Die Toronto Raptors stehen in den NBA-Conference-Semifinals! Die Kanadier gewinnen Spiel 6 bei den Washington Wizards in der Nacht auf Samstag 102:92 und die Erstrundenserie 4:2.
Der nächste Gegner wird in einem Spiel 7 ermittelt, da die Indiana Pacers gegen die Cleveland Cavaliers durch ein 121:87 auf 3:3 ausgleichen.
In Washington führen die Gastgeber mit bis zu zwölf Punkten, aber Toronto dreht die Partie mit Top-Defense im Schlussviertel. Jakob Pöltl überzeugt mit je sieben Punkten und Rebounds.
Guter Start der Wizards
Die Wizards, die auf den verletzten Starting Small Forward Otto Porter verzichten müssen, starten heiß und stellen in nur dreieinhalb Minuten auf 15:4. Der Vorsprung wächst auf 18:6 an.
Jakob Pöltl begeht zwei schnelle Fouls, Washington liegt angeführt von Bankspieler Mike Scott nach dem ersten Viertel mit 30:20 voran.
Im zweiten Abschnitt macht Fred VanVleet bei seinem Comeback positiv auf sich aufmerksam, Toronto kommt auf 33:34 heran. Bradley Beal und John Wall führen die Wizards wieder auf zehn Punkte davon, aber Kyle Lowry (3 3er in Hälfte 1) und Jonas Valanciunas spielen stark und auch Pöltl schreibt per Korbleger an. Mit einem 53:50 für die Hausherren geht es in die Kabinen.
Raptors brillieren defensiv
In der 30. Minute sorgt DeMar DeRozan mit einem Alley-oop-Dunk für die erste Führung der Raptors (65:64), Pöltl glänzt mit einem Tip-in gegen drei gegnerische Spieler. Beal läuft jedoch heiß und Tomas Satoransky stellt kurz vor der Sirene auf 78:73 für Washington.
Zu Beginn des Schlussviertels zeigt der "Bench Mob" Torontos erstmals in dieser Serie so richtig auf: Pöltl mit drei Freiwürfen und einem Assist sowie Dreier von VanVleet und C.J. Miles sorgen für einen 11:2-Run auf 84:80.
Auch danach brillieren die Raptors richtiggehend in der Defense gegen Wall und Beal, die Wizards werden müde und Delon Wright, Pascal Siakam und Kyle Lowry bauen den Vorsprung auf zwölf Zähler aus.
Toronto gewinnt zum ersten Mal im 24. Versuch ein Playoff-Auswärtsspiel nach Halbzeitrückstand.
Lob für den "Bench Mob"
"Wir hatten heute unseren Bench Mob, der großartig gespielt hat", lobte Torontos All-Star DeMar DeRozan unmittelbar nach Matchende die Vorstellung der Bankspieler, die für 34 Punkte und 23 der 47 Rebounds verantwortlich zeichneten.
Laut Raptors-Trainer Dwane Casey sorgte die Rückkehr von Fred VanVleet nach einer Schulterverletzung für die Initialzündung der "zweiten Fünf". "Freddy hat den Unterschied gemacht, er ist für diese Gruppe ganz wichtig. Er gibt ihnen Zuversicht."
Neben VanVleet und Siakam hob Casey auch ausdrücklich die Leistung von Pöltl hervor. "Er gibt 'JV' (Jonas Valanciunas) die Chance, sich zwischendurch immer wieder auszurasten. Das ist enorm wichtig", betonte der 61-jährige Headcoach. Starting Center Valanciunas verzeichnete mit 14 Punkten und zwölf Rebounds ein Double-Double.
"Sensationell verteidigt"
Pöltl ist "sehr stolz" auf die Leistung des Teams: "Es ist schwierig, eine Serie auswärts zuzumachen, aber wir haben wirklich super gekämpft. Wir sind zwar über zwei Viertel lang einem Rückstand hinterhergelaufen, hatten aber immer das Gefühl, dass wir auf einem guten Weg sind. Im Schlussviertel hat die Bank dann sensationell verteidigt, auch ich bin mit meinem Input sehr zufrieden. Wichtig war, dass Fred VanVleet wieder spielen konnte."
Der Wiener hat eine schwierige Serie erwartet, auch wenn es das Duell der Nummern 1 und 8 war. "Wir hätten zwar Spiel 3 oder 4 mit einer besseren Leistung gewinnen können, aber die Wizards haben mit John Wall und Bradley Beal zwei herausragende Spieler in ihren Reihen und auch sonst ein starkes Team. Mit einem 4:2 können wir auf jeden Fall zufrieden sein."
Dass der nächste Gegner über sieben Spiele muss, "ist sicher kein Nachteil für uns, da wir zwei Tage mehr Pause haben. Die Cavs mit LeBron James wären eine große Herausforderung, sind aber verwundbar. Die Pacers spielen ebenfalls tough und mit viel Selbstvertrauen, auch sie wären ein harter Gegner. Ich freue mich jedenfalls sehr auf die Conference Semifinals und bin optimistisch, dass wir auch diese Hürde überstehen werden."
Washington Wizards – Toronto Raptors 92:102 (30:20, 23:30, 25:23, 14:29)
Raptors: Lowry 24, DeRozan 16, Valanciunas 14, Siakam 11, Pöltl 7 (2/5 2er, 0/1 3er, 3/4 Freiwürfe; 7 Rebounds, 1 Assist, 5 Fouls, 17 Minuten), Anunoby 7, Ibaka 7, Miles 7, VanVleet 5, Wright 4
Wizards: Beal 32, Wall 23, Morris 12, Scott 8, Lawson 6, Mahinmi 4, Oubre 3, Gortat 2, Satoransky 2
TORONTO RAPTORS (1) - Washington Wizards (8) 4 : 2 (best of seven)
Toronto Raptors - Washington Wizards 114 : 106
Toronto Raptors - Washington Wizards 130 : 119
Washington Wizards - Toronto Raptors 122 : 103
Washington Wizards - Toronto Raptors 106 : 98
Toronto Raptors - Washington Wizards 108 : 98
Washington Wizards - Toronto Raptors 92 : 102