Die Toronto Raptors feiern in der Nacht auf Dienstag in der NBA mit einem 131:112 gegen die Orlando Magic den sechsten Sieg in Folge und stellen damit ihre längste Serie in dieser Saison ein.
Jakob Pöltl egalisiert in 13 Minuten seine Karrierebestleistung von 12 Punkten (5/6 2er, 2/4 Freiwürfe). Dazu kommen 4 Offensiv-Rebounds und je 2 Fouls und Turnovers.
DeMar DeRozan ist mit 36 Zählern einmal mehr Topscorer.
Die Raptors (45-29) kommen den im Osten drittplatzierten Wizards (45-28) sehr nahe.
Neuer Führender in der Eastern Conference sind die Boston Celtics (48-26), die von der 74:103-Schlappe der Cleveland Cavaliers (47-26) bei den San Antonio Spurs profitieren.
Punktreicher Auftakt
Neben Kyle Lowry muss wieder einmal DeMarre Carroll pausieren, für ihn startet P.J. Tucker. Die Gäste beginnen wacher und legen angeführt vom während der Saison von Toronto nach Orlando getradeten und mit einem Video und Standing Ovations empfangenen Terrence Ross auf 7:0 und 11:4 vor.
DeRozan, der zum vierten Mal zum Conference Player of the Week gewählt wurde, verkürzt mit neun Zählern fast im Alleingang auf 13:15, Aaron Gordon lässt die Magic mit acht Punkten und einem Alley-oop-Dunk mit 20:15 in Führung gehen.
Jakob Pöltl kommt nach siebeneinhalb Minuten beim Stand von 22:22 ins Spiel. Zunächst kann er einen nicht idealen Full-Court-Pass gerade noch fangen, muss aber im Fallen werfen und wird von Elfrid Payton geblockt.
Unmittelbar darauf sorgt Pöltl mit einem Alley-oop-Korbleger nach Pass von Cory Joseph für die erste Führung der Hausherren (26:24).
Der Wiener kann einen Pass in der Zone nicht fangen und verhindert per Foul einfache Punkte von Jodie Meeks, scort aber später unter dem Korb nach Vorlage von Norman Powell zum 30:31.
Mit einem Dreipunkte-Spiel stellt DeRozan den 35:34-Viertelendstand her, der Superstar hält bereits bei 18 Punkten, Joseph bei sieben Assists. Defensiv sind die Raptors allerdings nicht sattelfest.
20:2-Run
Zu Beginn des zweiten Abschnitts holt Pöltl einen Offensiv-Rebound und wird beim Lay-up-Versuch von Bismack Biyombo, in der letzten Saison ebenfalls noch im Raptors-Trikot, gefoult. Einer von zwei Freiwürfen sitzt. Direkt im Anschluss begeht der 21-Jährige in der Ganzfeld-Defense ein Foul an D.J. Augustin.
Pöltl erzielt erneut per Korbleger nach Powell-Assist zum 40:36 seine Punkte sechs und sieben. Nach einem weiteren Offensiv-Rebound kommt nach sieben Einsatzminuten bei 40:40 Jonas Valanciunas für den Rookie zurück.
Noch einmal geht Orlando in Führung (40:42), ehe die Raptors dem Hin und Her ein Ende setzen und gepusht von Tucker immer besser verteidigen. Vorne steuert Powell drei Dreipunkter und einen Fast-Break-Dunk zu einem 20:2-Run auf 60:44 bei.
Der Vorsprung wächst dank Joseph und Serge Ibaka zweimal auf 18 Zähler an, Evan Fournier kontert für die Magic.
Zur Halbzeit heißt es 73:57 - die Raptors verbessern ihren bisherigen Saisonrekord von 70 Punkten und treffen 62,2 Prozent aus dem Feld.
Pöltl nach zwei Ballverlusten raus
Zu Beginn der zweiten Hälfte dominiert Jonas Valanciunas, Toronto baut den Vorsprung auf 19 Punkte aus (86:67). Pöltl kommt nach sechseinhalb Minuten beim Stand von 91:75.
Nach zwei frühen vergebenen Würfen von Joseph scort Orlando durch Fournier und Payton im Fastbreak. Pöltl verliert einen Reboundkampf gegen Nikola Vucevic, der den Österreicher auch bei einem Drive stehen lässt und auf 83:91 verkürzt.
Zwei Angriffe in Folge verlaufen für Pöltl ungünstig: Zunächst schlägt ihm Ex-Kollege Ross den Ball von hinten aus den Händen, der Highflyer lässt es im Gegenangriff mit einem 360-Grad-Dunk krachen. In der nächsten Offense ist es erneut Ross, der einen Pass des Wieners abfängt.
Pöltl wird bei 93:85 von Lucas Nogueira ersetzt, der Brasilianer bleibt allerdings auch nur für die letzten eineinhalb Minuten des Viertels drauf.
Orlando verkürzt durch Biyombo-Freiwürfe gar auf 89:94, die letzten Sekunden verlaufen aber ganz nach dem Sinne des Publikums: Zunächst scort DeRozan aus der Mitteldistanz, dann klaut Delon Wright den Ball beim Einwurf und versenkt einen Dreier zum 99:89 nach drei Vierteln.
Pöltl bessert Stats am Ende weiter auf
Dank fünf Powell-Punkten ziehen die Raptors zum Start des Schlussabschnitts auf 104:89 davon.
Die Gäste stecken nicht auf und arbeiten sich mehrmals auf zwölf Zähler heran, Toronto ist aber offensiv zu stark und hat immer wieder eine Antwort parat.
Pöltl darf in den letzten zwei Minuten nochmals ran und bedankt sich mit zwei Korblegern - jeweils nach einem Offensiv-Rebound von ihm - und einem Freiwurf.
Den Raptors gelingt somit die Revanche für die 94:102-Niederlage im Hinspiel, bei der Neo-Raptor Ibaka mit 20 Punkten und zwölf Rebounds noch bester Magic-Akteur war. Die Scoring-Saisonbestleistung (132 gegen Brooklyn) verpassen die Kanadier nur um einen Zähler.
24 Assists (13 davon durch Joseph - career high) und eine Dreierbilanz von 10/15 können sich sehen lassen.
"Es war defensiv nicht unsere beste Leistung, aber wir freuen uns über den sechsten Sieg in Folge!", postete Pöltl auf Facebook.
In der Nacht auf Mittwoch kommen die Charlotte Hornets in das Air Canada Centre.
Toronto Raptors - Orlando Magic 131:112 (35:34, 38:23, 26:32, 32:23)
Raptors: DeRozan 36, Valanciunas 17, Ibaka 16, Powell 16, Joseph 15 (13 Assists), Pöltl 12 (12:57 Minuten, 5/6 2er, 2/4 Freiwürfe, 4 Offensiv-Rebounds, 2 Turnovers, 2 Fouls, Plus/Minus -7), Tucker 7, Wright 7, Patterson 4, VanVleet 1, Nogueira, Siakam
Magic: Payton 22, Fournier 20, Ross 17, Gordon 16, Vucevic 12 (15 Rebounds), Augustin 8, Biyombo 5, Meeks 4, Hezonja 3, Wilcox 3, Watson 2, Rudez, Zimmerman