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Pöltl und Co. mit traumhaftem Schlussviertel

Raptors gegen Hornets mit Trauervorstellung, doch dann kommt Pöltl im Schlussviertel.

Pöltl und Co. mit traumhaftem Schlussviertel

Die Toronto Raptors gewinnen in der Nacht auf Donnerstag in der NBA ein Spiel mit extremen Höhen und Tiefen: Vor der Pause führen die Kanadier gegen die Charlotte Hornets mit bis zu 14 Punkten, nach einem katastrophalen dritten Viertel liegen sie allerdings 58:75 zurück.

Im Schlussviertel betritt Jakob Pöltl (2 Punkte, 6 Rebounds) das Parkett. Mit Kyle Lowry, Cory Joseph, DeMarre Carroll und Ex-Utah-Kollege Delon Wright legt er in neun Minuten einen 24:2-Run hin. Am Ende siegt Toronto 90:85.

Pöltl mit dem perfekten Assist zur Entscheidung:

Der per Trade von Orlando geholte Serge Ibaka kommt noch nicht zum Einsatz, auch Patrick Patterson fehlt erneut verletzt.

"Small Ball" wirkt lange

Nach zwei Spielen als Power Forward in der Starting Five muss Pöltl diesmal die ersten 36 Minuten zusehen. Coach Dwane Casey setzt über das gesamte Spiel auf "Small Ball" mit DeMarre Carroll oder einem anderen kleinen Spieler auf der Vierer-Position.

Anfangs funktioniert diese Taktik gut, Jonas Valanciunas und Norman Powell führen die als "Huskies" antretenden Hausherren zu einer 31:20-Führung nach dem ersten Viertel.

Der Vorsprung wächst auf 36:22 an, knapp drei Minuten vor Seitenwechsel heißt es noch 42:29. Dann trifft jedoch Kemba Walker vier Dreipunkter in Folge und Toronto geht mit einer mageren 44:41-Führung in die Pause.

Viertel drei und vier wie Nacht und Tag

Angeführt vom vielseitigen Big Man Frank Kaminsky starten die Gäste mit einem 8:0-Run in das dritte Viertel. Die Raptors wirken in der Folge wie gelähmt, vorne erwischt Topscorer DeMar DeRozan einen rabenschwarzen Tag (5/19 aus dem Feld), hinten lässt vor allem Kaminsky zunächst Valanciunas und dann Lucas Nogueira alt aussehen.

Im Schlussabschnitt passiert dann schier Unglaubliches: Mit der eingangs erwähnten äußerst unorthodoxen Aufstellung spielt Toronto auf einmal mit riesiger Energie. Vor allem der lange verletzt gewesene Delon Wright dreht auf.

Pöltl startet zwar unglücklich mit einem Drei-Sekunden-Turnover, verteidigt aber deutlich besser als seine beiden Center-Kollegen zuvor und liefert auch einen schönen Assist zu einem Fast-Break-Dunk seines College-Teamkollegen Wright.

Pöltl mit perfektem Pass zur Entscheidung

Wright, Joseph, Carroll und Lowry spielen nicht nur ebenso großartige Defense, sondern treffen vorne auch hochprozentig. In weniger als dreieinhalb Minuten verkürzt das Heimteam mit einem 15:0-Run, den Walker schließlich mit zwei Freiwürfen unterbricht, auf 73:75.

Doch die Hornets (Bilanz: 24-32) wirken geschockt und können auch in der Folge minutenlang nicht scoren, Lowry erzielt die Führung für Toronto. Pöltl arbeitet gut am Rebound, vergibt beim Stand von 80:77 zunächst zwei Tip-in-Versuche in Folge, punktet aber wenig später per Lay-up nach Lowry-Pass.

Es folgt ein Fehlpass des Wieners aus dem Pick-and-Roll, Kaminsky gleicht per Dreipunkter noch einmal aus.

Lowry mit einem Drei-Punkte-Spiel und Wright nach einem Steal stellen auf 87:82, Nicolas Batum kontert 29 Sekunden vor Ende mit einem Dreier.

Danach ist Pöltl maßgeblich am Play des Abends beteiligt: In einer ähnlichen Pick-and-Roll-Situation, die zuvor zu einem Ballverlust geführt hat, findet er aus vollem Lauf Carroll mit einem perfekten Pass an der Dreierlinie, und der Forward trifft sieben Sekunden vor Schluss zur Entscheidung.

"Ein denkwürdiges Spiel"

Schlussendlich steht für den 21-jährigen Österreicher eine tolle Leistung zu Buche: Trotz 36 Minuten auf der Bank ist er auch im Schlussviertel noch ready und liefert mit einer Plus/Minus-Statistik von +22 (32:10 im 4. Viertel) klar die beste aller Spieler ab. Zu den zwei Punkten und sechs Rebounds (zwei davon offensiv) gesellen sich je zwei Assists, Turnovers und Fouls.

"Ein denkwürdiges Spiel und ein ganz wichtiger Sieg vor der All-Star-Pause! Danke für eure Unterstützung!" jubelt der Rookie nach dem Spiel auf Facebook. Mit dieser Performance bringt er sich für den beinharten Kampf um Minuten, der nach der Verpflichtung von Ibaka zu erwarten ist, in Position.

Die Raptors können mit einer 33-24-Bilanz etwas durchatmen und gehen als Vierter oder Fünfter in die Pause. Das nächste Spiel steht am 24. Februar (Ortszeit) gegen Boston auf dem Programm.

Toronto Raptors - Charlotte Hornets 90:85 (31:20, 13:21, 14:34, 32:10)

Raptors: Lowry 21, Powell 17, Carroll 13 (11 Rebounds), Wright 11, Valanciunas 10 (11 Rebounds), DeRozan 10, Joseph 6, Pöltl 2 (1/3 2er, 6 Rebounds, 2 davon offensiv, 2 Assists, 2 Turnovers, 2 Fouls, Plus/Minus +22, 12:00 Minuten), Nogueira; Siakam, Sullinger, VanVleet, Caboclo

Hornets: Kaminsky 27, Walker 24, Batum 10, Kidd-Gilchrist 6 (14 Rebounds), Lamb 6, Williams 5, Belinelli 3, Roberts 2, Tobey 2, Graham; McCallum, Plumlee, Wood

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