Die neue Turnier-Einstufung auf der Beachvolleyball-World-Tour in Sterne-Kategorien sorgt für Unmut unter den Athleten.
Auch die Turniere der untersten Kategorie laufen offiziell unter dem Begriff "World Tour". Das kritisiert Clemens Doppler in einem Facebook-Posting: "Die FIVB macht es durch ihre 1-Stern und 2-Stern-Turniere möglich, sich als Sieger eines World-Tour-Turniers feiern zu lassen, obwohl diese Turniere in keiner Weise mit dem Level einer World-Tour vergleichbar sind."
Seit dieser Saison gibt es fünf verschiedene Turniere-Kategorien, die mit Sternen versehen sind. Vier- und Fünf-Stern-Turniere sind Major-Series-Events und Grand-Slams. Aber auch niederig dotierte Ein-Stern-Turniere werden 2017 offiziell als "World-Tour-Turnier" geführt.
DVV-Damen-Cheftrainer Tilo Backhaus unterstreicht diesen Fakt mit einem Twitter-Post der offiziellen Weltverbandsseite, wo die Siege des kanadischen Duos Gordon/Saxton mit den Erfolgen von Ludwig/Walkenhorst gleichgesetzt werden:
.@VBallCanada's Gordon/Saxton trying to be the 1st to win back-to-back #BeachWorldTour golds since @LauraundKira won Hamburg/Olsztyn in 2016 pic.twitter.com/CaZhitr7Gc
— Beach Volleyball (@FIVBBeach) 19. März 2017
Probleme auch für Nachwuchs-Teams
Bei den Turnieren von Ludwig/Walkenhorst handelt es sich allerdings um ein Major-Series-Event und ein Grand-Slam-Turnier, die Kanadierinnen gewannen ein Ein-Stern- und ein Zwei-Stern-Turnier.
"Man kann sich neuerdings auch, ohne nur ein Spiel gewinnen zu müssen, "Top10 eines Worldtour-Turniers" in den Lebenslauf schreiben. Eine Entwicklung, die man durchaus kritisch hinterfragen muss", führt Doppler weiter aus. Bei den Turnieren der niedrigeren Kategorie sind die Teilnehmer-Felder kleiner. Dadurch landet jedes Team automatisch in den "Top 10".
Der Ansatz, dass die Turniere der untersten Kategorie zur Förderung des Nachwuchses dienen sollen, geht ebenfalls ins Leere. "Für die Top-Teams zahlt sich eine Reise zu diesen Turnieren nicht aus. Aber die Nachwuchs-Teams können auch nicht spielen, weil es so kleine Felder gibt und viele Startplätze für Teams aus den Gastgeber-Ländern reserviert sind", führt ÖVV-Herren-Headcoach Robert Nowotny aus.