Die Toronto Raptors unterliegen den Cleveland Cavaliers zum Auftakt der Conference Semifinals der NBA in der Nacht auf Mittwoch 112:113 nach Overtime.
Die Kanadier liegen 48 Minuten lang nicht zurück, verspielen aber einen 14-Punkte-Vorsprung. LeBron James vergibt mit Ablauf der Zeit die Siegchance für die Cavs.
In der Overtime kämpfen sich die Raptors von 107:113 zurück, Fred VanVleet kann den möglichen Game-Winner aber nicht verwerten.
Jakob Pöltl kommt in 17 Minuten auf 4 Punkte und 6 Rebounds.
DeMar DeRozan (22), Jonas Valanciunas (21 und 21 Rebounds), Kyle Lowry (18), Pascal Siakam (11) bzw. James (26, 13 Assists, 11 Rebounds), J.R. Smith (20), Kyle Korver (19), Jeff Green (16) und Tristan Thompson (14) scoren zweistellig.
Spiel 2 der Best-of-seven-Serie steigt in der Nacht auf Freitag erneut in Toronto.
Perfekter Start, doch viele Turnovers
Cavaliers-Coach Tyronn Lue setzt zu Beginn auf eine kleine Aufstellung mit Kevin Love als Center und LeBron James als Power Forward. Die Raptors bestrafen dies mit zahlreichen Punkten in Brettnähe und setzen sich im Laufe des ersten Viertels kontinuierlich ab.
Dank zehn Assists liegen die Hausherren im Air Canada Centre nach den ersten zwölf Minuten 33:19 voran, DeRozan (11) und Lowry (8) legen stark los. Auch Pöltl kann bereits früh zwei Punkte von der Freiwurflinie und drei Rebounds anschreiben. Bei den Cavs hat außer James noch kein Spieler mehr als drei Punkte auf dem Konto.
Das ändert sich im zweiten Abschnitt aber schlagartig. Zwar führen die Raptors 40:26, aber Jeff Green und J.R. Smith machen das Feld weit und treffen hochprozentig. Cleveland kommt bis auf einen Zähler heran, den Raptors schaden vor allem neun Ballverluste vor der Halbzeitpause, zu der es 60:57 heißt.
Raptors-Edelfan Drake liefert sich mit Cavaliers-Routinier Kendrick Perkins auf dessen Weg in die Kabine einen verbalen Schlagabtausch.
Raptors treffen nicht mehr
In die zweite Hälfte starten die Cavs erneut klein und wieder nützt Toronto seine Vorteile unter dem Korb aus, diesmal in Person von Valanciunas. Der Litauer legt im dritten Viertel 13 Punkte und fünf Rebounds auf und führt die Raptors zu einer 80:67-Führung.
Cleveland bleibt dran, vor allem Kyle Korver aus der Distanz und Tristan Thompson am Rebound halten dagegen. Die Differenz schmilzt auf drei Zähler, Pascal Siakam zeigt für die Kanadier auf, nach 36 Minuten steht es 87:82.
Fred VanVleet und Delon Wright sorgen noch einmal für eine zweistellige Raptors-Führung (92:82), Pöltl lässt zwar einen leichten Sitzer aus, trifft aber weitere Freiwürfe zum 94:86.
Die Wurfquoten beider Teams lassen nach, drastisch ist es bei Toronto: Ganze fünf von 24 Feldwürfen finden im vierten Viertel ihr Ziel, Valanciunas lässt inside sehr viel liegen. Die Cavs kommen immer näher heran und vergeben bei einem Punkt Rückstand mehrmals die Chance zur ersten Führung.
Serge Ibaka verwandelt drei Freiwürfe zum 105:101, aber James per Lay-up und Fade-away-Jumper gleicht 30 Sekunden vor Ende erstmals im Spiel aus. VanVleet vergibt einen offenen Dreier, die Raptors vergeben gleich mehrere Chancen am Offensiv-Rebound. Nach einer Auszeit verwirft James aus fünf Metern.
Bitteres Ende
In der Verlängerung ziehen die Cavs dank Korver, Smith und Thompson auf 113:107 davon, danach verteidigen die Raptors aber richtig stark und verkürzen durch DeRozan und ein Drei-Punkte-Spiel von Lowry auf 112:113.
Nach einer weiteren erfolgreichen Defense ist es erneut VanVleet, der aus der Distanz zum Wurf kommt, doch auch dieser geht daneben und die Cavaliers sichern sich den Rebound.
Zu viele Punkte der Rollenspieler
Pöltl analysiert folgendermaßen: "Die Cavs sind mit einer kleinen Aufstellung ins Spiel gegangen und wir haben sofort gute Lösungen in Korbnähe gefunden und den Ball toll bewegt. Im zweiten Viertel konnten wir das leider nicht aufrechterhalten. Da hatten wir zu viele unnötige Ballverluste. Hinten hatten wir Probleme mit den Außenwürfen, Cleveland hat oft einen offenen Shooter gefunden."
"Jonas Valanciunas hat im dritten Viertel inside unglaublich dominiert, aber wir konnten uns nicht entscheidend absetzen. Die Mitspieler von LeBron James haben heute viel beigetragen: Kyle Korver, J.R. Smith, Tristan Thompson und Jeff Green haben zu viele Punkte gemacht", weiß der Wiener.
Am Ende sei man aber an der Offense gescheitert: "Leider war der Korb ab dem vierten Viertel wie vernagelt. Wir haben eigentlich genug gute Würfe herausgespielt, aber einfach fast nichts mehr getroffen. Eine sehr bittere Niederlage, aber es war erst der Beginn der Serie und es ist weiter alles drin."
Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers 112:113 (33:19, 27:38, 27:25, 18:23; 7:8) n. OT
Raptors: DeRozan 22, Valanciunas 21 (21 Rebounds), Lowry 18, Siakam 11, Ibaka 9, VanVleet 9, Anunoby 7, Miles 6, Wright 4, Pöltl 4 (17 Minuten, 0/3 2er, 4/4 Freiwürfe, 6 Rebounds, 2 davon offensiv, 3 Fouls, Plus/Minus +3)
Cavaliers: James 26 (13 Assists, 11 Rebounds), Smith 20, Korver 19, Green 16, Thompson 14, Love 7, Clarkson 5, Hill 4, Hood 2
Toronto Raptors (1) – Cleveland Cavaliers (4) 0 : 1 (best of seven)
Toronto Raptors – Cleveland Cavaliers 112 : 113 OT
Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers DO 3.5., 0 Uhr MESZ (Nacht auf FR)
Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors SA 5.5., 2.30 Uhr MESZ (Nacht auf SO)
Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors MO 7.5., 2.30 Uhr MESZ (Nacht auf DI)
falls nötig:
Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers MI 9.5. (Nacht auf DO)
Cleveland Cavaliers - Toronto Raptors FR 11.5. (Nacht auf SA)
Toronto Raptors - Cleveland Cavaliers SO 13.5. (Nacht auf MO)