Die NFL Free Agency startet diese Woche und wird trotz des Corona-Virus planmäßig über die Bühne gehen. Der erste dicke Deal zum Auftakt ist aber kein Transfer, sondern eine Vertragsverlängerung.
Die Tennessee Titans binden Ryan Tannehill für vier Jahre an sich und legen dafür insgesamt bis zu 118 Millionen US-Dollar auf den Tisch.
Der mittlerweile 31-Jährige wurde 2012 in Runde eins von den Miami Dolphins gedraftet, wo er bis 2018 durchgehend engagiert war - beim notorischen Nachzügler aber keiner der auffälligsten Passgeber wurde. Eine langwierige Verletzung 2017 verpasste seinem Status in Florida einen Dämpfer.
Spielraum für den Star-Running-Back
2019 folgte der Trade zu den Titans, was sich als goldrichtig für beide Seiten erwies: Tannehill übernahm im Laufe der Saison von Marcus Mariota und führte das Team hauchdünn in die Playoffs, wo nach einem Run - unter anderem mit einem Auswärtssieg bei den New England Patriots - das AFC Championship Game erreicht wurde. Erst dort war gegen den späteren Super-Bowl-Sieger, die Kansas City Chiefs, Endstation.
Tannehill machte sich zum Quarterback mit dem besten Passer Rating der Saison (117,5) und wurde als "Comeback Player of the Year" ausgezeichnet.
Die Tatsache, dass die Titans vorwiegend auf ihr Laufspiel rund um Derrick Henry setzen und Tannehill auffällig wenige Pässe in den Playoffs spielte, macht den Deal auffällig gut bezahlt. Tennessee erkauft sich auch die Möglichkeit, den "Franchise Tag" für Henry einzusetzen.
Um den Deal möglich zu machen, mistet das Überraschungsteam der abgelaufenen Saison auch ordentlich aus: Running Back Dion Lewis, Defensive End Cameron Wake, Tight End Delanie Walker und Kicker Ryan Succop müssen gehen.
Weitere Teams misten aus
Auch im Defense-Bereich tut sich was: Defensive End Calais Campbell wird von den Jacksonville Jaguars zu den Baltimore Ravens getradet. Für den 33-jährigen Routinier gibt es im Gegenzug einen Fünftrunden-Draftpick für das Team aus Florida.
Cornerback Bradley Roby erhält von seinem Team, den Houston Texans, in den nächsten drei Jahren 36 Millionen US-Dollar, um an Bord zu bleiben. Positionskollege Xavier Rhodes muss die Minnesota Vikings hingegen verlassen. Die Verlängerung von Devin McCourty bei den New England Patriots ist noch nicht durch, aber in Arbeit.
Mit Jimmy Graham gibt es auch einen namhaften Cut bei den Green Bay Packers, bei denen er in den letzten zwei Jahren nur fünf Touchdowns verbuchte und damit zur Enttäuschung wurde.
