Die Toronto Raptors erleiden in der Nacht auf Freitag in den NBA-Playoffs eine demütigende 77:104-Niederlage bei den Milwaukee Bucks und liegen in der Erstrunden-Serie der Eastern Conference ("best of seven") nun 1:2 zurück.
Die jungen Hausherren dominieren von Beginn an, gewinnen das erste Viertel 32:12 und führen schon vor der Pause mit bis zu 32 Punkten Unterschied.
Jakob Pöltl kommt in 9:25 Minuten auf 4 Punkte (2/6 2er, 0/2 Freiwürfe) und 7 Rebounds (4 davon offensiv).
Khris Middleton (20), Giannis Antetokounmpo (19) bzw. Kyle Lowry und Delon Wright (je 13) sind Topscorer, Pöltl ist trotz der kurzen Spielzeit sogar Co-Toprebounder seines Teams.
Superstar DeMar DeRozan trifft keinen seiner acht Feldwürfe und bleibt damit erstmals seit Jänner 2015 ohne erfolgreichen Versuch aus dem Spiel. Die Raptors erzielen bis zur Halbzeit nur 30 Punkte und stellen damit ihren Negativrekord für die laufende Saison ein.
Toronto Raptors (3) - Milwaukee Bucks (6) | 1 : 2 |
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Toronto Raptors - MILWAUKEE BUCKS | 83 : 97 |
TORONTO RAPTORS - Milwaukee Bucks | 106:100 |
MILWAUKEE BUCKS - Toronto Raptors | 104:77 |
Milwaukee Bucks - Toronto Raptors | Sa 22.4., 21 Uhr |
Toronto Raptors - Milwaukee Bucks | Di 25.4., 1 Uhr |
Milwaukee Bucks - Toronto Raptors * | Do 27.4. Ortszeit |
Toronto Raptors - Milwaukee Bucks * | Sa 29.4. Ortszeit |
Spiel entgleitet schnell
Milwaukee ist in einer großartigen Atmosphäre von der ersten Sekunde an ready, was man von den Raptors ganz und gar nicht behaupten kann. Khris Middleton eröffnet mit fünf Punkten, nach dreieinhalb Minuten heißt es 9:2.
Bis zum Stand von 13:8 bleibt es noch knapp, danach ziehen die Bucks aber gnadenlos auf und davon. Jason Kidd lässt DeMar DeRozan erneut doppeln, seine langen und athletischen Spieler sind in der Help-Defense sehr aufmerksam und schnell zur Stelle.
Ob Rookie Thon Maker oder der erfahrene Backup-Point-Guard Matthew Dellavedova - alle Milwaukee-Akteure zeigen sich auch offensiv hellwach und setzen wichtige Impulse.
Jungstar Giannis Antetokounmpo trifft ebenso von außen wie Michael Beasley, der diesmal die Rolle des zuletzt schwächelnden Mirza Teletovic einnimmt und überzeugt.
Toronto trifft im ersten Viertel, das 32:12 für die Gastgeber endet, ganze vier von 18 Feldwürfen (0/6 Dreier), die Bucks dagegen 14 von 21 (4/7). "Greek Freak" Antetokounmpo hält bereits bei zehn Zählern und Middleton bei elf, während DeRozan noch auf seine ersten Punkte wartet.
Keine Besserung im zweiten Viertel
Auch der zweite Abschnitt bringt keine Besserung. Patrick Patterson versenkt zwar den ersten Raptors-Dreier, doch Greg Monroe scort inside gegen Jonas Valanciunas nach Belieben und Dellavedova stellt aus der Distanz auf 39:15.
Casey hat von "JV" vorerst genug und bringt Jakob Pöltl. Der Österreicher kann sich zwar mit je einem Offensiv- und Defensiv-Rebound behaupten, aber nicht verhindern, dass sich Monroe im Gerangel einen Ball vom Boden erkämpft und in den Korb legt. Der Angriff stockt und nach drei Minuten bei 17:48 muss Pöltl wieder vom Feld.
Delon Wright darf bleiben und bringt wenigstens einen Hauch von Energie. Auch DeRozan findet langsam ins Spiel und - durch Drives und Cuts - immer wieder den Weg an die Freiwurflinie. Der Rückstand schmilzt aber nicht, die Frustration hingegen steigt.
Serge Ibaka bekommt ein Technisches Foul aufgebrummt, da er nach einem fälschlicherweise gepfiffenen Goaltending den Ball auf das Parkett drischt. Die Bucks stellen eine 32-Punkte-Führung her (57:25), Wright trifft kurz vor der Halbzeit einen Dreier zum 30:57.
Die ernüchternden Stats der Raptors nach 24 Minuten: 7/30 aus dem Feld, darunter 2/11 Dreier, 4 Assists, 8 Turnovers.
Hoffnung währt nur kurz
In die zweite Hälfte starten die Raptors klein: Cory Joseph ersetzt Valanciunas. Carroll und Lowry treffen Dreier, aber Maker und Tony Snell tun es ihnen gleich.
Ein wenig riecht es nach Aufholjagd, als Kyle Lowry und Joseph auf 41:65 verkürzen. Die Hoffnung währt nur kurz, denn Milwaukee legt einen 13:3-Run, den Antetokounmpo mit einem Dunk abschließt, zum 78:44 hin.
Die Raptors fallen mit recht harten Fouls auf, Milwaukee lässt sich aber nicht beeindrucken. Mit 78:46 für die Bucks geht es in die letzten zwölf Minuten.
Pöltl mit guter Leistung am Rebound
Dort sorgen Valanciunas und der spät eingewechselte Norman Powell für Resultatsverschönerung, Toronto kommt zwischendurch auf 61:84 heran. Rund sechs Minuten vor Ende, beim Stand von 63:93, darf Pöltl wieder ran - zunächst als Power Forward an der Seite von Valanciunas.
Der Wiener scort zweimal nach Offensiv-Rebounds und rührt auch sonst brav am Brett um. Einen Sitzer und zwei Freiwürfe vergibt der 21-Jährige, dafür erzwingt er hinten Ballverluste von Dellavedova und Beasley.
Am Samstag (21 Uhr MESZ) haben die Raptors die zweite Chance, einen Sieg aus dem BMO Harris Bradley Center zu entführen. Spiel fünf findet in der Nacht auf Dienstag in Toronto statt.
1. Runde, Spiel 3, Donnerstag:
Milwaukee Bucks - Toronto Raptors 104:77 (32:12, 25:18, 21:16, 26:31)
Raptors: Lowry 13, Wright 13, Powell 12, Valanciunas 11, DeRozan 8, Ibaka 6, Pöltl 4 (9:25 Minuten, 2/6 2er, 0/2 Freiwürfe, 7 Rebounds, 4 davon offensiv, 2 Fouls, Plus/Minus -4), Carroll 3, Patterson 3, Joseph 2, Nogueira 2, Tucker, VanVleet
Bucks: Middleton 20, Antetokounmpo 19, Monroe 16, Beasley 13, Maker 11, Dellavedova 10, Vaughn 6, Snell 5, Brogdon 4, Hawes, Terry; Henson, Teletovic
Stand in der Best-of-seven-Serie: 2:1 für Milwaukee