Die Toronto Raptors (18-7) gewinnen in der Nacht auf Donnerstag in der NBA bei den Philadelphia 76ers (6-19) mit 123:114 und festigen damit den zweiten Platz in der Eastern Conference.
Da Lucas Nogueira die Reise wegen Kniebeschwerden nicht mitmacht, kommt Jakob Pöltl erstmals seit 18. November bereits in der ersten Hälfte zum Einsatz. Der Wiener schreibt in 6:52 Minuten einen Fehlwurf und drei Fouls an.
Topscorer sind DeMar DeRozan (31), Kyle Lowry (20) bzw. Robert Covington (26).
Ausgeglichene Anfangsphase
Die Sixers starten erstmals mit beiden hochtalentierten Big Men Joel Embiid und Jahlil Okafor gleichzeitig, Letzterer liefert sich ein sehenswertes Duell mit Jonas Valanciunas.
Pöltl kommt 2:20 Minuten vor Ende des ersten Viertels beim Stand von 21:19 für die Raptors auf das Feld, kann hinten einen Dunk von Backup-Center Richaun Holmes nicht verhindern und bekommt vorne wieder einmal einen "Rookie-Call" gepfiffen, als er zum Offensiv-Rebound geht.
Philly führt zum Ende des Abschnitts 25:22.
Wechsel nach drittem Foul
Im zweiten Viertel bekommt es Pöltl mit Embiid zu tun: Der Kameruner, der zwei Jahre verletzt aussetzen musste und nun mit Verspätung eine herausragende Rookie-Saison spielt, verlangt dem Österreicher vor allem körperlich einiges ab.
Pöltl kann Embiid im ersten 1-gegen-1-Duell stoppen, kassiert aber - nachdem er auf eine Finte des Gegner an der Dreierlinie reagiert - sein zweites Foul. Offensiv trifft der 21-Jährige einen Lay-up im Pick-and-Roll gegen Kontakt nicht, kann dafür aber beim nächsten Abrollen einen schönen Pass spielen, der darauf zu einem Dreipunkter führt.
Mit 7:28 Minuten auf der Uhr begeht Pöltl am Defensiv-Rebound gegen Embiid bereits sein drittes Foul und wird beim Stand von 31:36 nach einem glücklosen Auftritt wieder von Valanciunas ersetzt.
Raptors super-klein
Raptors-Coach Dwane Casey setzt in der Folge auf eine sehr kleine Aufstellung - ohne echten Power Forward und auch nicht mit dem prädestinierten Small-Ball-Vierer DeMarre Carroll, sondern mit Terrence Ross oder Norman Powell auf der Vier.
Die Rechnung geht offensiv voll auf, den Sixers gelingen gegen DeRozan und Co. kaum Stops. Auf der Gegenseite werden jedoch die Größenvorteile von den Hausherren gut ausgenützt. Erst als Embiid einen Finger ins Auge bekommt und raus muss, kann Toronto das Spiel drehen.
Ross und DeRozan dunken spektakulär und auch das dritte Foul von Valanciunas kann den Kanadiern nichts anhaben: Power Forward Patrick Patterson und vier Außenspieler stellen bis zur Halbzeit auf 60:54.
Vorentscheidung im dritten Viertel
Nach Seitenwechsel können die Raptors das Momentum halten. Patterson startet anstelle von Rookie Pascal Siakam gegen die "Twin Towers" Philadelphias in das dritte Viertel. Der Offensivfluss Torontos ist nicht zu stoppen.
Als Okafor und Embiid auf die Bank gehen und Ersan Ilyasova und Holmes die großen Positionen der 76ers besetzen, stellt Casey wieder auf die äußerst kleine Aufstellung um und hat damit Erfolg: Bis zur letzten Pause wächst der Vorsprung auf 92:74 an, DeRozan hält bereits bei 31 Punkten.
Schlampige Endphase, Pöltl kommt nicht mehr
Im Schlussviertel sehen Valanciunas und Co. beim Stand von 109:90 ungefährdet aus, mit der baldigen Einwechslung von Pöltl zum "Heimspielen" ist zu rechnen. Doch die jungen Sixers geben nicht auf und kommen angeführt von Sergio Rodriguez und Topscorer Covington immer näher, Pöltl erhält in der zweiten Hälfte keine Spielzeit.
In der Schlussminute beträgt die Differenz nur noch fünf Punkte, Coach Casey ist stinksauer, lässt DeRozan aber draußen. Sichere Freiwürfe bringen den Sieg gegen das Liga-Schlusslicht doch noch nach Hause.
In der Nacht auf Samstag empfangen die Raptors die Atlanta Hawks.
Philadelphia 76ers - Toronto Raptors 114:123 (25:22, 29:38, 20:32, 40:29)
Raptors: DeRozan 31, Lowry 20, Valanciunas 17 (10 Rebounds), Joseph 13, Ross 13, Carroll 10, Patterson 9, Powell 6, Siakam 4, Pöltl 0 (6:52 Minuten, 0/1 2er, 3 Fouls, Plus/Minus -7); Caboclo, VanVleet
76ers: Covington 26, Okafor 17, Henderson 16, Rodriguez 16, Ilyasova 12, Embiid 9, Holmes 6, Thompson 5, McConnell 3, Saric 2, Stauskas 2, Luwawu-Cabarrot