Das gewagte Abenteuer Libyen könnte für Basketball-Profi Rasid Mahalbasic ein deutlich schnelleres Ende finden, als zunächst geplant.
Der 99-fache Nationalspieler Österreichs unterschrieb einen lukrativen Vertrag beim Klub Al-Ahly Benghazi mit einer Dauer von nur einem Monat. Die kritischen Zustände im noradfrikanischen Land veranlassen den 33-Jährigen nun jedoch zum Umdenken.
"Mir wurde gesagt, dass seit 2020 hier in Benghazi keiner umgebracht wurde. Immerhin kein Toter in den letzten vier Jahren", nahm Mahalbasic diese vermeintliche Statistik gegenüber der "Kronen Zeitung" noch mit Galgenhumor und fügte hinzu: "Hier kannst du dir am Schwarzmarkt alles kaufen – Handgranaten, Maschinengewehre. Echt irre."
Die Stadt sei von Armut und Ruinen gezeichnet, das Leben in Bengasi beschreibt der in Slowenien geborene Athlet als eine "absolute Katastrophe".
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Spielabbruch und Todesdrohungen
Mahalbasic schildert erschreckende Szenen eines Spielabbruchs, als ein Gegner sich zu einer provokanten Handbewegung hinreißen ließ. Der Spieler fasste sich in den Schritt - eine Geste, die im muslimischen Land als Affront gesehen wird. Jener Basketballer wurde "von Zusehern mit gefühlt 500 Flaschen beworfen und verletzt. Da schritten dann die Polizei und das Militär ein", erzählt Mahalbasic.
Auch sein Trainer bekam nach einer Niederlage die brennede Wut der Fans ab, wurde mit dem Tod bedroht.
Angesichts dieser prekären Lage denkt Mahalbasic an eine schnelle Abreise: "Ich schreibe der österreichischen Botschaft eine Mail, will am Samstag wieder weg. Ich hoffe aber auch, dass ich meinen Pass überhaupt zurückkriege. Ich hab’s natürlich wegen dem Finanziellen gemacht – aber die Zustände hier sind barbarisch. Es ist das erste Mal, dass ich einen Transfer bereue…"
Man kann nur hoffen, dass sich der Weltenbummler unbeschadet aus dieser bedrohlichen Situation herauswinden kann.