Die Toronto Raptors melden sich in der Nacht auf Samstag in der NBA mit einem eindrucksvollen 107:97-Heimsieg gegen die Boston Celtics von der All-Star-Pause zurück. Die Kanadier, denen Kyle Lowry verletzt fehlt, liegen dabei schon 17 Zähler zurück.
DeMar DeRozan erzielt mit 43 Punkten neue Karriere-Bestleistung, die Neuzugänge Serge Ibaka (15) und P.J. Tucker (9, 10 Rebounds) überzeugen.
Jakob Pöltl kommt nicht zum Einsatz, darf nach einer mäßigen Leistung von Konkurrent Nogueira aber hoffen.
Da neben den Celtics (37-21) auch Washington (34-22) und Atlanta (32-25) verlieren, steht das viertplatzierte Toronto (34-24) im Kampf um die Ränge zwei bis fünf in der Eastern Conference wieder deutlich besser da.
Schwache erste Hälfte
Trotz eines 6:2-Starts haben die Raptors zu Beginn Probleme, in einen offensiven Rhythmus zu kommen. Das Playmaking von Lowry geht ab, Ibaka muss sich erst eingewöhnen und außer DeMar DeRozan kann sich auch individuell niemand profilieren.
Die Celtics hingegen zeigen von Anfang an gute Ballbewegung und kommen regelmäßig zu einfachen Körben. Folgerichtig heißt es nach zwölf Minuten 29:18 für die Gäste.
Scharmützel mit Thomas im Mittelpunkt
Im zweiten Viertel setzt sich diese Tendenz fort. Nachdem Lucas Nogueira in seinen Backup-Minuten nicht überzeugen kann, probiert es Dwane Casey früh mit dem Inside-Duo Ibaka (als Center) und Patrick Patterson.
Boston zieht auf 43:27 davon, da die Raptors überhaupt nicht in einen Spielfluss finden. Toronto kann mit den bewährten Kräften und einer kleinen Aufstellung nur kurz kontern.
Das Spiel wird umkämpfter, DeMarre Carroll stößt Isaiah Thomas beim Gegenangriff zu Boden und erhält dafür ein Flagrant-1-Foul zugesprochen, drei Technische Fouls werden ausgeteilt (Carroll, Thomas, Jae Crowder).
Die Celtics erhöhen gar auf 17 Punkte Vorsprung (55:38), danach ist es jedoch Celtics-Star Thomas, der nach einem Schlag ins Auge von DeRozan ein Flagrant-1-Foul ausfasst, und die Raptors können bis zur Halbzeit auf den schmeichelhaften Stand von 45:55 verkürzen.
Toller Start in die zweite Hälfte
Im dritten Viertel bersten die Kanadier vor Energie: Nach vier Minuten heißt es nur noch 58:59, nach sechs Minuten stellt Ibaka per Dreier zum 65:63 die erste Führung seit der Anfangsphase her.
Die Raptors erhöhen auf bis zu fünf Punkte Vorsprung, ehe die Celtics zurückschlagen und nach einem Dreier von Marcus Smart mit einer 77:74-Führung in das letzte Viertel gehen.
Tucker und Co. überzeugen defensiv
Dort stellen die Gäste gegen die zweite Raptors-Garnitur gar auf 85:77, aber in der Schlussphase brilliert Toronto vor allem defensiv. Vorne gleicht DeRozan mit zwei Penetrations zum 88:88 aus. Jae Crowder antwortet noch einmal mit einem Dreier per Brett, ehe der in der zweiten Hälfte sehr stark spielende Cory Joseph und Co. endgültig die Kontrolle übernehmen.
Im Front Court sorgen die Neuzugänge Tucker und Ibaka samt Carroll für sehenswerte Vielseitigkeit in der Verteidigung, Jonas Valanciunas betritt im letzten Abschnitt nicht mehr das Parkett. Vor allem Tucker ist es, der in der Endphase hervorsticht und mit vier Freiwürfen auch alles klar macht.
Während DeRozan mit zwölf Punkten im vierten Viertel seine alte Karrierebestleistung von 42 Zählern um einen Punkt verbessert, kommt Widerpart Thomas, einer der fünf besten Scorer der NBA-Saison im Schlussviertel, in den letzten zwölf Minuten auf nur vier Punkte.
Große Sorgen um Lowry
Trotz des Sieges sieht man in Toronto auch Sorgenfalten: Kyle Lowry verletzte sich beim Spiel gegen Charlotte am rechten Handgelenk. Eine Verbesserung während der Spielpause wurde erwartet, auch in der Teilnahme am All-Star Game sahen die Raptors kein Risiko.
Doch einer Röntgenuntersuchung werden am Wochenende weitere Tests folgen, ein längerer Ausfall ist möglich.
Für die Raptors geht es am Sonntagabend (24 Uhr MESZ) mit einem Heimspiel gegen die Portland Trail Blazers weiter.
Toronto Raptors - Boston Celtics 107:97 (18:29, 27:26, 29:22, 33:20)
Raptors: DeRozan 43, Ibaka 15, Joseph 11, Patterson 11, Tucker 9, Valanciunas 7, Carroll 6, Powell 3, Wright 2, Nogueira; Pöltl, Siakam, VanVleet
Celtics: Thomas 20, Crowder 19, Smart 19, Brown 13, Horford 8, Young 5, Olynyk 4, Rozier 4, Jerebko 3, Johnson 2; Jackson, Mickey, Zeller