Ab Sonntag geht es in der Austrian Football League (AFL) wieder um Yards, Touchdowns und Sacks.
Den Liga-Auftakt bestreiten die Danube Dragons in Wien gegen die Salzburg Ducks.
Die "Enten" sind eines von vier neuen Teams in der nun zehn Vereine umfassenden Meisterschaft. Der Grunddurchgang besteht aus zehn Spieltagen.
Für etwas Bauchweh sorgt die European League of Football (ELF), an der ab Juni auch Meister Raiders Tirol und die Vienna Vikings teilnehmen.
Kein Absteiger
Acht österreichische und zwei tschechische Teams (Znojmo Knights und die Prague Black Panthers) kämpfen um einen der vier Playoff-Plätze.
Neu dabei sind neben Znojmo und den Ducks auch die Steelsharks Traun und die Telfs Patriots. Sie müssen sich im neu formierten Football-Oberhaus zunächst keine Abstiegssorgen machen.
"Wir haben die Liga auf zwei Jahre eingefroren, das heißt, die Neulinge in der AFL haben jetzt relativ drucklos Zeit, sich hineinzuspielen", erklärte Christoph Seyrl, Generalsekretär des American Football Bunds Österreich (AFBÖ).
Eschlböck hofft auf ausgeglichene Saison
Favoriten auf einen Platz in der Austrian Bowl XXXVII am 30. Juli in St. Pölten bleiben die arrivierten Teams wie Raiders, Vikings, Dragons oder die Graz Giants. Seit 2011 sind die Meisterschaften ausschließlich eine Beute der Tiroler und der Wikinger geworden.
Doch beide Vereine treten nun aufgrund ihres ELF-Engagements mit besseren B-Mannschaften an. "Das frühere zweite Team, das Division I-Team, der Vikings spielt mit Verstärkungen in der AFL und ähnlich ist es bei den Raiders", sagte AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck.
Vordergründig besteht die Hoffnung, dass der Titelkampf nun spannender werden könnte, da Spieler, die für die ELF gemeldet sind, in der AFL nicht spielberechtigt sind.
"Wir erwarten eine sehr ausgeglichene Saison", so Eschlböck, der die Hoffnung bei einigen anderen Clubs keimen sieht, "die Serienmeister ablösen zu können." "Die Karten werden sicher neu gemischt", glaubt auch Seyrl.
Nicht um EFL "gebeten"
Wirklich glücklich ist man beim AFBÖ über die Konkurrenz durch die ELF aber nicht, da nun viele Topspieler nicht mehr in der AFL zu sehen sind.
"Wir haben nicht darum gebeten, dass es diese Liga geben wird. Für uns hat es ein bisserl einen bitteren Beigeschmack", so Eschlböck, dessen Generalsekretär anfügte: "Die ELF saugt die besten Spieler auf. Es wird sich in Europa in den nächsten Jahren einiges neu ordnen."
Die strenge Ausländer-Limitierung für die Teamkader in der AFL wurde daher auf Wunsch der Vereine ein wenig gelockert.
Die heimische Verbandsspitze ist zudem unsicher, welchen Nutzen die europäische Liga bringt. "Noch hat die ELF in Österreich kein einziges Down gespielt, da muss man einmal abwarten, wo das Asset ist, wie die Resonanz ist", betonte Eschlböck, der zumindest auf einen zusätzlichen Werbeeffekt hofft, der den Nachwuchs ankurbeln soll.
"Wenn zwei österreichische Vereine daran teilnehmen, dann wünscht man sich auch, dass sie einen entsprechenden Erfolg haben."