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Wie Beach-Volleyball und die Stadt zusammenpassen

Mitten in Wien trifft sich dieser Tage die Beach-Volleyball-Elite. Für das "beste Turnier der Welt" braucht es weder Strand noch Meer.

Wie Beach-Volleyball und die Stadt zusammenpassen Foto: © ACTS

Sommer, Sonne und Strand – das assoziiert man in der Regel mit Beach-Volleyball.

Seit einigen Jahren zieht es die Sportart immer öfter weg vom Strand, mitten hinein in die Städte.

In Hamburg oder Wien wird mittlerweile ebenso gebaggert und gepritscht wie an den Stränden Brasiliens. Bei den anstehenden Olympischen Spielen befindet sich der Center Court im Herzen von Paris, direkt vor dem Eiffelturm.

"Beach-Volleyball kennt man normal vom Strand, die letzten Jahre haben aber gezeigt, dass es auch in größeren Städten sehr erfolgreich sein kann", sagt Alex Horst.

Der 41-Jährige hat in seiner Karriere schon an vielen Orten aufgeschlagen. "Ich habe vor ein paar Jahren schon einmal einen Grand Slam in Paris gespielt, damals war es genau an der gleichen Stelle, vor dem Eiffelturm. Das war sensationell. Viel besser geht es in Europa nicht."

In Wien ist die Beach-Volleyball-Elite in dieser Woche im Rahmen des Elite-16-Turniers bereits zum siebenten Mal zu Gast. Zum dritten Mal mitten im Zentrum.

4.000er-Stadion mitten in Wien

Am Heumarkt wurde ein Pop-up-Stadion hochgezogen, in das 4.000 Fans passen. Sie sollen für jene Atmosphäre sorgen, für die das Turnier von Veranstalter Hannes Jagerhofer berühmt ist.

Der Schauplatz ist bereits von der Heim-EM 2021 und dem Nations Cup 2022 bekannt. Neu ist hingegen das Stadion-Setup. Anders als bei den ersten beiden Turnieren wird diesmal am Heumarkt im bekannten Beachvolleyball-Court-Layout gebaggert.

"Es ist diesmal kein Staatsoper-ähnliches Gebäude. Das Stadion ist nur minimal kleiner als auf der Donauinsel. Man kann sich vorstellen, was da wieder los ist", erklärt Jagerhofer.

"Es ist wieder ein richtiges Stadion, es schaut supercool aus. Wenn es dann voll ist, wird eine extrem geile Stimmung sein", weiß Horst aus Erfahrung. Da braucht es nicht zwingend Strand und Meer.

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"Es ist das größte Turnier, das es je geben wird"

"Wir betrachten Wien als Benchmark für unsere Events, ohne Zweifel", streut FIVB-Beachvolleyball-Direktor Yu Cao dem Stadt-Turnier Rosen.

Auch die Athletinnen und Athleten sind sich einig: Wien ist die Nummer eins. "Es ist unser Lieblingsturnier. Ich glaube, wir können im Namen aller sagen, dass es das größte Turnier ist, das es je geben wird", erklärte Olympiasieger Anders Mol, der mit Partner Christian Sörum nach dem fünften Wien-Sieg greift. 

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Noch größer ist die Vorfreude bei den heimischen Teams. Mit den Klinger-Schwestern sowie Julian Hörl/Alexander Horst messen sich zwei ÖVV-Teams mit den Weltbesten der Sportart im Hauptfeld.

Ronja Klinger freut sich auf den Hexenkessel am Heumarkt: "Wir sind so glücklich, beim besten Turnier der Welt zu spielen."

Für Routinier Horst, der mit dem Vize-WM-Titel 2017 den größten Erfolg seiner Karriere in Wien feierte, ist das Event "mindestens gleichbedeutend wie Olympia": "Es ist jedes Jahr das Highlight unserer Saison."

Wenn jeder jeden schlagen kann

Heiß hergehen wird es nicht nur auf den Tribünen, sondern auch auf dem Center Court. Das Elite-16-Turnier macht seinem Namen alle Ehre. 16 der 24 Olympia-Duos schlagen in Wien auf.

"Wir wollen aus der Gruppe kommen und danach wird man sehen, was möglich ist. Von den anderen 15 Teams kann uns jedes schlagen und auch wir können jedes schlagen. Es sind eben nur noch die besten 16, es ist extrem eng, das haben wir in den letzten Jahren gesehen", sagt Horst, der im Vorjahr gemeinsam mit Hörl beim Elite-Turnier in Paris im Halbfinale stand. "Es ist alles möglich."

Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig und Franziska Friedl/Anja Trailovic kämpfen aus rot-weiß-roter Sicht in der Qualifikation um einen der begehrten 16 Plätze im Hauptbewerb. Am Mittwoch bestreiten die ÖVV-Duos Mathias Seiser/Philipp Waller, Robin Seidl/Laurenz Leitner und Timo Hammarberg/Tim Berger die Qualifikation der Männer.

Die per Wildcard für das Hauptfeld qualifizierten Klingers starten am Mittwoch (13:30 Uhr) im Rahmen der Gruppenphase gegen Qualifikantinnen ins Turnier, Hörl/Horst am Donnerstag (11:30 Uhr) gegen die Niederländer Stefan Boermans/Yorick de Groot.

Die Gruppensieger schaffen jeweils direkt den Aufstieg ins Viertelfinale, die Zweiten und Dritten spielen in einer Zwischenrunde um die restlichen vier Plätze in der K.o.-Phase.

Das Halbfinale sowie das Endspiel der Frauen findet am Samstag statt, jenes der Männer am Sonntag. Und das alles mitten in Wien.

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