Die Vienna Vikings halten nach zwei Dritteln des Grunddurchgangs in der European League of Football (ELF) bei einer makellosen 8:0-Siegbilanz.
Auch am Samstag war das Team von Headcoach Chris Calaycay nicht zu biegen, in der Heimpartie gegen die Helvetic Mercenaries feierten die Wikinger in Wiener Neustadt vor mehr als 3.000 Zuschauern einen knappen 49:40-(28:10)-Erfolg. Dem ELF-Champion von 2022 ist als Führender der Eastern Conference ein Play-off-Platz kaum mehr zu nehmen.
Die Vikings gingen zwar gegen die Underdogs aus der Schweiz bei schwülen Bedingungen nach einem Field Goal der Gäste mit 0:3 in Rückstand. Danach folgten allerdings vor den Augen von NFL-Spieler und Ex-Vikings-Ass Bernhard Seikovits (Arizona Cardinals) 28 Punkte am Stück für die Hausherren.
Die Wiener schafften es siebenmal in die Endzone der Eidgenossen, US-Wide-Receiver Reece Horn fing dabei drei der vier Touchdown-Pässe seines Landsmanns und Quarterbacks Ben Holmes.
Nach einer 49:25-Führung wurde es am Ende noch einmal knapp, da die Schweizer defensive Schwächen der Österreicher ausnützten und insgesamt auf fünf Touchdowns kamen. Kommende Woche wartet auf die Calaycay-Truppe ein Auswärtsspiel in Berlin gegen den Conference-Rivalen Thunder.
Seikovits hofft auf NFL-Durchbruch
Während die ELF in die entscheidende Phase des Grunddurchgangs geht, ruht in der US-Topliga NFL noch das Leder. Ende Juli beginnen dort die Trainingscamps, auch für Seikovits, der kommenden Donnerstag zurück nach Arizona fliegt.
In seinem vierten Jahr will der 26-Jährige den Durchbruch schaffen. "Ich hoffe, dass ich in der Preseason so viel wie möglich zum Einsatz komme. Ich möchte meinen Coaches zeigen, was ich kann. Außerdem wecke ich vielleicht auch das Interesse von anderen Teams", erklärte der Wiener im APA-Gespräch.
Die ersten drei Jahre waren für Seikovits als Ersatzspieler eine ziemliche Geduldsprobe. "Es ist für mich schon sehr wichtig, dass ich endlich auch während der Saison spiele und nicht nur in der Preseason", sagte der Offensivspieler, der von einer Regeländerung profitiert.
Als "international player" kann er nun jederzeit aus dem Ersatzkader (Practice Squad) aktiviert und damit eingesetzt werden. "Diese Änderung wurde höchste Zeit. Ich glaube, dass ich gute Chancen habe, zumindest als vierter Tight End im Kader zu sein. Wenn sich dann einer von den ersten drei verletzt, komme ich zum Zuge", hofft der ehemalige Wikinger.