Gänsehaut und Tränen! Mit Emotion pur verabschieden sich Clemens Doppler und Alexander Horst von der internationalen Beachvolleyball-Bühne.
Den Abschied hat sich das Duo freilich ganz anders vorgestellt, ist bei der Heim-EM in Wien doch bereits nach der Gruppenphase Endstation.
Und das mit einem denkwürdigen Spiel: Gegen die Schweizer Krattiger/Haussener geht im zweiten Satz plötzlich nichts mehr, die Österreicher liegen 0:11 (!) in Rückstand. Letztlich setzt es eine 17:21, 12:21-Niederlage.
"Das ist so strange verlaufen"
"Das letzte Spiel ist so strange verlaufen, dass ich zum Glück ein bisschen lachen kann, weil es eigentlich ein unwürdiger Abschluss ist von uns beiden", meint Clemens Doppler bei seiner Abschiedsrede am Center Court. "Das Wichtigste war, dass wir dann doch noch zweistellig geworden sind, sonst wäre es die Höchststrafe gewesen."
Vorsorglich hat der 40-Jährige die Sonnenbrille aufgesetzt, obwohl das Spiel unter Flutlicht stattgefunden hatte. Der Grund ist klar, die Emotionen brechen sich ihren Weg.
"Wunderschöne gemeinsame Reise geht zu Ende"
"Eine wunderschöne gemeinsame Reise geht zu Ende", meint Doppler mit schon etwas brüchiger Stimme. "Das es hochemotional wird, war mir bewusst. Ich mache diesen Sport seit 20 Jahren – die Hälfte dieser Zeit habe ich mit Alex verbracht. Es sind nicht die Pokale und die Medaillen, die unvergessen bleiben. Es sind die Emotionen, die uns in Erinnerung bleiben."
Sein langjähriger Erfolgspartner Horst bedankt sich für die Unterstützung der Fans. "Es tut uns leid, wir wollten natürlich besser spielen. Was die Fans aufgeführt haben, trotz unseres – nennen wir es – 'Fehlstarts' im 2. Satz, war unglaublich. Deshalb ist dieses Turnier das beste der Welt – weil die Fans voll hinter den Teams stehen."
"Gewusst, dass es eine emotionale Angelegenheit wird"
Im Vorfeld des Turniers hatte das Duo verkündet, dass mit der EM die gemeinsame internationale Karriere zu Ende gehen wird.
"Wir haben gewusst, es wird eine emotionale Angelegenheit. Wir wären noch gerne im Turnier geblieben. Aber wir haben nie gscheit in dieses Spiel gefunden. Es waren schwierige Voraussetzungen, ich habe es aber eigentlich ganz gut ausblenden können", so Doppler, der mit einer schwarzen Armbinde in Gedenken an seine vor einer Woche verstorbene Großmutter erinnerte.
Nach Dankesworte kommen die Tränen
Zum Schluss des emotionalen Abschieds nimmt sich der zweifache Europameister und Vize-Weltmeister noch die Zeit für Dankesworte an das gesamte Umfeld: "Es ist jetzt irgendwann Zeit, danke zu sagen, an alle die uns über die ganze Zeit begleitet haben. Allen zu danken, würde den Rahmen hier sprengen – es waren so viele. Ich möchte mich bei euch, dass ich die Zeit meines Lebens verbracht habe..."
Und dann ist Zeit, für den Abtritt, wird der Routinier doch endgültig von seinen Emotionen übermannt...