Die sportliche Fehde der Dacia Vienna Vikings und der Swarco Raiders Tirol findet ihre Fortsetzung im Austrian Bowl XXXVI am kommenden Samstag (19 Uhr) am Innsbrucker Tivoli.
Für die Wiener geht es um ihre 16. Meisterschaft in der Austrian Football League (AFL), die Tiroler visieren Titel Nummer acht an. Im Vorfeld des Finales wollte keiner der beiden Headcoaches, Chris Calaycay (Vikings) und Kevin Herron (Raiders), in die Rolle des Favoriten schlüpfen.
Eigentlich sollte das Meisterschaftsfinale in der St. Pöltener NV Arena ausgetragen werden. Doch vergangene Woche musste der American Football Bund Österreich (AFBÖ) plötzlich umplanen, da St. Pölten aufgrund des schlechten Rasenzustandes im Stadion auf einmal nicht mehr zur Verfügung stand. Einige schlaflose Nächte beim AFBÖ und einige Absagen (Wiener Neustadt, Amstetten) später gab es grünes Licht aus Innsbruck. Die Raiders dürfen sich also quasi über Heimrecht freuen.
Kleinigkeiten machen den Unterschied
Mit Ausnahme der Jahre 2016 und 2020 (coronabedingt) lautete seit dem Jahr 2011 die AFL-Finalpaarung immer Wien gegen Tirol. Die letzten beiden Austrian Bowls 2018 und 2019 waren eine Beute der Raiders. Amtierender Meister sind aber die Vikings, die im Vorjahr den Titel in einer "best-of-five"-Serie gegen die Graz Giants gewannen. Aufgrund der Coronapandemie hatten aber nur diese beiden Teams überhaupt an der Meisterschaft teilgenommen.
(Text wird unter dem Video fortgesetzt.)
Heuer umfasste die Liga wieder sechs Teams, die Vienna Vikings gingen mit 7:1-Erfolgen als Sieger des Grunddurchgangs hervor. Die Raiders Tirol kamen mit 5:3-Siegen auf Rang zwei. Einen Favoriten wollten beide Seiten jedoch nicht ausmachen.
"Beide Teams kennen einander sehr gut und sind sportlich eng beieinander. Ich sehe keine Favoritenrolle. Wir haben mehrfach gegeneinander gespielt dieses Jahr. Wir haben gewonnen, die Raiders haben gewonnen. Das wird ein knappes Spiel. Ich erwarte eine tolle Stimmung im Stadion und ein tolles Spiel für die Fans", erklärte Vikings-Coach Chris Calaycay.
"Teams werden Herzblut aufs Feld tragen"
Auch Raiders-Headcoach Kevin Herron erwartet einen großen Kampf. "Beide Teams werden ihr Herzblut aufs Feld legen. Das ist so ein 'Do-or-die'-Moment, wo du noch einmal mehr abrufen kannst. In so einem Spiel ist immer alles möglich. Ich glaube, dass man gar nicht so sehr über Favoriten redet, sondern da geht es auch viel um Tagesform und wer es mehr will."
Bereits vor dem Austrian Bowl wurden die ersten Ehrungen bekannt gegeben. Trainer des Jahres sind Daniel Schönet und Brandon Gorsuch vom Projekt Spielberg Graz Giants, die in den Playoffs knapp an den Vikings scheiterten. Zum League-MVP wurde Nick Milgate von den Rangers Mödling gewählt. Offensive-MVP ist Wide Receiver Philipp Haun von den SsangYong Danube Dragons, und Defensive-MVP wurde Leon Balogh von den Vikings.
Vier neue Teams ante portas
Bevor Vikings und Raiders am Samstag die Klingen kreuzen, geht es bereits um 15 Uhr im kleinen Finale um die Silver Bowl XXIII. Die beiden besten Teams der AFL-Division 1, das Salzburg Football Team und die Dacia Vikings II stehen einander gegenüber.
Im kommenden Jahr soll die AFL übrigens auf zehn Teams aufgestockt werden. Der Plan ist, dass die vier besten Teams der Division 1 - Steelsharks Traun, Znojmo Knights, Salzburg Football Team, Amstetten Thunder - aufsteigen. "Wir werden uns mit den neuen Teams zusammensetzen. Aber wir gehen schon davon aus, dass das so stattfindet", zeigte sich AFBÖ-Generalsekretär Christoph Seyrl optimistisch.