Jakob Pöltl hofft, dass der sich ankündigende NFL-Einstieg von Bernhard Raimann noch mehr Landsleute für den Sport begeistern wird.
Pöltl spielt seit 2016 als erster Österreicher in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA, der zwei Jahre jüngere Raimann könnte ihm als erster Nicht-Kicker im American Football folgen.
"Es wäre sehr cool, wenn er es wirklich schafft, in die NFL zu kommen und sich dort zu etablieren", sagt Pöltl der APA.
Raimann wird für den NFL-Draft Ende April als Kandidat für die erste Runde gehandelt. Der 24-Jährige darf sich damit berechtigte Hoffnungen machen, noch in diesem Jahr in der US-Profiliga zu debütieren.
"Ähnlich wie bei mir wird es bei ihm hoffentlich ein bisschen eine Welle auslösen und vielleicht den einen oder anderen Österreicher zum Football-Fan machen, der davor vielleicht nicht so viel mit dem Sport zu tun hatte", meint Pöltl.
Footballer als Schulkollegen
Er schätze Football ähnlich ein wie Basketball. "In Österreich ist es eine Randsportart, aber in den USA und auf der Welt eigentlich sehr populär."
Mehrere seiner Schulkollegen am Ballsportgymnasium in Wien, das auch Raimann besucht hat, seien Football-Spieler gewesen, erinnerte Pöltl.
"Ich weiß, wie viel ihnen das bedeutet, und wie viel Arbeit die reingesteckt haben in ihre Football-Karrieren - obwohl man weiß, dass man in Österreich mit Football kaum Geld verdienen kann."
Ganz anders sieht es in den USA aus. Jeder Erstrunden-Draftpick erhält für den ersten Vierjahres-Vertrag in der NFL mehr als zehn Millionen Dollar.
Ein hartes Business
Sportlich riet Pöltl, in der NBA vor sechs Jahren selbst in der ersten Runde ausgewählt, Raimann zur Geduld.
"Es ist ein hartes Business, es geht immer ein bisschen auf und ab. Bei mir hat es ein paar Jahre gedauert, bis ich mich wirklich etabliert habe." Mittlerweile ist der Wiener bei den San Antonio Spurs aber ein Schlüsselspieler.
"Es hat viel Geduld gebraucht und viel harte Arbeit", sagte Pöltl. "Aber irgendwann über die Jahre ist es soweit gekommen, dass ich mir ein bisschen einen Namen gemacht habe. Es muss jeder seinen eigenen Weg finden, um dorthin zu kommen - ich wünsche es ihm auf jeden Fall, dass er es schafft."
Ob er durch sein NBA-Debüt wesentliche Veränderungen am österreichischen Basketball wahrgenommen hätte? Pöltl: "Das geht nicht von einem Tag auf den anderen. Wenn, dann ist es ein Prozess, der sich über die Jahre entwickelt."