miami ist wieder durch Penetrations erfolgreich. Pöltl kommt fünfeinhalb Minuten vor Viertelende bei einem 57:61-Rückstand auf das Parkett und ist in der Team-Defense weiter ein wichtiger Faktor, auch wenn Whiteside, einem der besten Big Men der Liga, ein Dreipunktespiel gegen ihn gelingt.

In der 33. Minute ist es dann so weit: DeMarre Carroll bringt Toronto erstmals in Führung (65:64). Delon Wright und Co. dominieren nun das Spiel durch großen defensiven Einsatz und aggressiven Zug zum Korb in der Offense. Nach 36 Minuten liegen die Raptors 75:68 voran.

Überragendes Schlussviertel von Pöltl

Im Schlussviertel arbeitet Pöltl - neben seinem schon gewohnt starken Positioning in der Defense - immer besser am Rebound. Zunächst wird er von Willie Reed erneut unter dem Korb geblockt, schließlich punktet er aber nach Assist von P.J. Tucker vom Zonenrand über Dragic zur bis dahin höchsten Führung von 81:66.

Acht Minuten vor Ende wird der 21-Jährige bei einer 83:71-Führung ausgewechselt. Die Youngsters Wright und Norman Powell sorgen für das 88:71, doch Miami kämpft sich durch Fast-Break-Punkte auf 78:90 heran.

Es folgen aus Pöltl-Sicht sensationelle letzte 4:38 Minuten: Nach einer Auszeit wird er - bestimmt aufgrund seiner Vorzüge in der Defense - wieder für Valanciunas eingetauscht und rechtfertigt dieses Vertrauen sogleich eindrucksvoll.

Gleich viele Rebounds wie das gesamte Heat-Team

Bis zu diesem Zeitpunkt statistisch bis auf die Plus/Minus-Statistik unauffällig, holt er zunächst einen Offensiv-Rebound und schließt tough zum 92:78 ab.

Wenig später erkämpft er gegen Whiteside, den besten Rebounder der NBA, zwei Offensiv-Boards in Folge und erzwingt nach einem weiteren Fehlwurf seines Teams einen Sprungball gegen Whiteside, den er gegen den Super-Athleten erwartungsgemäß verliert.

Toronto zieht von 92:81 wieder davon und siegt klar, DeRozan erzielt erstmals in seiner Karriere zweimal in Folge mindestens 40 Punkte. Miami erzielt erstmals in dieser Saison zu Hause weniger als 90 Punkte.

Pöltl holt im Schlussviertel gleich viele Rebounds wie das gesamte Heat-Team, obwohl er fast vier Minuten auf der Bank verbringt ...

Weiter geht es für die Raptors in der Nacht auf Sonntag in Dallas, wo das letzte Regular-Season-Spiel gegen ein Team aus der Western Conference auf dem Programm steht.

Miami Heat - Toronto Raptors 84:101 (33:23, 14:22, 21:30, 16:26)

Raptors: DeRozan 40 (14/25 2er, 12/13 Freiwürfe), Powell 14, Wright 13, Tucker 9, Carroll 7, Joseph 7, Patterson 5, Pöltl 4 (23:29 Minuten, 2/4 2er, 6 Rebounds, 3 davon offensiv, 2 Turnovers, 4 Fouls, Plus/Minus +30), Valanciunas 2, VanVleet; Nogueira, Siakam

Heat: Whiteside 16 (14 Rebounds), Dragic 13, McGruder 13, Richardson 12, T. Johnson 11, J. Johnson 10, Reed 9, Babbitt, Ellington, White; Haslem

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