Der ukrainische Nachwuchs-Basketballer Volodymyr Yermakov ist tot.
Der 17-jährige Jugendspieler der Arts Giants Düsseldorf wurde im deutschen Oberhausen in der Nacht auf Sonntag bei einem Messerangriff getötet. Sein Teamkollege Artem Kozachenko wurde ebenfalls schwer verletzt.
Wie die "Krone" nun berichtet, hatte das Opfer auch einen Österreich-Bezug - der Teenager war vor dem Krieg in seiner Heimat in die niederösterreichische Landeshauptstadt geflohen, wo er beim SKN St. Pölten Basketball spielte. Erst im Sommer 2023 war Yermakov dann nach Deutschland gezogen.
Ermordeter Teenager spielte in St. Pölten
"Bei Kriegsausbruch haben wir zehn Ukrainer aufgenommen, sieben davon sind inzwischen zurückgekehrt, weil es bei ihnen sicher war. Volodymyr ist dann im Sommer nach Düsseldorf gegangen", schildert der Obmann der St. Pöltner Basketballer, Stefan Worenz, im Gespräch mit der "Krone" die traurige Hintergrundgeschichte.
Mit 15 Jahren sei Yermakov als 15-Jähriger alleine nach Österreich geflüchtet, wo er genau wie weitere Jugendliche vom einstigen St.-Pölten-Spieler Serguei Orekhov unter die Fittiche genommen wurde.
Bluttat kostete Basketball-Talent das Leben
Am Samstagabend soll es am Hauptbahnhof in Oberhausen zu einer Auseinandersetzung mit anderen Jugendlichen gekommen sein, in Zuge dessen Yermakov tödlich verletzt wurde.
Der Teenager erlag seinen Verletzungen im Zuge einer Not-OP im Krankenhaus. Der mutmaßliche Haupttäter flüchtete, wurde wenig später jedoch gefasst und ausgeforscht. Er soll erst 15 Jahre alt sein.
Die Bestürzung ist riesig - sowohl der Kiewer Basketballverband, als auch die Art Giants Düsseldorf trauerten öffentlich um den jungen Sportler. Yermakov galt als große Basketball-Hoffnung, spielte in der U19-Bundesliga, trainierte bei den Profis mit und wurde zudem für die ukrainische U18-Nationalmannschaft nominiert.
Kiewer Basketballverband vermutet politisch motivierte Tat
Über die sozialen Medien fand der Verein rührende Worte angesichts des tragischen Todesfalls. "Um dem Krieg in seinem Geburtsland zu entkommen, zog es ihn im Juli 2023 nach Düsseldorf, wo er seine neue Heimat gefunden hatte. Volodymyr war bei Trainern, Mitspielern und Freunden sehr beliebt. In Erinnerung bleibt ein junger Mensch, dessen Alltag durch pure Lebensfreude und sportlichen Ehrgeiz geprägt war."
Der Kiewer Basketballverband ortet indes ein politisches Motiv für die Tat. Die Burschen seien "auf offener Straße mit Messern attackiert worden, nur weil sie Ukrainer waren".